2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Der FC Amberg – hier gegen den 1. FC Schwarzenfeld – empfängt zum Saisonauftakt den FC Kickers Würzburg II am Schanzl.  Foto: Brückmann
Der FC Amberg – hier gegen den 1. FC Schwarzenfeld – empfängt zum Saisonauftakt den FC Kickers Würzburg II am Schanzl. Foto: Brückmann

FC Amberg bäckt kleinere Brötchen

Die Verantwortlichen gehen nach dem Umbruch von einer „absolut schweren“ Saison aus. Zum Auftakt kommt Kickers Würzburg II.

Verlinkte Inhalte

Amberg. Guter Brauch ist es, vor der Saison bei den Vereinen die Meisterschaftskandidaten abzufragen. Viktoria Aschaffenburg steht vor der Saison 2017/18 ganz oben auf der Liste, der FC Amberg wird da nirgends genannt. Er tut’s selbst aus nachvollziehbaren Gründen auch nicht.

Nun kommt zum Saisonauftakt in der Fußball-Bayernliga Nord am Samstag (Anstoß: 14 Uhr) ausgerechnet jener FC Kickers Würzburg II, gegen den man zum Ende der abgelaufenen Saison alles zum Guten gewendet hat. Im Pokalwettbewerb ist der FC Amberg nicht mehr vertreten, die Mannschaft von Lutz Ernemann und Bastian Ellmaier kann sich also ausschließlich um den Saisonverlauf kümmern. Der Meister steigt direkt auf, das ist klar, damit hat der FC Amberg ebenso wenig zu tun wie mit dem Vizemeister, der wie im vergangenen Jahr auch wieder in die Aufstiegsrunde geht.

Der FC Amberg, der wird nach einem massiven Verjüngungsprozess, da hilft ja nichts schön zu reden, sich mit der Frage des Klassenerhalts zu beschäftigen haben. Und das tut er auch. Fix ist, dass der Rangletzte (18.) direkt absteigt, der 17., 16. und 15. als Releganten in die Warteschleife müssen. Und wenn’s ganz dumm kommt, dann ist der schlechteste der beiden Rangvierzehnten aus Nord und Süd auch noch dabei.


Ambergs zwei Gesichter

Kickers Würzburg II ist der Auftaktgegner des FC Amberg, das war auch der Finalgegner daheim am 13. Mai. Denkt man an die U 23 des FC Kickers Würzburg, dann denkt man auch an das letzte Heimspiel: 5:2 hat der FC Amberg gewonnen, die erste Halbzeit (0:2) war abgrundtief schlecht, die zweite (5:2) eine Glanzleistung. Mittlerweile ist der FC Amberg nicht mehr wiederzuerkennen. Eine komplette Mannschaft hat das schwarz-gelbe Gewand abgelegt, der FC Amberg der Saison 17/18 hat mit der aus 16/17 nicht mehr viel gemein.

Von den so genannten Stammspielern ist Abwehrchef Kevin Kühnlein noch da, Jan Fischer, die jungen Konstantin Keilholz, Fabian Helleder, Yannick Haller waren sporadisch eingesetzt. Praktisch hat eine komplette Mannschaft den FC Amberg verlassen. Mit Stellmach, Tischler, Herrndobler, Schweiger, Schaar, Koij, kamen junge Spieler dazu, es gilt einfach abzuwarten, was passiert. Nun steigt natürlich niemand ab, weil er das erste Spiel verliert. Ebenso wenig steigt auf, wer das erste Spiel gewinnt. Man wird mal nach zehn Spielen sagen können, wohin der Weg führt. Die Amberger aber wissen selbst: der Weg wird absolut schwer.

Würzburger Kickers II, Aschaffenburg, Bayern Hof, Aubstadt, Großbardorf – Trainer Lutz Ernemann hat mit seinem Team einen durchwachsenen Auftakt vor sich, was durchaus auch ein Vorteil sein kann. Die sind dann schon mal weg. Jetzt heißt es Farbe bekennen. Mit rund 400 Besuchern rechnen die Amberger im Schnitt, es hängt von der Leistung ab. Vor dem Auftakt gegen die U 23 des Würzburger Bundesligisten, im übrigen ebenso jung wie der FC Amberg, hat Trainer Lutz Ernemann einen klaren Auftrag zu erledigen: „Die Saison wird von der ersten Sekunde an ein Kampf gegen den Abstieg“, hat er gesagt. „Wir müssen uns wie andere Vereine in der Liga auch eher mit dem Ende der Tabelle als mit dem Vorderfeld befassen“, blickt der FC-Trainer voraus.

Auf das schwere Auftaktprogramm angesprochen muss das nicht unbedingt schlecht sein: „Jede Schlacht muss erst mal geschlagen werden“, sagt ein grundsätzlich positiv gepolter Amberger Trainer. „Man muss halt die Mannschaft erst mal spielen lassen.“ Sein Wunsch ist ein „guter Start gegen Würzburg“, nach der Vorbereitung ab 14. Juni kann Ernemann auch sagen: „Die Spieler haben gut gearbeitet, sie wollen sich selbst und den Fans beweisen, dass sie es auch können.“ Nun war die Vorbereitung, rein von den Ergebnissen her, „nicht so toll“, hat der Amberger Trainer gesagt: „Auf den ersten Blick vielleicht unbefriedigend, auf den zweiten aber schon, weil die blutjunge Mannschaft sich zusammengespielt und gefunden hat, eng zusammen gerückt ist.“


Applaus hat dem Team gut getan

Die Spiele gegen Donaustauf und Fürth II seien „richtig gut gewesen“, kompakt und diszipliniert habe seine Elf gespielt, besonders gut getan habe der Mannschaft der Applaus trotz der Niederlage (0:2) gegen Fürth II: „Das Publikum hat offenbar ein Gespür dafür, dass die Mannschaft sich finden muss, es will den jungen Spielern offenbar unter die Arme greifen.“ Was die Würzburger „Fohlen“ betrifft, die haben einen ähnlichen Wechsel in den Reihen zu verkraften wie die Amberger auch, die Mannschaft aus Mainfranken hat, nach zwei Aufstiegen hintereinander, mit dem neunten Rang in der letzten Saison gute Qualität bewiesen, die hat sie auch heuer. Wenn man so will, gibt es eine Premiere im Jugendstil.

Wer beim FC Amberg in der ersten Elf der neuen Saison stehen wird, das wird sich zeigen. Ernemann wollte das nach dem Abschlusstraining festmachen. Torhüter Max Bleisteiner ist wohl ebenso gesetzt wie Abwehrchef Kevin Kühnlein, Daniel Gömmel, Ermin Kojic, Pascal Tischler und Nico Herrndobler für die Abwehr. Michael Dietl, Jan Fischer,Konstantin Keilholz, Raffael Stellmach, Yannick Haller sind eher Kandidaten für das Mittelfeld, und Sebastian Schulik sowie Martin Popp für den Angriff.

Aufrufe: 014.7.2017, 17:30 Uhr
Klaus HöglAutor