2024-04-25T08:06:26.759Z

Spielbericht
Kein seltenes Duell an diesem Nachmittag: Markus Burkart (l.) traf auch zweimal gegen Keeper Hansi Huber. FOTOS: SEHR
Kein seltenes Duell an diesem Nachmittag: Markus Burkart (l.) traf auch zweimal gegen Keeper Hansi Huber. FOTOS: SEHR

Derby endet mit Remis: FC-Coach Destek enttäuscht

Burkart knipst doppelt

Derby ohne Sieger: Murnau nutzt Bad Kohlgruber Schwächephase in Halbzeit zwei gnadenlos aus.

Bad Kohlgrub – Im Gleichschritt sind die Fußballer aus Bad Kohlgrub und Murnau über die Ostertage marschiert. Nach Siegen am Karsamstag bewältigten sie das direkte Duell gestern mit einem 2:2-Unentschieden. TSV-Coach Markus Bierling sprach nach dem Derby von einer gerechten Punkteteilung, sein Gegenüber Dennis Destek gefiel das Remis nicht ganz so gut. „Für mich überwiegt noch etwas die Enttäuschung“, bilanziert er. „Denn es wäre sicherlich mehr drin gewesen.“

Mag sein. Doch dazu hätten sich die Ammertaler nicht diese Schwächephase zu Beginn der zweiten Halbzeit gönnen dürfen. Immer wieder versäumten es die Gastgeber, gerade eroberte Bälle vernünftig nach vorne zu bringen. Stattdessen gab es Quer- und Rückpässe, aus denen letztlich Fehlpässe wurden. Wie vor dem 1:1-Ausgleichstreffer des gerade erst eingewechselten Carlos da Silva Cunha, der im Grunde vom Kohlgruber Luis Mair bedient worden war und aus gut 25 Metern abzog. Bei Regen und nassem Rasen ein probates Mittel. So schlug der Ball flach links unten neben dem Pfosten ein.

Während die Kohlgruber immer wieder warteten, bis der Ball bei ihnen ankam, agierten die Murnauer deutlich agiler und spritziger. „Zu diesem Zeitpunkt haben wir sehr sortiert gespielt“, bestätigt Bierling. „Auch kämpferisch haben die Jungs wieder eine Top-Partie abgeliefert.“

Als die Platzherren den Ball das nächste Mal nicht aus der Gefahrenzone brachten, folgte direkt Gegentor Nummer zwei. Nur sechs Minuten lagen dazwischen. Der Schütze diesmal Patrick Witzke, der wie da Silva Cunha erst zur Halbzeit aufs Feld gekommen war. Da bewies Bierling ein glückliches Händchen.

Die Begegnung war plötzlich gedreht. Eigentlich ein Unding. Denn im ersten Abschnitt hatten die Kohlgruber dominiert. Großes Glück hatte nach wenigen Minuten der Murnauer Keeper Hansi Huber, der außerhalb des Strafraums einen Schritt zu spät kam und mit der Gelben Karte für seine Grätsche sehr gut bedient war. Kurz darauf lagen schon wieder zwei Kohlgruber auf dem Boden. Diesmal hatten sie sich aber gegenseitig ausgeknockt. Christoph Geipl und Josef Niklas schauten beide nur zum hohen Ball und knallten heftig zusammen. Sie konnten zwar zunächst weiterspielen, doch für Geipl kam kurz darauf das Aus, und Niklas pausierte die letzte Viertelstunde vor der Pause.

Vor seiner Auszeit war der Kapitän noch Wegbereiter für den Kohlgruber Führungstreffer gewesen: Seine Flanke kam so mustergültig, dass Markus Burkart den Kopf gar nicht mehr zur Seite brachte. Ein Kopfballtreffer des FC-Wuslers – wahrhaft eine Seltenheit. In der letzten Minute des ersten Abschnitts hätte er sogar noch nachlegen können: Nach einem Querpass von Bernhard Bauer hätte Burkart am langen Pfosten nur den linken Fuß hinhalten müssen. Doch er versuchte es mit rechts – und traf den Ball nicht. „Wenn es zur Halbzeit 2:0 steht, ist das Spiel vermutlich gelaufen“, urteilt Murnaus langzeitverletzter Kapitän Benedikt Hausmann.

So allerdings war der TSV noch drin in der Partie. Ein Sieg wäre trotz der beiden leichten Treffer auch ein wenig zu viel des Guten gewesen. So weit kam es nicht. Denn urplötzlich hieß es 2:2. Aus abseitsverdächtiger Position startete Bauer über links bis zur Grundlinie, legte zurück, dort fackelte Burkart nicht lange und wuchtete den Ball in den Kasten. Das schaffte er sogar noch ein drittes Mal, doch dem Treffer versagte Bayernliga-Schiedsrichter Fridolin Angerer im Nachhinein die Anerkennung.

Destek war am Ende unentschieden in seiner Sichtweise wie das Ergebnis: „Einerseits bin ich zwider, dass wir das nicht konsequenter durchgezogen haben, andererseits aber auch zufrieden, wie wir uns zurückgekämpft haben.“

Aufrufe: 018.4.2017, 15:01 Uhr
Garmisch-Partenkirchner Tagblatt: Andreas KöglAutor