FC Emmendingen: Vorstand droht aufzuhören

Für Renzo Düringer ist dies eine existentielle Frage. Die Besetzung der offenen Positionen sei ein noch bedeutenderes Thema als die Finanzen "Wenn wir keine drei Leute mehr finden, die bereit sind, sich als Vorstand wählen und ins Vereinsregister eintragen zu lassen, können wir hier den Schlüssel umdrehen. Um nicht mehr und nicht weniger geht es in den kommenden Monaten." Wenn es nicht gelinge, bis zum Jahresende diese Positionen zu besetzen, werde es höchste Zeit, dass jemand anderes diese Aufgabe übernehme. "Ich kann und werde dann im Jahr 2016 nicht erneut zur Wahl antreten und mein Amt niederlegen." Dem schloss sich sein Stellvertreter Marcus Mädler an.

Düringer blickte aber auch auf ein Highlight zurück: Die Reise der ersten Mannschaft zum Freundschaftsspiel auf historischer Stätte ins belgische Ypern gegen die englische Partnerstadt Newark-on-Trent. "Keiner, der dabei war, wird diese Reise so schnell vergessen und mit einigen Monaten Abstand glaube ich sagen zu können, dass das Friedensspiel in Flandern an der gleichen Stätte im ersten Winter des ersten Weltkriegs 1914 ein herausragendes Ereignis unserer Vereinsgeschichte ist."

Im Geschäftsjahr 2014 verbuchte der FC Emmendingen über Einnahmen in Höhe von knapp 190 000 Euro. Dem standen Ausgaben von rund 194 000 Euro gegenüber. "Da auf der Ausgabenseite, realistisch betrachtet, kaum noch Einsparungen möglich sind, müssen wir weiter daran arbeiten, die Einnahmenseite abzusichern und nach Möglichkeit Zusatzeinnahmen zu erschließen, wann immer dies möglich ist." Als Beispiel nennt Renzo Düringer den regelmäßigen Flohmarkt im Stadion.

Zartes Pflänzchen und Abzug von A-Jugendspielern

Sportlich beginnt für die erste Mannschaft nach dem Sieg in Oberried die Planung für die Saison in der Landesliga. Für die Spielzeit 2015/16 stand schon im Februar der vom Freiburger FC kommende Trainer Dino Saggimo als Nachfolger von Simon Ehret fest. Ehret bezeichnete die Leistung der ersten Mannschaft als zu schwankend. Er verglich das Team mit einem zarten Pflänzchen, das noch nicht groß genug sei, um widerstandsfähig zu sein. Während die A-Junioren es selbst in der Hand haben, in die Oberliga aufzusteigen, geht es für die B-Junioren nach einem Jahr Oberligaluft zurück in die Verbandsliga. Dennoch beklagte Peter Frank, verantwortlich für den Jugendbereich, den massiven Abzug von A-Jugendspielern. "Die Zeiten haben sich geändert", sagt Frank. "Den anderen Vereinen geht es genauso." Dennoch bezeichnete Marcus Mädler den erstmaligen Aufstieg in die höchste Liga Baden-Württembergs als Highlight. Auch bei den B-Junioren steht ein Trainerwechsel fest. Massimo Capezerra löst David Häringer ab.