2024-03-18T14:48:53.228Z

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Fü/Bö Erfolgstrainer Thorsten Diekmann
Fü/Bö Erfolgstrainer Thorsten Diekmann

Fürstenau/Bödexen rockt die Rückrunde

In der nördlichen Kreisliga B hat die Spvg. Brakel II die Liga dominiert, den Aufstieg aber verpasst. Der SV Alhausen/Reelsen/Pömbsen war der härteste Verfolger. Spannung im Abstiegskampf bis zuletzt

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Die Spvg. Brakel II war schon vor der Saison der Aufstiegsfavorit und hat die Fans mit der Meisterschaft in der B-Liga Nord nicht enttäuscht. Die knappe Niederlage im Entscheidungsspiel gegen den B-Liga Süd Meister FC Neuenheerse/Herbram war umso überraschender. Im Abstiegskampf blieb es bis zuletzt spannend.

DREI ENDSPIELE

Die Spvg. Brakel II musste im Relegationsspiel um den Aufstieg gegen den FC Neuenheerse/Herbram ran. Brakels Trainer Andreas Struck ärgert sich nach dem verpatzten Aufstieg: "Ich finde es sehr ärgerlich, dass ein Entscheidungsspiel überhaupt nötig war und nicht beide Meister aus der B-Liga aufsteigen. Im Duell mit Neuenheerse/Herbram traten wir mutig und dominant auf und haben - bis auf die eine Torchance, die zum 0:1 führte - nichts zugelassen. Die Niederlage ist wirklich sehr bitter."

Der TuS Godelheim hat den Klassenerhalt im Entscheidungsspiel mit dem VfL Langeland, der aus der C-Liga nach oben strebte, noch gesichert. "Wir freuen uns jetzt doch noch in der B-Liga zu stehen. Ein Wiederaufstieg aus der C-Liga wäre sicher sehr schwierig geworden", freut sich Godelheims Coach Thorsten Lammert.

Der SV Bergheim hatte im letzten Saisonspiel ebenfalls ein Endspiel um den Klassenerhalt gegen Godelheim, was mit 2:0 gewonnen wurde. Dieter Müller, der mit dem SV Bergheim bis zum letzten Spiel um den Klassenerhalt zittern musste, ist erleichtert: "Wir haben im letzten Spiel dem hohen Druck standgehalten und die Mannschaft hat sich verdient durchgesetzt. Seit März lastete auf uns der hohe Druck zu punkten und das Team hat im Kollektiv gut zusammengehalten."

AUFSTIEGSRENNEN

Die Spvg. Brakel II wurde der Favoritenrolle schon am ersten Spieltag gerecht, allerdings übernahm Nieheim/West die erste Tabellenführung, wurde aber von Brakel II schon am nächsten Sonntag wieder verdrängt. Bredenborn sicherte nach dem fünften Spieltag für eine Woche den ersten Platz, ansonsten war Brakel II ununterbrochen Erster. Der Meister musste in der Saison nur zwei Niederlagen einstecken: Der im Winter verstärkte SV Fürstenau-Bödexen besiegte die Brakeler mit 3:1. Außerdem setzte sich am vorletzten Spieltag der TuS Lütmarsen gegen eine B-Elf des Meisters durch. Am Ende stand die Struck-Elf mit zehn Punkten Vorsprung ganz oben. "Brakel II ist mit Abstand die stärkste Mannschaft der Liga", ist sich Thorsten Lammert sicher. Dieter Müller merkt an: "Brakel II ist ein absolut würdiger Meister, spielerisch war Alhausen/Pömbsen/Reelsen gegen uns mit ihrem variablen Spiel aber noch etwas überzeugender." Tatsächlich baute Alhausen/Pömbsen/Reelsen fast die ganze Saison Druck auf Brakel II auf, richtig gefährlich wurden die Verfolger dem Meister aber nicht. Den Drittplatzierten SV Drenke sowie den TuS Lütmarsen sieht Lammert auf einem ähnlichen Niveau wie Alhausen/Pömbsen/Reelsen. Der TuS Lüchtringen patzte gegen die Spitzenteams und griff nicht ganz oben an, Bredenborn spielte eine starke Hinserie und stand in der Winterpause auf dem vierten Tabellenplatz.

In der Rückserie sammelten die Germanen nur noch 19 Punkte und rutschten in der Rückrundentabelle auf den neunten Platz. "Bredenborn spielte eine tolle Saison, hatte aber nach dem Winter mit vielen Verletzungen zu kämpfen", mutmaßt Dieter Müller. Thorsten Lammert ist weniger vom Tabellenfünften und -sechsten überzeugt: "Bredenborn haben wir in der Hinrunde geschlagen und auch Lüchtringen zähle ich nicht zu den Spitzenteams. Die beiden Mannschaften sehe ich eher im oberen Mittelfeld der Tabelle."

Andreas Struck ist sich derweilen sicher: "Alhausen/Pömbsen/Reelsen war unser schärfster Konkurrent, aber wir verteidigten die gesamte Saison unseren Vorsprung. Alhausen, Lütmarsen und Drenke sehe ich als schärfste Konkurrenten in der neuen Saison." Maßgeblich für den großen Erfolg der Brakeler ist deren Heimstärke. Nur in zwei von 15 Spielen ließ der Meister Zuhause Punkte liegen: Nieheim/West mauerte sich zum 1:1, Drenke trat mutig auf und trennte sich 2:2 von der Spielvereinigung. Noch größer sind die Diskrepanzen zwischen den Heim- und Auswärtsspielen nur beim TuS Lütmarsen, der auf dem heimischen Aschenplatz 37 Punkte holte und auswärts nur 23 Punkte verbuchte. Mit Blick auf die Rückrundentabelle hat ein weiteres Team in der nächsten Saison gute Chancen ganz oben mitzuspielen: Der SV Fürstenau/Bödexen schafft nach einer katastrophalen Hinrunde (elf Punkte aus 15 Spielen) eine Kehrtwende und war das erfolgreichste Team der Rückrunde.


