2024-04-12T13:41:07.504Z

Interview
Kadir Kir (l.) und Dominik Pries (r.) im Fussball Vorort Interview.
Kadir Kir (l.) und Dominik Pries (r.) im Fussball Vorort Interview.

Wechsel zum Stadtrivalen: Ex-Eberduo spricht Klartext

Kadir Kir und Dominik Pries im Interview

Der FC Ebersberg ist der Konkurrenz in der B-Klasse längst enteilt. Die Pries-Elf konnte 15 von 16 Spielen gewinnen. Eine bärenstarke Leistung! Zwei ehemalige Eber schnüren mittlerweile ihre Fußballschuhe für den Stadtrivalen: Kadir Kir und der im Winter gekommene Dominik Pries. Ein Wechsel mit "gewisser" Brisanz. Im Fussball Vorort Interview spricht das Duo über die bisherige Saison im neuen Verein, die Gründe für den Wechsel und wer der bessere Fußballer von beiden ist.

Der FC Ebersberg ist die Übermannschaft der Liga. Mit elf Punkten Vorsprung auf Rang zwei seid ihr unangefochtener Tabellenführer. Was macht euch so stark?

Pries: Unsere Mannschaft ist individuell sehr gut besetzt, fast jeder hat schon höherklassig gespielt. Wir versuchen, die meisten Situationen spielerisch zu lösen und auch neben dem Platz sind wir miteinander befreundet. Das stärkt natürlich den Zusammenhalt.

Kir: Ja, das stimmt. Ich denke, dass uns die mannschaftliche Geschlossenheit auf sowie neben dem Platz so stark macht. Wir sind wie eine Familie.

Der Aufstieg ist nur noch Formsache. Ist auch ein Durchmarsch in der A-Klasse für euch kein Problem?

Pries: Wir versuchen natürlich, so schnell wie möglich den Aufstieg zu sichern. Aber durch sind wir noch nicht. In einer neuen Liga muss man immer erstmal Fuß fassen. Aber ich glaube, dass wenn die Mannschaft so zusammen bleibt, wir auch eine Rolle in der A-Klasse spielen werden.

Kir: Wenn die Mannschaft so zusammenbleibt und weiter so diszipliniert spielt wie diese Saison, werden wir nächste Saison auch oben mitspielen.

Ihr beide stammt aus der Jugend des Stadtrivalen TSV Ebersberg. Über Jahre wart ihr auch Teil der Bezirksliga-Mannschaft. Was war der Grund für den Wechsel?

Kir: In den letzten zwei Jahren hatte ich nicht mehr das Gefühl, gebraucht zu werden. Mit der Zeit habe ich dann auch die Motivation verloren und konnte auch nicht mehr meine Leistung bringen. Und da beim FC viele Freunde und Arbeitskollegen spielen, ist mir die Entscheidung nicht schwer gefallen, dorthin zu wechseln.

Pries: Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich nicht immer fair behandelt gefühlt habe. Aber der größere Grund war, dass ich einen großen Teil der Spieler des FC schon seit Geburt kenne und ich auch wirklich Lust drauf hatte, mit den Jungs zusammen zu spielen. Bis jetzt klappt das ja auch ganz gut.

Das Verhältnis zwischen dem Trainergespann des TSV (Manfred Steppan, Markus Volkmann d.Red.) und euch beiden war nicht das Beste. Herrscht beim TSV eine „gewisse“ Vetternwirtschaft?

Kir: Ich hatte nie ein schlechtes Verhältnis zu den Trainern. Ich denke, kein Spieler ist zufrieden, wenn er auf der Bank hockt, egal welcher Trainer am Spielfeldrand steht. Vetternwirtschaft würde ich nicht behaupten, aber es gab Entscheidungen, die ich selbst nicht nachvollziehen konnte.

Pries: ich habe mich manchmal einfach unfair behandelt geführt. Vetternwirtschaft kann ich nicht beurteilen, weil ich ja doch hoffe, dass jeder Trainer zumindest nach seiner Meinung, die beste Elf auf den Platz schickt.

Kadir, du warst über Jahre auf der Position des Außenverteidiger zuhause. Beim FC wirst du nun in der Offensive eingesetzt und triffst: 14 Tore in 15 Spielen. Wurdest du in der Vergangenheit falsch eingesetzt?

Kir: Ich bin selbst über meine Torjägerqualitäten überrascht. Vielleicht hätte man mich offensiver aufstellen können, aber die Bezirksliga ist nicht vergleichbar mit der B-Klasse.

Dominik, du bist seit der Rückrunde dabei. Ein Tor in drei Spielen bisher. Geht noch besser, oder?

Ehrlicherweise hab ich mir schon gedacht, dass ich zu diesem Zeitpunkt mehr Tore auf meinem Konto habe. Aber solange wir gewinnen und fleißig Punkte sammeln, kann ich darüber auch hinwegsehen. Paar Vorlagen hab ich ja immerhin schon gegeben. (lacht)

Dominik, dein Vater ist jetzt nicht nur der „Chef“ neben dem Platz, sondern auch auf dem Fußballplatz. Ist es schwierig, vom eigenen Vater trainiert zu werden?

Das ist für mich kein Problem. Mein Vater hat mich ja schon in der Jugend trainiert. Ich glaube, für ihn ist es jetzt auch ein Stück einfacher, weil wir ja jetzt immer zeitgleich spielen und er nicht mehr überall mitfahren muss, um mir zuzusehen.

Kadir, darf sich Dominik als „Sohn des Trainers“ mehr erlauben?

Nein. Meiner Meinung nach wird hier jeder Spieler vom Trainer gleichbehandelt.

Wenn der Aufstieg endgültig fix ist, steht bestimmt eine große Party an. Wer ist das „Party-Tier“ der Mannschaft?

Pries: Ich glaube, das ist die mit Abstand einfachste Frage: Ganz klar, unser zweiter Kapitän der Nik, der gleichzeitig auch unser "Tragerlbeauftrager" ist. Er verbreitet immer gute Stimmung und kann wirklich sehr, sehr gut feiern.

Kir: Auf jeden Fall der Nik. Der bringt mit seiner Art immer positive Stimmung in die Mannschaft.

Die alles entscheidende Frage: Wer von euch ist denn der bessere Fußballer?

Pries: Natürlich der Kadir. Er ist defensiv wie offensiv überragend. Und er hat einen besseren Torabschluss, obwohl ich immer der Offensivere von uns war.

Kir: Da muss ich dem Dominik ausnahmsweise mal Recht geben. (lacht)

Aufrufe: 013.4.2017, 12:30 Uhr
Fussball VorortAutor