2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
F: Prößdorf
F: Prößdorf

FC Fürth hat einen "Fußballhelden"

DFB-Initiative „Junges Ehrenamt“ würdigt die Verdienste von Jugendleiter Marco Knapp / 2017 geht’s nach Barcelona

Marco Knapp, der Jugendleiter des FC Fürth, ist vom Fußballkreis Bergstraße im Rahmen der DFB-Initiative „Junges Ehrenamt“ für Vereinsmitarbeiter unter 30 Jahren ausgezeichnet worden. Gewürdigt wurden damit die Leistingen des Fürthers. Knapp bekam von Kreis-Ehrenamtsbeauftragten Jörg Ballweg die Auszeichnung überreicht. Nicht nur eine Urkunde und eine DFB-Uhr gab es zu diesem Anlass, sondern auch eine fünftägige Fußball-Bildungsreise nach Spanien, inklusive eines Ausflugs nach Barcelona ins Stadion Camp Nou.

Herr Knapp, wie und wann sind Sie in die Jugendarbeit beim FC hineingekommen?

Marco Knapp: Vor knapp zehn Jahren wurde ich vom damaligen Vorsitzenden Werner Zeiss gefragt, ob ich mit Christian Exner als Jugendleiter anfangen möchte. Damals hatte ich nicht wirklich eine Ahnung davon, was auf mich zukommen wird. Ich habe damals mit 17 aber ja gesagt, weil mir recht früh klar wurde, dass ich beim FC nicht nur spielen, sondern darüber hinaus mitwirken wollte.

Woher kam die Motivation?

Ich habe bei diesem Verein das Fußballspielen gelernt und in der Jugendzeit überragende Momente erlebt mit meinen Freunden. Generell hat mich das, was um den Sportplatz herum passiert, schon früh interessiert. In den zehn Jahren gab es sowohl als Trainer als auch als Jugendleiter Höhen und Tiefen, Aufstiege und Meisterschaften, aber auch Mannschaftsabmeldungen.

Und wie schafft man es, diese Tiefen zu überstehen?

Irgendwie sind wir beim FC Fürth aus jeder Situation gestärkt herausgegangen, weil im Endeffekt der Verein zusammensteht und Jeder für Jeden da ist. Das und die Dinge, die man mit Vorstandskollegen, Eltern sowie den Kindern und Jugendlichen in Gesprächen, Training oder bei Spielen erlebt, sind wohl auch der Grund, warum ich dieses Ehrenamt ausübe. Klar gibt es Momente, wo man sich fragt, warum man das eigentlich alles macht, wenn auch nach dem x-ten Gespräch noch kein Trainer für eine Jugendmannschaft gefunden ist oder wenn einfach generell etwas nicht so läuft, wie man das geplant hat. In Summe bin ich aber froh, das Amt auszuüben.

So eine Aufgabe bedeutet jede Menge Zeit- und Nervenaufwand. Kann man umgekehrt auch etwas als Gewinn für sich persönlich mitnehmen?

Da ich schon mit 17 Jugendleiter wurde, konnte ich schon früh jede Menge Erfahrungen sammeln, die mich später irgendwie weiter gebracht haben. Jede Ansprache vor einer Jugendmannschaft oder die Rede vor den Eltern und Kindern bei einer Weihnachtsfeier oder die Organisation eines Turniers oder einer Veranstaltung mit mehreren hundert Personen sind Erfahrungen, die vermutlich nicht jede Person im gleichen Alter macht. Aber irgendwie musste man da durch und im Nachhinein ist man für jede dieser Erfahrungen dankbar und auch stolz, dass man das geschafft hat. Dass ich heute zum Teil mit Spielern zusammen kicke, die ich einmal als Jugendtrainer trainiert habe, ist schon irgendwie lustig und gibt einem auch ein gutes Gefühl. wenn man auf die letzten Jahre zurückblickt.

Wie haben Sie es aufgenommen, mit diesem Preis ausgezeichnet worden zu sein?

Den Preis verstehe ich als Anerkennung für unsere komplette Jugendabteilung und unseren Verein. Ich bin froh, dass ich so viele Leute kennenlernen durfte, die mir geholfen haben, dieses Amt so gut wie möglich auszuüben. Gleichzeitig sehe ich es als Ansporn. Mit diesen und hoffentlich neuen Mitstreitern gilt es nun, Themen wie rückläufige Jugendspielerzahlen oder auch die Familie und den Jugendfußball unter einen Hut zu bekommen. Mit dem ersten Familien-Action-Tag wollen wir im Sommer genau dieses Thema angehen, das Familienleben und den Fußball zusammen führen, um eine Basis zu schaffen, dass Kinder mit unterschiedlichen Nationalitäten bei uns Fußball spielen können und auch deren Familien ein Teil unseres Vereins werden.

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Zur Person

Marco Knapp hat in der Jugend des FC Fürth mit Fußball begonnen. Vielleicht hat dazu Großvater Franz beigetragen, der zu den Fußballern der ersten Jahre beim FC gehörte. Knapp übernahm rasch das Training einer Jugend, wurde mit 17 Jahren Jugendleiter, womit er dem geschäftsführenden Vorstand angehört.

Zu seinen Aufgaben gehört nicht nur die Organisation des Spielbetriebs. Marco Knapp stellt mit seinem Team auch jährlich ein mehrtägiges Fußballcamp auf die Beine, organisiert Turniere für den Nachwuchs, plant und leitet die Jugend-Weihnachtsfeiern.

Doch nicht nur die Jugendarbeit ist in seinem Visier. So ist Knapp maßgeblich an der Organisation des jährlichen Senioren-Hallenturniers beteiligt und an kulturellen Veranstaltungen. Und so ganz nebenbei spielt er noch in der Reserve.

Aufrufe: 017.12.2016, 17:00 Uhr
RedaktionAutor