2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
F: Rabuser
F: Rabuser

1. FC Garmisch-Partenkirchen kommt unter die Räder

Hoppla: Im ersten Testspiel kommt der 1. FC Garmisch-Partenkirchen beim TuS Geretsried unter die Räder. Alle Neuzugänge debütierten, ein weiterer kreist in der Warteschleife.

Geretsried – Der Plan sah anders aus. Zumindest im Ansatz. Freilich: Geretsried kickt eine Klasse höher, ist eingespielt, war favorisiert. Dennoch hatte sich der Bezirksliga-Aufsteiger wegen der neuen Qualität im Kader insgeheim mehr versprochen. Heillos überfordert war der 1. FC und ging 2:9 unter. Doch halt: Spielverlauf und Resultat muss man zwingend relativieren. Geretsried kickte clever und unnachgiebig, der 1. FC naiv. Nach zwei harten Einheiten ging die Kraft sehr schnell aus. „Wir haben gesehen, dass wir etwas tun müssen“, sagt Christoph Saller.

Ein wenig neigten die Köpfe der Kicker nach Abpfiff schon gen Boden. Doch der Trainer wirkte verbal entgegen. „Dafür gibt es keinen Grund.“ Es sei eine „Trainingseinheit auf Wettkampfebene“ gewesen. Mehr nicht. Zumal die Werdenfelsern in der Anfangsphase auffällig gut spielten. Oft lief der Ball flüssig, doch es fehlten immer wieder die Automatismen. Klar: Es standen sieben Spieler in der Startelf, die im Vorjahr mit dem 1. FC nichts zu tun hatten. Florian Scheck etwa. Das Kraftpaket, vom Bayernligisten BCF Wolfratshausen gekommen, verteidigte die rechte Seite, hatte hektische Momente im Spiel nach vorne, verursachte zudem den Strafstoß zum 0:1. „Der eine oder andere war übermotiviert, das ist verständlich“, sagt Saller. Dominik Schubert versuchte, im defensiven Mittelfeld die Reihen zu ordnen. Hinterher räumte er ein, dass noch „Luft nach oben“ sei. „Ganz schön viel“, ergänzt der Coach.

Stefan Schwinghammer dürfte trotz der Gegentorflut als Favorit in das Rennen um die Nummer eins gehen. Niemand machte den Ohlstädter für die Klatsche verantwortlich. „Knackpunkt waren die vielen individuellen Fehler“, bilanzierte Saller. Lag mitunter daran, dass dem 1. FC im zweiten Abschnitt „der Dampf fehlte“. Oft wurde falsch angelaufen, nur alibihaft getackelt. Mit einer Ausnahme: Mit Berke Tatlici präsentierte sich ein weiteres Juwel aus dem hauseigenen Nachwuchs. Der 17-Jährige ist spielberechtigt für die A-Jugend, kochte aber die TuS-Angreifer routiniert wie ein Großer ab. Schnell, zweikampfstark, gute Übersicht. Da reift ein neuer Innenverteidiger. „Er hat mir gut gefallen.“ Saller liebäugelt mit weiteren Gastspielen Tatlicis im Herrenbereich.

Für anfängliche Irritationen sorgte der Einsatz von Maximilian Schwinghammer. Der Angreifer kickt bekanntlich beim SV Ohlstadt. Noch läuft der 22-Jährige mit Gastspielgenehmigung für den FC auf. „Er schaut sich das zwei Wochen an und entscheidet dann, ob er sich die Bezirksliga zutraut“, erläutert Saller. Und wo war überhaupt Srdjan Ivkovic? Im Urlaub. Es gibt keinen Zusammenhang mit Schwinghammers Probeauftritt. Ivkovic nimmt Anfang Juli einen neuen Beruf an. Den Vertrag beim 1. FC hat der Serbe schon um eine weitere Spielzeit verlängert. Würde für Schwinghammer bedeuten: Hinten anstellen. Saller hat dem halben Neuzugang „offen gesagt“, dass er nur „Stürmer Nummer drei“ sein könne. Nach gut einer halben Stunde endete sein Debüt. Die beiden Treffer zum 1:5 und 2:7 markierten Stefan Durr und Valmir Loshi. Weiter geht’s für den 1. FC am Sonntag in Weilheim auf Kleinfeld beim Erdinger Meistercup.

Aufrufe: 022.6.2017, 08:48 Uhr
Garmisch Partenkirchener Tagblatt: Oliver RabuserAutor