Am 15. Spieltag haben die "kleinen Schnüdel" die Tabellenführung in der Landesliga Nordwest übernommen. Seit elf Spielen sind die Unterfranken nun schon ungeschlagen. "Wir sind sehr zufrieden", lässt Coach Baumann wissen. Der A-Lizenzinhaber hat analysiert, was den Ausschlag für das gute Abschneiden gegeben hat: "Wir haben die Passgenauigkeit noch einmal verbessert. Wir haben einige Spielzüge einstudiert, die die immer wieder funktionieren und immer wieder zum Erfolg führen. Zudem haben wir auch unsere Gefährlichkeit bei Standards erhöht." Ein wichtiger Punkt ist aber auch das schnelle Umschalten bei Ballgewinn. "Darauf habe ich auch Wert gelegt, weil man das ja in der Regionalliga umso mehr braucht", erläutert Baumann. Mit 16 Feldspielern plus zwei Torleuten ist die U23 des 1. FC Schweinfurt 05 in diese Spielzeit gegangen. Aber schon bald stießen aus dem Regionalliga-Kader Christoph Schmidt, Mert Topuz und Max Hillenbrand zur "Zweiten", um Spielpraxis zu sammeln. Die Qualität wurde damit noch einmal signifikant angehoben. Zum Beleg: Das Trio hat 22 der 46 Tore erzielt.
Stellt sich nun die Frage, ob die Schweinfurter Nachwuchstruppe wirklich zum Sprung in die Bayernliga ansetzen kann? Dazu meint Baumann: "Wichtig wird sein, wie wir aus der Pause kommen. Wir müssen nicht aufsteigen, aber wir sind leistungsorientiert und wollen möglichst oben bleiben. Es wird aber noch ein harter Weg." Denn Baumann sieht mit der SpVgg Jahn Forchheim, der DJK Schwebenried/Schwemmelsbach und dem TSV Abtswind drei starke Konkurrenten, die den Schweinfurtern das Leben schwer machen werden. Der Kader der 05er ist indes kleiner geworden. Jonas Schmitt zum FC 06 Bad Kissingen und Yannick Reinhardt zum TSV Forst wechseln jeweils in die Bezirksliga, weil sie nicht zum Zug gekommen sind. Weitere Änderungen wird es nicht geben.
Gerd Klaus, Cheftrainer des Regionalliga-Teams, freut sich mit Baumann und seiner Truppe über das bisher Erreichte. Im Verein muss man sich aber noch klar darüber werden, wie die Zielsetzung aussehen soll. "Wir werden uns Anfang Februar zusammensetzen und besprechen, wie die Ausrichtung aussehen soll", verrät Klaus. Auf den Aufstieg aus finanziellen Erwägungen zu verzichten, sei kein Thema, "weil es finanziell nicht viel ausmacht, ob die U23 in der Landesliga oder in der Bayernliga spielt. Der Sprung in die Regionalliga ist finanziell wesentlich größer", so Klaus. Darüber hinaus sollen in Zukunft noch mehr Talente aus dem eigenen Nachwuchs den Sprung in die erste Mannschaft schaffen. "Unser primäres Ziel lautet, die U19 in die Bundesliga zu bringen. Das wollen wir in naher Zukunft schaffen", verkündet Klaus ambitionierte Ziele. Das dürfte allerdings noch ein hartes Stück Arbeit werden, denn zur Winterpause belegt die A-Jugend der Schnüdel in der Bayernliga lediglich Rang sieben. Mit dem Aufstieg dürfte es in diesem Jahr also aller Voraussicht nach nichts werden. Ganz im Gegensatz zur U23, die das Unternehmen Bayernliga ab dem 24. Januar in Angriff nehmen wird.