2024-05-10T08:19:16.237Z

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Große Szene: Dominik Patzel bestätigt dem Unparteiischen den Hoeninger Treffer. Foto: SG Kaarst
Große Szene: Dominik Patzel bestätigt dem Unparteiischen den Hoeninger Treffer. Foto: SG Kaarst
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Fair Play kostet Kaarst IV die ersten Punkte

Das verdient einfach nur Respekt! SG-Coach Patzel bestätigt Hoeninger Treffer, den der Schiedsrichter nicht gesehen hatte

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Erstmals in dieser Saison hat die vierte Mannschaft der SG Kaarst nicht als Sieger den Platz verlassen. Gegen die DJK Hoeningen reichte es trotz optischer Überlegenheit nur zu einem 1:1 (1:0). Beim Ausgleichstreffer zeigten sich die Hausherren nach hitzigen Diskussionen als faire Gastgeber.

Die Kreisliga hat mitunter ziemlich viel Kurioses zu bieten. Was an diesem Sonntag auf der Anlage am Kaarster See passierte, dürfte in keinem Kreisliga-Jahresrückblick fehlen. Es läuft die 50. Spielminute, als der Schiedsrichter ein Foul am Kaarster Stürmer Boris Nöthen übersieht und weiterlaufen lässt. Als Nöthen mit seinem Gegenspieler über die Szene diskutiert, bleibt der Unparteiische stehen und schaltet sich in die verbale Auseinandersetzung ein, während das Spiel weiterläuft. Im Gegenangriff erzielt Hoeningen den Ausgleich, den der Schiedsrichter allerdings nicht sieht, weil das Tor in seinem Rücken fällt.

Der Unparteiische nimmt den Treffer also zurück – und die Hoeninger protestieren verständlicherweise lautstark und drohen sogar mit einem Spielabbruch. Die Gäste sind im Recht, denn der Treffer fiel regulär. Nach insgesamt siebenminütger Unterbrechung fragt der Schiedsrichter den Kaarster Trainer Dominik Patzel, ob das Tor regulär war – und Patzel sagt dem Unparteiischen, dass der Ausgleich korrekt war. Eine faire Geste nach schier ewigen Diskussionen. "Wenn er mich fragt, sage ich natürlich "Ja, das Tor war korrekt"", schilderte Patzel die Situation kurz nach Schlusspfiff: "Der Schiedsrichter hätte das Spiel unterbrechen müssen, als die Diskussionen um das vermeintliche Foul anfingen. Wenn er weiterlaufen lässt muss er natürlich weiter auf das Spiel achten und kann sich bei der nächsten Unterbrechung um Boris und die beiden Hoeninger kümmern", sagte Patzel weiter. Allerdings nahm der Kaarster Trainer den Referee in Schutz: "Das war sein einziger Fehler, ansonsten hat er wirklich gut gepfiffen." In den Augen von Nöthen hätte es gar nicht so weit kommen dürfen. "Er muss das klare Foul pfeifen, dann kommt er gar nicht erst in diese Situation", sagte der Stürmer.

Allerdings ist die SG selbst Schuld daran, dass Hoeningen überhaupt die Chance auf den Ausgleich bekam. Denn in der ersten Halbzeit hätten die bis dato verlustpunktfreien Blau-Weißen den Sack schon zumachen müssen. Die SG spielte gut und ging früh durch einen schönen Freistoß von Patrick Ozimek (8.) in Führung. Danach hatten die Hausherren die Partie im Griff, vergaßen allerdings, den zweiten Treffer nachzulegen. Vor allem Nöthen erwischte einen gebrauchten Tag und vergab die beste Chance, als er einen berechtigten Foulelfmeter an den Pfosten schoss (35.). "Da wollte ich es wohl zu genau machen. Es tut mir leid für die Mannschaft, heute war einfach nicht mein Spiel", sagte der an diesem Tag verhinderte Torjäger, der zwei weitere Hochkaräter ausließ.

Nach dem Ausgleich hatte die SG gefühlt 90 Prozent Ballbesitz, doch die entscheidenden Ideen blieben aus. Hoeningen konzentrierte sich nahezu ausschließlich auf die Defensive und verteidigte geschickt. Die beste und einzige Kaarster Chance im zweiten Abschnitt vergab Thomas Schumacher nach einer Ecke freistehend mit dem Kopf, als er am starken Hoeninger Keeper scheiterte. "Wie er den gehalten hat, weiß ich auch nicht", kommentierte Schumacher nachher.

"Wir haben heute leider nur eine Halbzeit lang guten Fußball gespielt. Wenn man in dieser Liga seine Chancen nicht nutzt, gewinnt man am Ende halt die Spiele nicht", sagte SG-Trainer Markus Balzer. So muss sich die SG mit einem Remis zufrieden geben und kassiert den ersten Rückschlag in dieser Saison. Die Konkurrenz aus Neukirchen wird es freuen, denn die gewann das Topspiel gegen den SV Hemmerden 4:2. Nach Hemmerden reist die SG in der kommenden Woche. Dann will Nöthen seinen Torinstinkt wieder aufleben lassen und den nächsten Ausrutscher vermeiden.

Aufrufe: 010.10.2016, 10:34 Uhr
Stephan SeegerAutor