2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
F: Dieter Frank
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FC 07 bindet Eberhart bis 2017

Albstadt will mit neuem Coach "einen längeren Weg gehen"

Am Montag steigt der FC 07 Albstadt in die Vorbereitung auf die zweite Halbserie in der Verbandsliga Württemberg ein. Uwe Baur, der Vorstandssprecher des Fusionsklubs, sieht die Blau-Weißen auf einem guten Weg.

Uwe Baur ist froh darüber, dass die Verantwortlichen des FC 07 Albstadt mit Alexander Eberhart in die Verbandsliga-Rückrunde gehen können. Eberhart, der zuvor beim SV Rangendingen war, hatte die Blau-Weißen Ende Oktober für Öskan Acar übernommen, von dem sich die Nullsiebener aufgrund einer sportlichen Talfahrt getrennt hatten. Als der aus Heiligenzimmern kommende Coach den FCA übernahm, stand dieser auf Rang 14, einem Abstiegsplatz. Unter Eberhart fing sich der FC 07 wieder, gewann vier von sieben Partien (bei zwei Unentschieden) und überwintert auf Platz zehn. Heute bittet Eberhart seine Jungs zur ersten Einheit im Hinblick auf die für Albstadt am 5. März (15 Uhr) zu Hause gegen den 1. Göppinger SV beginnende zweite Halbserie.

Schon vor der Saison habe man das Gespräch zu Eberhart gesucht, damals habe man ihn aber noch nicht als Nachfolger von Markus Pleuler gewinnen können, sagt Baur, der Vorstandssprecher des FCA. „Dass er schließlich zusagte, schließt für mich den Kreis“, so der 43-Jährige, der früher für den FV 07 Ebingen spielte. Denn Eberhart, einst in Reihen des FC Tailfingen aktiv, stehe für einen Weg, den die Nullsieben-Führung seit des Amtsantritts des neuen Vorstandsgremiums vor fünf Jahren verfolge. „Wir sind ein regionaler Verein und deswegen bauen wir auf Spieler und Trainer aus der Gegend und auf den eigenen Nachwuchs – das war beim FC Tailfingen und beim FV 07 Ebingen nicht immer so“, sagt der Funktionär. „Dieses Konzept haben wir nun aber umgesetzt. Wir leben nun die Regionalität.“ Zur Erinnerung: Die beiden angesprochenen Vereine fusionierten 1998 zum FC 07.

Diesen regionaleren und wirtschaftlich wohl gesünderen Weg wollen Baur und seine Vorstandskollegen nunmehr sukzessive fortsetzen – sie beschreiten ihn schon. Und da passe Eberhart sehr gut ins Konzept. „Wir wollen nur noch Externe holen, wenn es anders nicht geht. Das war vor der Saison bei Öskan Acar zum Beispiel der Fall, da ging es nicht anders“, sagt der FCA-Funktionär. „Unsere Spieler sind fast durchgängig aus unserer eigenen Jugend oder kommen aus der Gegend.“ Der Vorteil regional verwurzelter Akteure liege auf der Hand, meint Baur und benutzt den Begriff „Nachhaltigkeit“. Zum einen sei es für einen regional verwurzelten Traditionsklub schlichtweg der bodenständigere Weg. Ferner hätten die Spieler eine höhere Verbundenheit zum Klub. „Herzblut statt Zweckgemeinschaft“, nennt dies Baur. „Und die Jugend muss sehen, dass sie ihre Chance bekommt, in der ersten Mannschaft anzugreifen. Da machen die Zollern-Kollegen bei der TSG Balingen eine vorbildliche Arbeit.“

Der frühere Rottweiler, Pfullendorfer und Tailfinger Eberhart, den Baur noch aus gemeinsamen Fußballer-Zeiten kennt, habe dahingehend weitere Vorteile. „Er hat einen Bezug zum Verein. Man schaut sich da gleich ganz anders in die Augen. Er hat darüber hinaus hochklassige Erfahrung, das sorgt für Akzeptanz in der Mannschaft“, so Baur, der weiterhin Eberharts Kommunikation lobt. „Er hat eine motivierende Art an sich. Wir wollen mit ihm einen längeren Weg gehen.“ Beim FC 07 hat Eberhart einen Vertrag bis 2017.

Baur ist sich sicher, dass die Blau-Weißen derzeit über den besten Kader seiner fünfjährigen Amtszeit verfügen. Bis auf Stefan Bach und Christopher Kleiner sowie dem damals jedoch lange fehlenden Thomas Essigbeck habe man in den letzten Jahren keinen Leistungsträger verloren, sondern den Kader vergrößert und sich zunehmend verstärkt – und das insbesondere auch mit Talenten aus den eigenen Reihen. „Mir war klar, dass, wenn diese Spieler jemand zusammen führen kann, etwas gehen wird“, so Baur.

Das Ziel für die Rückrunde sei der Klassenerhalt. „Wir brauchen schnellstmöglich 40 Punkte und dafür wollen, müssen und können wir auch eine gute Rückrunde spielen“, so Baur. Und jede Platzierung, die besser als die jetzige zehnte ist, sei als Erfolg zu werten. Das 0:2 im letzten Spiel 2015 gegen Laupheim sei nach zuvor sechs Partien ohne Niederlage unter Eberhart zu richtigen Zeit gekommen. So ein Rückschlag erde das Team bisweilen. „Gegen Laupheim hat uns der letzte Wille gefehlt. Da hat sich gezeigt, dass wir nur gewinnen können, wenn jeder an seine Leistungsgrenze geht – aber dann können wir auch jeden schlagen.“

Aufrufe: 022.1.2016, 09:05 Uhr
Marcel Schlegel - ZOLLERN-ALB-KURIERAutor