2024-04-16T09:15:35.043Z

Relegation
Affinger Frust nach der Niederlage gegen den FC Lauingen. Am Freitag kämpft der FCA gegen Türksport Kempten um seine letzte Chance auf die Bezirksliga. Doch selbst ein Sieg könnte nicht zum Happy-End reichen.  Foto: Walter Brugger
Affinger Frust nach der Niederlage gegen den FC Lauingen. Am Freitag kämpft der FCA gegen Türksport Kempten um seine letzte Chance auf die Bezirksliga. Doch selbst ein Sieg könnte nicht zum Happy-End reichen. Foto: Walter Brugger

Kann sich Affing nochmals aufraffen?

Trainer Manfred Kämpf gehen die Spieler aus +++ Am Ende kann die Partie wertlos sein

Viel Auswahl hat Manfred Kämpf, Trainer des FC Affing, nicht: Ausgerechnet im vermeintlich wichtigsten Spiel des Jahres gehen dem Coach die Spieler aus. Am Ende einer kräftezerrenden Saison häufen sich nicht nur die Verletzungen bei den Affingern, auch den einen oder anderen Urlauber muss der Tabellenzweite ersetzen. Deshalb muss der Coach mit Spielern der Zweiten auffüllen: „Wir haben keine Leute mehr. Und es werden immer weniger“, so Kämpf. Mit Michael Albrecht (Wade) und Manuel Steinherr (Oberschenkel) haben sich bei der 0:2-Pleite gegen Lauingen zwei weitere wichtige Stützen verletzungsbedingt abgemeldet. Und Giuliano Manno, der das bislang einzige Tor für die Affinger in der Relegation erzielt hat, befindet sich bereits im Urlaub.

FC Affing – FC Türksport Kempten (Fr., 18.30 Uhr, in Buchloe)
Die Trainingseinheiten des FC Affing ähneln derzeit eher einem lockeren Auslaufen. Die Stimmung könnte besser sein: „Nach der Niederlage gegen Lauingen hängen die Köpfe schon ein wenig. Da haben wir einfach nicht genug investiert.“ Und deshalb dürfen oder besser gesagt müssen die Affinger noch ein letztes Mal ran. Doch selbst ein Sieg gegen die Türken aus Kempten könnte am Ende nicht für den Aufstieg in die Bezirksliga reichen. Denn der Sieger ist nur dann für Schwabens höchste Spielklasse qualifiziert, wenn der SC Oberweikertshofen in der Relegation zur Landesliga am BSK Olympia Neugablonz scheitert. Das entscheidet sich aber erst am Sonntag. Und so weiß der Sieger nach dem Abpfiff nicht, in welcher Liga er künftig spielt. „Das ist natürlich eine blöde Situation. Du weißt nicht, was los ist und kannst dann nur hoffen“, schildert Manfred Kämpf die Gemütslage. Der Verband hatte sich gegen eine Ansetzung Mitte nächster Woche ausgesprochen. Für Kämpf nachvollziehbar: „Dann dauert die Saison ja noch länger, deshalb ist das schon okay.“ Kemptens Coach Remzi Gönültas ist da anderer Meinung: „Ich bin überhaupt nicht einverstanden. Ich habe beim Training innerhalb der Mannschaft keine Relegationsstimmung mehr festgestellt.“ Der 42-Jährige hätte auch lieber erst am kommenden Mittwoch gespielt: „Diese Regelung verstehe ich einfach nicht. Zumal wir wissen, dass alles reine Spekulation ist. Wir sind nicht nach unserer Meinung gefragt worden.“
Bei beiden Trainern klingt die Müdigkeit am Ende einer langen Saison mit, dennoch lässt Manfred Kämpf keine Ausreden gelten: „Die Mannschaft, die auf dem Platz steht, wird alles geben und versuchen, das Spiel zu gewinnen.“ Über den Gegner weiß Kämpf nur wenig: „Nur was man so im Internet findet. Aber den Kemptenern wird es bezüglich unserer Mannschaft auch nicht anders gehen.“ Letzte Informationen will sich Kämpf noch von Horgaus Trainer Franz Stroh holen. Diese hatten Türksport mit 3:1 besiegt.
Im Falle eines Affinger Sieges ist zumindest eines gewiss: „Die Jungs werden dann froh sein, dass die Saison dann endlich vorbei ist“, sagt Kämpf und verrät: „Bei einem Sieg werden wir bestimmt noch eine spontane Feier machen.“ Die könnte dann noch größer werden, sollte der SC Oberweikertshofen in der Relegation am Sonntag scheitern. Sollte es dann nicht klappen, wäre Kämpf auch nicht traurig: „Wenn Oberweikertshofen sich durchsetzt haben sie es auch verdient und wir müssen das akzeptieren. Wir haben den Aufstieg gegen Lauingen verspielt“, trauert der 42-Jährige immer noch der großen Chance hinterher.“
Viel Zeit hatten Spieler und Trainerteam nicht, die Niederlage wegzustecken. Kämpf will seinen Spielern aber bloß keinen Druck machen: „Die Relegation war schon ein Erfolg. Damit haben wir nicht gerechnet. Wir wollten Ruhe reinbringen und das haben wir geschafft.“ Unabhängig vom Ausgang der Relegation, das Schnuppern an der Bezirksliga hat die Affinger hungrig gemacht: „Zur neuen Saison greifen wir dann erst richtig dann. Dann ist der Aufstieg unser erklärtes Ziel. Wir wollen dann Erster oder Zweiter werden und in die Bezirksliga zurück“, blickt Kämpf schon in die Zukunft. Die Realität heißt aber Relegation mit ungewissem Ausgang.

Aufrufe: 02.6.2017, 09:57 Uhr
Aichacher Nachrichten / Sebastian RichlyAutor