2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Der FC Amberg, hier Frank Lincke (l.), muss beim SSV Jahn Regensburg II erneut alles in die Waagschale werfen. <b>F: Eberhardt</b>
Der FC Amberg, hier Frank Lincke (l.), muss beim SSV Jahn Regensburg II erneut alles in die Waagschale werfen. <b>F: Eberhardt</b>

FC Amberg fürs Gipfeltreffen gerüstet

Rost-Elf reist am Sonntag um 16 Uhr als Tabellendritter zum Zweiten SSV Jahn Regensburg +++ Vilsstädter wollen Negativserie endlich durchbrechen

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Verheerend, unterirdisch oder katastrophal – Attribute, die die Bilanz des Fußball-Bayernligisten FC Amberg gegen den SSV Jahn Regensburg II beschreiben, gibt es sicherlich viele. Allerdings interessieren die Trainer Timo Rost vor der Auswärtspartie am Sonntag um 16 Uhr bei der Drittliga-Reserve überhaupt nicht. Im Gegenteil: „Serien sind dazu da, sie zu durchbrechen. Und meine Jungs freuen sich darauf, sich mit so einem Gegner zu messen, an dem zu wachsen und sich weiter zu entwickeln“, sagt der Amberger Coach.

Die erste Halbzeit war nicht so gut, in der zweiten machten wir dann mehr Tempo“, sagte Rost letzten Samstag nach dem Schlusspfiff beim 3:0-Heimsieg. Der freute sich über einen erneut gelungenen Auftritt seiner Elf, die den Hofern, die bis dato auswärts erst sechs Gegentore kassiert hatten, drei weitere eingeschenkt hatte. Und der FCA-Coach widersprach vehement seinem Hofer Kollegen Faruk Maloku, der in der Pressekonferenz den Ambergern eine „ganz andere finanzielle Ausstattung“ und somit „eine wesentlich höhere Qualität im Kader“ als er mit seinen jungen Akteuren habe, bescheinigte. „Geld alleine macht kein Team. Es gibt keine jungen oder alten Spieler. Sondern nur gute und schlechte“, konnte sich Rost nicht verkneifen.

Und seine wirklich guten Akteure müssen nun am Sonntag um 16 Uhr als Tabellenzweiter beim Dritten, dem „Angstgegner“ SSV Jahn Regensburg II antreten. Die Partie war ursprünglich auf 15 Uhr terminiert, aber auf Wunsch des SSV Jahn, dessen A-Junioren zuvor noch im Einsatz sind, um eine Stunde nach hinten verlegt.

Wobei die bisherige Bilanz gegen die Jahn-Reserve in der Tat mehr als ernüchternd ist: Seit der Saison 2006/07 traf der Fußball-Bayernligist FC Amberg 13 Mal auf den SSV Jahn Regensburg. Dabei setzte es für die Vilsstädter elf Niederlagen, einmal wurde Unentschieden gespielt und einmal gab es einen Amberger Sieg, der jedoch aus einer X:0-Wertung resultiert. „Glaubt man der Statistik also, dann ist der Ausgang der Partie am Sonntag klar, oder? Wir wissen um die Schwere der Aufgabe“, sagt demnach auch Rost, der grundsätzlich kein Freund solcher Bilanzen ist, aber schon im Hinspiel eine 1:3 einstecken musste. „Nachdem wir gegen den SSV noch nie etwas geholt haben, wird es nun endlich Zeit“, so der 36-Jährige weiter.

Vor allem schon deswegen, weil ein Erfolg gegen die Regensburger dieses Mal zu einem wichtigen und ganz günstigen Zeitpunkt kommen würde. Der FC Amberg ist nur noch vier Zähler von seinem Saisonziel „60 Punkte und mehr“ entfernt und befindet sich momentan mit dem SV Viktoria Aschaffenburg – nachdem die Mitkonkurrenten in den letzten Wochen doch schwächelten – im Zweikampf um die ersten beiden Plätze. Und nachdem die Aschaffenburger schon am Samstag mit dem Abstiegskandidaten TSV Neudrossenfeld eine mehr als lösbare Aufgabe vor sich haben und sicherlich vorlegen werden, müssen die Vilsstädter einen Tag später nachziehen.

Davor haben die Götter aber bekanntermaßen ja den Schweiß gesetzt. Dass die Begegnungen bei Jahn für die Gelb-Schwarzen alles andere als ein Spaziergang werden wird, ist Rost vollkommen bewusst. Zwar ist seine Elf seit dem 11. Oktober 2014 in der Bayernliga ungeschlagen und hat aus den letzten zwölf Spielen zehn Siege und zwei Unentschieden geholt. Jedoch liest sich, wobei wir wieder bei den Bilanzen sind, die Statistik des SSV Jahn aus den letzten fünf Partien ebenso beeindruckend – fünf Siege stehen seit dem 0:4 gegen Aschaffenburg zu Buche. Damit verbunden mit 53 Punkten derzeit der dritte Tabellenplatz.

Regensburg hat eine gute Truppe, die zu Recht so weit oben steht. Die Spieler sind top ausgebildet, spielstark und suchen den Weg nach vorne. Aber wir fahren nicht zum Jahn, um dort zu verlieren. Wir wollen der Partie mit unserer offensiv ausgerichteten Spielweise den Stempel aufdrücken“, gibt Rost als Marschroute aus. Dazu kann er bis auf André Karzmarczyk, der nächste Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen wird, personell erneut aus dem Vollen schöpfen.

Aufrufe: 017.4.2015, 17:00 Uhr
Stephan LandgrafAutor