2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Angreifer Delord Nsongo Unzola (linkes Bild, rechts) kommt aus Merten., Foto: Bilder: JW
Angreifer Delord Nsongo Unzola (linkes Bild, rechts) kommt aus Merten., Foto: Bilder: JW

Farkas hasst die Kaffeefahrten

Verlinkte Inhalte

Trainer Josef Farkas hat den Kader bei der SpVg Wesseling-Urfeld ausgeglichener besetzt. Zu seinem Ärgernis aber muss seine Mannschaft in der ungeliebten Staffel 2 der Landesliga antreten. Ein Einspruch läuft noch.

Mit mehr Alternativen, aber mit gedämpftem Optimismus geht die SpVg Wesseling-Urfeld in die Vorbereitung auf die neue Saison in der Landesliga, Staffel 2. Die Wesselinger werden in der kommenden Spielzeit ihre Partien gegen Konkurrenten aus dem Fußballkreis Rhein-Erft, aus Aachen und Düren bestreiten. In der vorigen Saison hatte es die Spielvereinigung in der Staffel 1 überwiegend mit Gegnern aus dem Raum Köln, Bonn und dem Bergischen Land zu tun.

Für Trainer Josef Farkas ist der Wechsel in die Staffel 2 unverständlich. „Wir haben Einspruch gegen diese Entscheidung eingelegt. Jetzt müssen wir abwarten, wie entschieden wird”, erklärte Farkas. Eine Konsequenz aus der „Versetzung” sind vor allem weniger echte Derbys.

„Wir hatten uns alle auf diese Partien gefreut. Stattdessen winken jetzt viele lange Anfahrten mit dem Bus, teilweise fast bis nach Holland. Das bedeutet auch finanziell eine zusätzliche Belastung. Wenn die Entscheidung so bestehen bleibt, müssen wir uns Gedanken darüber machen, ob wir die Mannschaft zurückziehen”, sagte der Wesselinger Coach.

So weit dürfte es aber nach menschlichem Ermessen nicht kommen, auch wenn von einer Korrektur der Staffeleinteilung durch den Fußballverband Mittelrhein nicht auszugehen ist.

Die Konzentration in Wesseling-Urfeld gilt von sofort an der Vorbereitung auf die Saison. Die Verantwortlichen konnten vier neue Spieler begrüßen. Angreifer Delord Unzola und Abwehrspezialist Benedikt Zaun kommen vom SSV Merten, dem Absteiger aus der Mittelrheinliga. Wilco Weber-Verlinden wechselt vom Bezirksliga-Aufsteiger FC Rheinsüd Köln nach Wesseling. Außerdem zieht es Torhüter-Talent Jonathan Lipold zur Spielvereinigung. Dazu wird Josef Farkas mehrere Akteure aus der eigenen A-Jugend in den Kader der ersten Mannschaft nehmen: „Insgesamt haben wir mehr Alternativen. Wir haben 16 Spieler, die ungefähr auf einem Niveau spielen. Diese Ausgeglichenheit fehlte in der letzten Saison.”

'image

Bitter für Farkas und den Verein ist dagegen die Tatsache, dass ein weiterer möglicher Zugang „im letzten Moment” abgesprungen ist. „Milo McCormick von Fortuna Köln hatte bei uns schon zugesagt und unterschrieben. Alles war klar. Zwei Tage vor Abmeldeschluss hat er es sich plötzlich anders überlegt und ist stattdessen zum CfR Buschbell/Munzur gegangen”, ärgerte sich Farkas. „Wir hatten große Stücke auf ihn gesetzt, und ich bin sehr sauer, wie das am Ende gelaufen ist. Ich glaube, der Junge ist nicht gut beraten.”

In Wesseling ist nun noch ein Platz im Kader frei. „Mal schauen, wie wir den füllen. Aber einfach wird es sicher nicht, gleichwertigen Ersatz zu finden”, meinte der Coach. Immerhin kann sich der frühere Torjäger darüber freuen, dass aus dem eigenen Kader noch zwei „Neuzugänge” zum Team stoßen. Trainer-Sohn Daniel Farkas fehlte wie Lukas Sehrbrock in den vergangenen Monaten verletzt. „Beide greifen jetzt wieder voll an und sind natürlich zusätzlich eine Verstärkung im Vergleich zur Rückrunde”, weiß Farkas.

Das hört sich also alles nicht so schlecht an, dennoch sieht der Trainer dem Saisonstart mit gedämpftem Optimismus entgegen. „Wir wollen natürlich so lange wie möglich oben mitspielen. Aber es ist nicht so, als wäre der Aufstieg Pflicht”, hieß es in Wesseling.

Als stärkste Konkurrenten im Rennen um die Spitzenplätze sieht Farkas Hilal Maroc Bergheim, den VfL Vichttal, Germania Teveren und den SV Rott. Um auf Gegner dieses Kalibers vorbereitet zu sein, testen die Wesselinger unter anderem gegen die Mittelrheinligisten SSV Merten und SC Brühl, die beim Turnier der SpVg Badorf-Pingsdorf Gegner sind. Weitere Testspiele stehen gegen Türkspor Bergheim und den SV Rot-Weiß Merl auf dem Programm.

Die Versetzung in die Staffel 2 könnte sich am Ende noch als ein Glücksfall erweisen. Schon einmal musste die Spielvereinigung gezwungener Maßen in die ungeliebte Staffel ausweichen. Damals schaffte die Farkas-Elf den Aufstieg in die Verbandsliga.

Aufrufe: 07.7.2014, 18:31 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Andreas SpohrAutor