2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Fast ein ganzes Leben für den SV Straelen

Mehr als vier Jahrzehnte war Dieter Niersmans für seinen Verein in verschiedenen Funktionen aktiv

Dieter Niersmans, zuletzt langjähriger Fußball-Obmann beim SVS, will in Zukunft kürzer treten. Der 70-Jährige blickt auf eine bewegte Zeit als Spieler und Trainer zurück. Selbstverständlich wird "Nissi" seinem Verein die Treue halten.
Ein Grün-Gelber bleibt man ein Leben lang. Treue Mitglieder des SV Straelen können ein Lied davon singen - auch Dieter "Nissi" Niersmans. Viele Jahrzehnte lang war der 70-Jährige im Verein tätig - erst als Spieler, dann als Trainer und zuletzt als Fußball-Obmann. Aber irgendwann ist auch für einen Grün-Gelben mal Schluss - zumindest was die harte Arbeit angeht. Das gilt auch für Niersmans.

Aus gesundheitlichen Gründen gab er sein Amt als Fußball-Obmann zu Saisonbeginn an seinen Nachfolger Horst Kucharz ab. Passend zu Jahresbeginn wurde der 70-Jährige nun vom Verein offiziell verabschiedet. "Ich habe das Amt als Obmann nur schweren Herzens abgegeben. Aber ich musste einfach kürzer treten", sagt Niersmans. Seit 2008 war der Straelener für die organisatorischen Geschicke in der Fußball-Abteilung verantwortlich. Stephan Dix kümmerte sich derweil um kaufmännische Angelegenheiten. Die Aufgabe fiel Niersmans anfangs nicht leicht, immerhin hatte er das Amt von Norbert Peters übernommen. "Ich hatte damals überhaupt keine Ahnung, was ein Obmann alles erledigen muss. Norbert hat mich anfangs sehr unterstützt."

Als besondere Herausforderung empfand Niersmans das Einteilen der Trainingseinheiten. "Ich musste regeln, welche Mannschaft auf welchem Platz trainiert. Es war gar nicht so leicht, alles unter einen Hut zu bekommen. Aber irgendwie hat es immer funktioniert. Am Wichtigsten war mir aber die Außendarstellung des Vereins." Dabei knüpfte er während der Jahre enge Kontakte zu vielen Vereinen, Funktionären, Trainern und Spielern - oder frischte alte wieder auf. Denn seit 1955 ist der 70-Jährige schon Mitglied beim SV Straelen. Fußball avancierte damals sofort zu seiner Leidenschaft. Das hatte einen simplen Grund: "Damals gab's ja nix anderes als Fußball." Bis 1968 spielte der Straelener ohne Unterbrechung beim SVS und erlebte so manche Erfolgsgeschichte mit. Auf eine Saison blickt Niersmans besonders gerne zurück. "In der Spielzeit 1965/1966 sind wir aufgestiegen und mussten gleich vier Partien gegen Griethausen absolvieren."

An jedes einzelne kann sich Niersmans erinnern. Auch die Ergebnisse hat er parat, ohne lange überlegen zu müssen. "Das erste Spiel haben wir 5:2 gewonnen, das zweite wurde abgebrochen, obwohl wir schon mit 2:0 geführt hatten. In Pfalzdorf verloren wir dann 2:5. Aber der absolute Höhepunkt war die letzte Partie gegen Griethausen, die in Kevelaer vor 3000 Zuschauern stattfand. Wir siegten mit 3:0 und stiegen auf." Fast 50 Jahre ist das jetzt her. Demnächst will sich die Mannschaft von damals zu einem großen Treffen versammeln, um die alte Zeit nochmals Revue passieren zu lassen. "Es gibt sogar einen Schwarz-Weiß-Film aus der Zeit. Den werden wir uns bei unserem Treffen ansehen", sagt Niersmans.

Nach den ersten 13 Spielerjahren bei Grün-Gelb brauchte der heute 70-Jährige einen Ortswechsel. "Ich wollte schließlich mal was anderes sehen. Zuerst ging ich ein Jahr zum SV Sevelen (1968/1969), kehrte dann wieder zurück nach Straelen (1969 bis 1975) und spielte anschließend drei Jahre in Broekhuysen (1975 bis 1978). Meine letzte Saison als Spieler absolvierte ich wieder beim SVS", erzählt Niersmans, der mit den Sporfreunden Broekhuysen auch heute noch in engem Kontakt steht.

Im Jahr 1979 setzte sich Niersmans dann erstmals auf die Trainerbank - drei Jahre in Auwel-Holt, dann weitere drei beim SV Straelen II, eine Saison lang beim SV Sevelen und nach einer längeren Pause nochmals fünf Jahre beim GSV Geldern (1995 bis 2000). Als selbstständiger Drucker konnte er sich die Zeit auch gut einteilen, ohne in Bedrängnis oder Stress zu kommen.

Vor fünf Jahren wurde Niersmans wieder Coach - dieses Mal in der C2-Jugend beim SVS. "Ich wollte mal schauen, ob ich es noch kann und habe eine Viererkette eingeführt. In den ersten Spielen haben wir deutliche Klatschen kassiert, danach klappte es. Das hat mir viel Spaß gemacht", erzählt er stolz. All das gehört jetzt der Vergangenheit an.

Aber so ganz ohne den SV Straelen kann Niersmans dann doch nicht: "Ich bin trotzdem täglich am Sportplatz. Ich wohne ja quasi um die Ecke. Außerdem ist es Macht der Gewohnheit und ich muss ja auch im Clubhaus nach dem Rechten sehen." Denn dort kümmert sich der Straelener gemeinsam mit seiner Frau weiter um den gastronomischen Bereich. Mit Peter Delbeck will er sich auch weiterhin um die Verschönerung der Platzanlage kümmern. Soll heißen: Dieter Niersmans wird auch in Zukunft keinen Bogen um die Sportanlage machen. Dass das auch im hohen Alter noch geht, beweist SVS-Urgestein Herbert Lampey Jahr für Jahr aufs Neue. Aber Zeit für sein leidenschaftliches Hobby wird Niersmans in jedem Fall finden. "Früher bin ich 20 Jahre lang jede Woche Angeln gegangen. Das werde ich jetzt wieder machen."

Aufrufe: 020.1.2015, 13:58 Uhr
RP / Christian CadelAutor