"Faustdickes" Comeback

Eines war Marco Grisse, Trainer von Fußball-Landesligist FC Altenhof, ganz besonders wichtig. „Bitte, puscht den Jungen jetzt nicht so hoch“, lautete der eindringliche Appell des Altenhofer Übungsleiter im Gespräch mit FuPa Südwsetfalen. „Er ist kein Messias, Druck tut dem Jungen nicht gut. Er ist ein guter Mensch und ein unheimlich wertvoller Spieler für uns. Deswegen bekommt er von uns alle Zeit der Welt.“

Die Rede war von Christian Faust. Der Kapitän der Aufstiegs-Mannschaft des Jahres 2015 feierte nach rund 15 Monaten Verletzungspause beim umjubelten 1:0-Triumph im „Kellerduell“ gegen die SpVg Hagen ein starkes Comeback. Hartnäckige Rückenbeschwerden hatten „Ecki“ monatelang außer Gefecht gesetzt und das Fußballspielen unmöglich gemacht. Gegen Hagen stand Faust gleich in der Altenhofer Startformation, spielte die 90 hochintensiven Minuten durch und legte im defensiven Mittelfeld eine starke Vorstellung hin.

„Klar, seine Stärken hat man gesehen. Seine Kopfballstärke, seine Präsenz auf dem Feld“, analysierte Grisse. „Wir haben ihm vor der Partie keinen Druck gemacht und ihm gesagt: ,Auch wenn du 50 Fehlpässe spielst – als Mannschaft bügeln wir das dann wieder aus.’ Er hat es aber sehr gut gemacht“, so der Altenhofer Mann an der Seitenlinie weiter. „Es kann sein, dass er bald auch mal ein richtig schlechtes Spiel macht. Das ist dann aber auch kein Problem für uns oder ihn.“

Faust trug jedenfalls seinen Teil zum wichtigen „Dreier“ gegen den Gast aus dem Ruhrgebiet bei – die Erleichterung über den Erfolg im „Kellerduell“ war in Altenhof auch am Tag danach spürbar. „Das war ganz wichtig für uns. Auch, wenn man die anderen Ergebnisse da unten sieht. Wetter, Erlinghausen, Gerlingen haben alle gewonnen. Uns hat man gegen Hagen aber auch von der ersten Minute angemerkt, dass wir dieses Spiel unbedingt gewinnen wollten“, resümierte Grisse. Zufrieden konnte der 27-jährige Trainer außerdem mit der spielerischen Darbietung seiner Mannen sein. Denn anders als man es von einem „Abstiegsduell“ erwarten würde, zeigten die beiden Mannschaften auch fußballerisch eine ansprechende Vorstellung. „Das war immer eine Altenhofer Stärke, auch schon unter Oliver Mack“, erinnerte Grisse an die Zeiten unter seinem Vorgänger. „Nur mit spielerischen Mitteln kannst du in der Landesliga aber nicht bestehen. Die Mischung aus Kampf und Spiel muss stimmen.“

Diese Mixtur hat der FC Altenhof gegen die SpVg Hagen in beeindruckender Manier auf den Kunstrasen am Winterhagen gebracht. Ein Spiel, das Selbstvertrauen für die kommenden Wochen geben sollte. Für die ganze Mannschaft – aber auch für Rückkehrer Christian Faust, der innerhalb eines gefestigten und funktionierenden Teamgefüges Schritt für Schritt zu alter Stärke zurück finden kann