2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Endspielteilnehmer: Oranienburg (in Blau) und Hennigsdorf treffen im Pokalfinale der Ü-35-Senioren aufeinander.  ©Steffen Kretschmer/OGA
Endspielteilnehmer: Oranienburg (in Blau) und Hennigsdorf treffen im Pokalfinale der Ü-35-Senioren aufeinander. ©Steffen Kretschmer/OGA

Termin für Pokal-Finale verärgert Senioren

Ü-35 Teams des FC 98 Hennigsdorf und Oranienburger FC Eintracht befürchten personelle Schwierigkeiten

Dass die Endspiele um die Senioren-Kreispokale an einem Sonnabend ausgetragen werden, klingt erst einmal unproblematisch. Doch könnte die Ansetzung am 27.Mai vor allem für die Ü-35 Teams des FC 98 Hennigsdorf und Oranienburger FC Eintracht große personelle Schwierigkeiten mit sich bringen.

Als Finalist der Altersklasse Ü 45 hatte sich die Mannschaft des SV Blau-Weiss Hohen Neuendorf (Gegner FSV Bernau) als Gastgeber für die letzten Cup-Duelle der Saison beworben und vom Fußballkreis Oberhavel/Barnim den Zuschlag bekommen. "Der Verein hat auf der Staffeltagung gesagt, dass er das machen kann- allerdings nur am Sonnabend", berichtet Rainer Hoepfner. Er ist Staffelleiter der Ü-45-Kreisligen Mitte und Ost sowie nach dem Rücktritt von Funktionär Robert Becker mitverantwortlich für die Organisation der Pokal-Endspiele. Nachdem der neue Termin feststand, habe er das auch mitgeteilt. "Am 1. Mai wurden Mails über das E-Postfach im DFB-net als wichtige Information verschickt."

Eine Ansetzung der Endspiele am Sonntag hätte in Hohen Neuendorf möglicherweise eine Terminkollision zur Folge gehabt. Denn für den 28. Mai sind die Relegations-Hinspiele gegen den Abstieg aus der 2. Frauen-Bundesliga angesetzt, und Blau-Weiss könnte, mit ganz viel Pech, auf dieses Datum angewiesen sein.

Diese Konstellation löst bei den 35ern Unfrieden aus. Denn aus vielerlei Hinsicht entstehen Schwierigkeiten, welche die Attraktivität des Duells zwischen dem FC 98 und dem OFC beeinflussen könnten. "Die Final-Spiele sind seit Jahren die Höhepunkte im Senioren-Fußball", sagt Michael Pagel, Trainer der Hennigsdorfer. "Wenn jetzt aber nicht die besten Mannschaften auflaufen und auch nicht alle Fans zuschauen können, ist das schon enttäuschend."

Wie viele Zuschauer sich letztlich auf den Weg nach Hohen Neuendorf machen werden, ist nicht abzuschätzen. Auf Unterstützung aus den eigenen Vereinen können der OFC Eintracht und der FC 98 wohl nur wenig hoffen. Denn die Männermannschaften beider Clubs sind auf Kreis- und Landesebene nahezu zeitgleich zum Ü-35-Endspiel am Ball.

Genau dieser Fakt stellt zwei Spieler der Hennigsdorfer Alt-Herren sogar vor eine Entscheidung: "Dadurch, dass ich die zweite Mannschaft des FC 98 Hennigsdorf trainiere, fällt das genau auf einen Tag. Wahrscheinlich geht aber das Pokal-Finale vor", erklärt Sebastian Anders, der sein Kreisliga-Team dann nicht betreuen kann. Ähnlich sieht die Situation bei Daniel Heilmann aus, der die Landesliga-Elf der Hennigsdorfer als Co-Trainer betreut.

Etwas Kopfzerbrechen bereitet Michael Pagel der Gedanke an den möglichen Ausfall zahlreicher Leistungsträger. "Wir haben einige Polizisten im Kader, die zu 90 Prozent arbeiten müssen", erklärt er. Unter anderem, weil an diesem Samstagabend das DFB-Pokalfinale zwischen Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt in Berlin steige.

Zudem kommt Markus Birkner erst verspätet aus dem Schweden-Urlaub zurück. Der Grund: "Im Rahmenterminplan steht der 28. Mai für das Endspiel. Markus hat deshalb extra die Fähre am Abend des 27. Mai gebucht, um Sonntag dabei sein zu können. Er ist also daran gebunden", erklärt Pagel, der "heute schon weiß, dass wir nicht den besten Kader aufbieten können".

Etwas weniger dramatisch, aber eben doch nicht ganz einfach, ist die Situation beim OFC. Als "familientechnische Katastrophe" bezeichnet Oranienburgs Spielertrainer Lars Köhler die Verlegung der Partie. Wie einige seiner Spieler muss auch er mächtig rudern, um am Sonnabend rechtzeitig zum Endspiel auf dem Platz stehen zu können. Das verlängerte Herrentags-Wochenende sei durchgeplant gewesen. Deshalb sei die Wahrscheinlichkeit groß, "dass der eine oder andere von uns zu diesem Zeitpunkt noch wegfährt".

Aufrufe: 010.5.2017, 12:28 Uhr
MOZ.de / Steffen KretschmerAutor