2024-04-24T13:20:38.835Z

Spielbericht
Peter Schmidt will den Weg in der Landesliga weitergehen. F: bro
Peter Schmidt will den Weg in der Landesliga weitergehen. F: bro

Schmidt: "Sehe im Amateurfußball Verrohung der Sitten"

FCD-Coach will Philosophie beibehalten

Mit einem 2:0 (1:0)-Erfolg bei Schlusslicht und Absteiger TSV Vilsbiburg hat sich der FC Deisenhofen aus der Landesligasaison verabschiedet. Damit behauptete das Team von Trainer Peter Schmidt in der Endabrechnung Platz fünf.

Die Tore für die Deisenhofner erzielten Marco Finster, der nach einem schönen Pass von Tobias Rembeck in die Gasse eiskalt einschob (17.), und Bernhard Riedl, der sich, von Franz Rathmann freigespielt, ebenso abgebrüht zeigte (70.). „Jetzt gehen wir mit einem guten Gefühl in die Pause“, freute sich Schmidt über den gelungenen Abschluss, nachdem sein Team zuletzt aus der Erfolgsspur geraten war und deshalb die Bayernliga-Hoffnungen begraben musste.

Unabhängig vom letzten Auftritt in Vilsbiburg wollte der Coach die abgelaufene Spielzeit aber angemessen eingeordnet wissen: „Wir müssen bei der Beurteilung auch mal zurückgehen zu den ursprünglichen Zielen. Nach der Relegation im vergangenen Jahr wollten wir einfach eine saubere Runde spielen.“

Das gelang den Blauhemden in jedem Fall. Nach holprigem Start schienen sie zwischenzeitlich sogar an den zweiten Platz des Vorjahres anknüpfen zu können, doch in der entscheidenden Phase folgte bis zum Vilsbiburg-Spiel eben eine ungewohnte Negativserie von fünf Niederlagen in sechs Partien. „Wir haben am Anfang die Punkte liegen lassen und am Schluss. Dann kann man am Ende nicht ganz vorne liegen“, so Schmidt, der seiner Mannschaft für das Nachlassen keinen Vorwurf machte: „Wir haben es ja nicht schlecht gespielt, aber wir haben in der vergangenen Saison siebenmal 1:0 gewonnen und in dieser fünfmal 0:1 verloren. Das ist das Glück, das sich dann eben auch mal über zwei Spielzeiten ausgleicht.“

Eine gewisse, unmittelbare Enttäuschung räumte der Coach zwar ein: „Klar, wenn man vorne ist, will man zupacken.“ Doch abgesehen davon, dass er mit Platz fünf gut leben kann, hat Schmidt die FCD-Gesamtperspektive im Blick. Und da stand in dieser Saison der Kreisligaaufstieg der U23 im Vordergrund. „Wenn man noch bedenkt, dass die A-Jugend Zweiter in der Bayernliga war und die B1 in die Landesliga aufsteigt, dann war es für den Verein wieder ein erfolgreiches Jahr.“ Auf dieser Basis könne man weiter aufbauen.

Der personelle Grundstock für die nächste Saison steht, neben acht Eigengewächsen kommen Torwart Lukas Hohenberger (23) vom SV Cosmos Aystetten, Meister der Bezirksliga Schwaben Nord, und Verteidiger Markus Kreuzeder (19) vom FC Unterföhring. Den Verein verlassen wird Stürmer Riedl (zum TSV Moosach/Grafing).

Namhafte Neuverpflichtungen wird es beim FCD weiter kaum geben: „Wir bleiben bei unserem Weg mit der eigenen Jugend. Vielleicht gibt es mehrere richtige Wege, aber das ist bestimmt einer davon“, betont Schmidt. „Das ist nachhaltig und wir können darauf warten, wie sich andere Vereine gegenseitig wegschießen.“ Denn die Entwicklung bei einigen Konkurrenten gefällt dem 33-Jährigen nicht: „Ich sehe im Amateurfußball teilweise eine Verrohung der Sitten, etwa, wie Spieler im Mai noch gelockt statt frühzeitig angefragt werden, oder wie manche Trainer geschasst werden.“

Umso wohler fühlt er sich beim FCD: „Ich bin wirklich froh, in Deisenhofen zu sein. Und hier will ich auch bleiben, bis es, wie etwa bei meinem Vorgänger Dieter Meixelsberger, mal vom Verein aus heißt, man sollte wieder etwas Neues probieren. Was dann ganz normal und sinnvoll ist.“

Aufrufe: 022.5.2017, 09:18 Uhr
Umberto Savignano - Münchner MerkurAutor