Eichstädt, von Beruf Feuerwehrmann, hat im Sommer angefangen frischen Wind in die Nachwuchsabteilung des FCG, der in dieser Saison elf Mannschaft stellt, zu bringen. Als ihn die Presse um eine Stellungnahme zur Situation seines Vereins bat, kam Eichstädt gerade von einem Turnier aus Paderborn nach Hause. „Ja, es wird in diesen schweren Tagen auch noch Fußball gespielt in diesem Verein“, sagte der Jugendleiter und berichtete stolz von einem zweiten Platz mit der E 2.
Für konkrete Aussagen, wie es weitergehen könne, würden ihm einfach die Informationen fehlen, sagte Eichstädt. Er könne nur anbieten mit seinem Trainer- und Betreuerteam im Sinne der Kinder und Jugendlichen weiterzumachen. „Es tut mir ja auch Leid, dass unsere Sportler noch nicht wissen, was auf sie zukommt“, sagt Andre Niermann. „Aber ich selbst stehe ja noch viel mehr im Regen.“ Der amtsmüde Präsident des FC Gütersloh („Ich wollte auch nicht zu früh zu viel Unruhe verbreiten“) entschuldigt sich dafür, dass er Spieler und Trainer erst spät oder gar nicht informiert habe und die über die Presse erfahren mussten, was los ist und nun natürlich „am Boden zerstört“ seien.
Den weiteren Weg des FC Gütersloh skizziert Niermann wie folgt: „Ist die Zahlungsunfähigkeit angezeigt, setzt das Amtsgericht einen Gutachter ein und eröffnet das Insolvenzverfahren, wenn genug Masse da ist. Gibt es eine Möglichkeit, den Verein zu sanieren, dann sind demnächst die Mitglieder gefragt, auf einer Versammlung einen Vorstand zu bilden, der die Sache in die Hand nimmt.“
Er gehe davon aus, dass die Mannschaften weiter am Spielbetrieb teilnehmen und den Oberligaspielern ein Insolvenzausfallgeld zustehen würde. Allerdings stände die 1. Mannschaft als Absteiger aus der Oberliga fest, so bald der Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt sei, führte Niermann aus. „Und dann bin ich gespannt, ob und wie es weitergeht, für die aktuell im Vorstand und im Verwaltungsrat unbesetzten Positionen hat sich niemand gefunden.“