ABSTIEGSKAMPF

Beim FC Blau-Weiß Weser II zeichnete sich schon früh ein klares Bild ab. Die Mannschaft, die aus der B-Liga Süd in die nördliche Spielklasse gewechselt war, konnte beim höheren Spielniveau nicht mithalten und rutschte früh in den Tabellenkeller. Die Blau-weißen sammelten in der kompletten Hinserie nur einen Punkt - im Duell mit Nieheim/West. Auch in der Rückrunde verbuchte der Tabellenletzte nur einen Sieg gegen den TuS Godelheim. Auch die Statistik spricht bei Weser II eine klare Sprache: Das Torverhältnis von 18:126 stellt mit Abstand den Negativrekord der Liga dar. "Dass Weser II um den Klassenerhalt spielt, war schnell klar und auch Höxter II steckte früh tief im Tabellenkeller", erklärt Thorsten Lammert. Der Auftakt lief für die Kicker aus der Kreisstadt schon schlecht. Die Höxteraner schossen in den ersten Begegnungen mit Amelunxen, Albaxen und Drenke jeweils vier Tore, kassierten aber 19 Gegentore und sicherten so keinen Punkt. Nach zwei Siegen gegen Holzhausen/Erwitzen und Nieheim/West ging es für den SV Höxter II in der Tabelle nur noch nach unten.

Die größte Überraschung gelang wohl dem SV Fürstenau-Bödexen. In der Winterpause standen der SV auf dem vorletzten Tabellenplatz und kämpfte um den Klassenerhalt. In der zweiten Saisonhälfte setzte Fürstenau-Bödexen sich aber schnell nach oben ab. "Fürstenau-Bödexen war nach ein paar Siegen euphorisiert und setzte die Serie immer weiter fort", ist Dieter Müller sich sicher. Länger zittern mussten Godelheim, Nieheim/West und Bergheim. Nieheim/West sicherte den Klassenerhalt zwei Wochen vor Saisonende und brachte immer wieder - zum Beispiel beim Remis gegen Brakel II und Alhausen/Pömbsen/Reelsen - auch Favoriten ins Schwitzen. Bergheim schaffte im letzten Saisonspiel gegen den direkten Konkurrenten TuS Godelheim den Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz. Und der TuS sicherte im Entscheidungsspiel gegen den C-Ligisten VfL Langeland die Liga. "Die Aufsteiger vom SV Holzhausen/Erwitzen und VfL Eversen haben mich positiv überrascht. Beide Teams haben ordentlich gespielt und standen früh im Mittelfeld der Tabelle", ist Andreas Struck verwundert. Thorsten Lammert fügt hinzu: "Holzhausen/Erwitzen tritt Zuhause souverän auf und spielt einen guten Ball. Eversen hat gegen uns nicht so überzeugt und setzte auf einen Heimvorteil durch den Aschenplatz." Sogar der SV Albaxen drohte nach einer schwachen Rückrunde noch in die Abstiegszone zu rutschen, hatte aber unterm Strich noch sieben Punkte Vorsprung.

Mit Blick auf das Entscheidungsspiel gegen sehr defensiv auftretende Kicker vom FC Neuenheerse/Herbram lobt Andreas Struck die Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte: "Die meisten Teams sind gegen uns mutig aufgetreten und haben schöne Spiele gegen uns ausgetragen. So ein Verhalten macht natürlich allen Beteiligten mehr Spaß, als nur im eigenen 16er zu mauern."


AUSBLICK

Die Spvg. Brakel II gibt sich auch nach der bitteren Niederlage im Entscheidungsspiel nicht auf und verstärkt sich für die neue Saison abermals. "Bisher sind nur zwei Abgänge fix und viele Spieler, die eigentlich nur für die A-Liga zugesagt haben, bleiben doch bei uns. Außerdem haben wir schon sechs Neuzugänge verpflichtet", freut Andreas Struck sich über die Treue seiner Kicker. Thorsten Lammert erwartet in der neuen Saison wieder einen sehr spannenden Aufstiegskampf: "Auch wenn Alhausen/Pömbsen/Reelsen, Drenke und Lütmarsen zur neuen Saison nochmal aufrüsten, wird es sehr schwer sich gegen Brakel II durchzusetzen. Eigentlich ist das schade, weil wohl alle vier Teams das Zeug für die A-Liga hätten."

Gleichzeitig wünscht Lammert sich auch von seiner Mannschaft ein überzeugenderes Spiel und erklärt: "Dass wir den Klassenerhalt noch gesichert haben, ist sehr wichtig. Wir wollen es in der nächsten Saison nicht wieder so spannenden machen!" Auch Bergheims Coach Dieter Müller hofft: "Im nächsten Jahr brauche ich nicht wieder so eine Zitterpartie. Unser Team bleibt - bis auf die beiden Abgänge Niklas Strüber und Nils Niggemann - zusammen und hat sicher noch viel Potenzial in den nächsten Jahren. Angesichts des jungen Durchschnittsalters erwarte ich von dem Team noch einiges."

Aufrufe: 01.7.2017, 10:45 Uhr
Leon MönikesAutor