2024-04-19T07:32:36.736Z

Halle
Finalisten aus einem Verein: Die Mannschaften des SV Altlüdersdorf machten den Sieg beim Turnier um den „Pokal des Amtsdirektors“ unter sich aus und trafen sich zum gemeinsamen Gruppenfoto. Im Endspiel behielt die Erste mit 5:0 die Oberhand.  ©Stefan Zwahr
Finalisten aus einem Verein: Die Mannschaften des SV Altlüdersdorf machten den Sieg beim Turnier um den „Pokal des Amtsdirektors“ unter sich aus und trafen sich zum gemeinsamen Gruppenfoto. Im Endspiel behielt die Erste mit 5:0 die Oberhand. ©Stefan Zwahr

Favoritensieg des SVA ohne großen Glanz

Altlüdersdorfer Oberliga-Team fährt standesgemäßen Sieg beim Hallenturnier ein | Eintracht Gransee überraschte die 230 Zuschauer

Die Mannschaften aus dem Stadtgebiet nutzten beim Hallenturnier in Gransee den Heimvorteil. Während mit dem vereinsinternen Finale zwischen den Teams des gastgebenden SV Altlüdersdorf durchaus gerechnet werden konnte, sorgte die Granseer Eintracht für eine Überraschung.

Der Underdog aus der 1. Kreisklasse spielte sich am Freitagabend ins Halbfinale, schied da gegen die zwei Klassen höher spielende SVA-Reserve aber aus und hatte auch im Spiel um den dritten Platz gegen den Oranienburger FC Eintracht II (Landesklasse) das Nachsehen. Die 230 Zuschauer waren dennoch begeistert. In den K.o.-Spielen feierten sie jede gelungene Abwehraktion.

Am Ende sahen die Kicker aus Gransee glücklicher aus als die siegreichen Altlüdersdorfer. Die Spieler des Oberligisten klatschten nach dem 5:0-Finalerfolg gegen die eigene Zweite kurz ab und gingen schnell zur Tagesordnung über. "Der Sieg war halt Pflicht. Wir wollten uns auf keinen Fall blamieren", bemerkte Marc Moldenhauer, für den es der erste Einsatz nach dreimonatiger Verletzungspause war. Beim eigenen Turnier Favorit zu sein, spiele im Kopf mit. "Uns war klar, dass wir mit einer soliden Leistung das Ding gewinnen würden. Das haben wir geschafft. Im Spiel gegen Oranienburg war es aber ein bisschen eng."

Auf die Kreisstädter trafen die Lila-Weißen im Halbfinale. Moldenhauer selbst besorgte in der zweiten Minute die Führung. In der Folge hatte auch der Gegner Chancen. Am Ergebnis änderte sich aber nichts mehr.

Spannend verlief auch das zweite Spiel der Vorschlussrunde. Gransee wehrte sich gegen den SVA II aufopferungsvoll. Nach sechs Minuten gelang Dariusz Bucinski (der Routinier wurde als "bester Spieler" geehrt) die Führung für den Favoriten, der dann in der Schlussphase durch Kevin Stübs und Kamil Karbowski (beide 11.) für die Entscheidung sorgte.

Im Endspiel hatte der amtierende Kreismeister dann keine Chance. Timur Binerbay, Ilhan Sariboga, Adrian Ulasowicz und Arda Saatci (2) trafen für die Erste. "Die Enttäuschung hält sich in Grenzen. Wir wollten etwas mehr dagegenhalten. Hinten raus sind wir leider ein bisschen eingebrochen", so Reserve-Spieler Dennis Krebs. Am Ende hätten sich die Unterschiede zwischen beiden Mannschaften im Ergebnis gezeigt.

Die vermeintliche Schwachstelle der Oberliga-Auswahl konnte seine Truppe nicht für sich nutzen. "Wir wussten, dass sie keinen richtigen Keeper hatten und wollten öfter schießen. Aber so leicht war auch das nicht."

Im Tor des SVA musste Co-Trainer Timur Binerbay ran, der einst für den SVA auf dem Feld spielte. "Wer als Spieler ein bisschen mit der Kugel umgehen kann, hat auch im Tor eine Chance. Das Gefühl für den Ball habe ich." Als Comeback wollte er seinen Einsatz nicht werten. "Auf keinen Fall. Ich wollte zwar ursprünglich auf dem Feld mitspielen, das aber auch nur aus Spaß." In den drei Spielen (Sven Marten und Adrian Ulasowicz standen in jeweils einem Vorrundenspiel im Tor) habe er nicht besonders viel auf den Kasten bekommen. "Es war eine ordentliche Leistung von mir, wenn ich auch ein paar Bälle prallen ließ."

Das habe man nutzen wollen, räumte Stefan Manzel ein. "Da ist unsere Taktik nicht ganz aufgegangen. Es gibt aber Schlimmeres, als gegen die eigene Erste zu verlieren. Vielleicht ist die Niederlage auch um ein oder zwei Tore zu hoch ausgefallen. Es war aber schon zu sehen, wie sicher unsere Oberliga-Spieler am Ball sind. Und wir hatten in einigen Szenen ein bisschen Pech." Zufrieden war er dennoch. "Wir sind im dritten Jahr hintereinander im Halbfinale gewesen. Und unsere Vorrunden-Gruppe fand ich schwer, das hat die Tabelle gezeigt."

Großen Glanz versprühte die erste Mannschaft nicht. Aus Sicht von Moldenhauer war das auch nicht zu erwarten. "Für uns war es das erste offizielle Treffen nach zweieinhalb Wochen. Es war eine gute Vorbereitung auf das Oberhavel-Hallenmasters."

Auch für das Top-Turnier in Oranienburg am 14. Januar wird es laut Trainer Mike Frank keine gezielte Vorbereitung geben. "Unser Hauptaugenmerk liegt auf der Rückrunde. In der Liga haben wir noch genug zu tun." Der Übungsleiter sprach von einem Favoritensieg. "Im Finale haben wir unser bestes Spiel gezeigt. So können wir zufrieden sein." Dass er nicht sein bestes Hallenteam aufbieten konnte, sei dem Termin geschuldet. "Es ist nicht der günstigste Zeitpunkt. Darum haben einige Spieler gefehlt."

Die sich daraus ergebenden Möglichkeiten nutzte Marc Moldenhauer. "Als Abwehrspieler mit drei Toren bester Torschütze zu werden, passiert auch nicht so oft." Im Entscheidungsschießen setzte er sich gegen seinen Teamkollegen Ilhan Sariboga und den Granseer Chris Netzband durch.

Beim SVA II setzte sich Trainer Manzel durch. Dieser entschied, dass das erste auch das einzige Turnier für seine Mannschaft in der Hallensaison sein wird. "Wir hatten in der Hinrunde viele Ausfälle, und der Trainer wollte aus Angst vor neuen Verletzungen nichts riskieren", begründet Krebs diesen Umstand. "Ich hätte gern weitere Turniere gespielt. Aber ich verstehe die Entscheidung." Diese begründet Manzel so: "Wir haben viele angeschlagene Spieler und keine Lust auf weitere Verletzte. Die Jungs sollen sich erholen, denn wir haben eine schwere Rückrunde vor uns."

Aufrufe: 02.1.2017, 10:12 Uhr
MOZ.de / Stefan ZwahrAutor