Fabian Klingl fehlt gegen den Tabellenführer

Diese Serie ist wahrlich Respekt einflößend: Der TSV Schwaben Augsburg ist in dieser Saison noch ungeschlagen. In 18 Partien hat der Aufsteiger und Tabellenführer nur neun Treffer kassiert, 13-mal ging er ohne Gegentor vom Platz. Auch dem SV Raisting gelang es im Hinspiel nicht, das Schwaben-Bollwerk zu knacken. Die Partie endete 0:3 aus Raistinger Sicht. Auch wenn alles gegen den SVR spricht: „Wir werden antreten und wir freuen uns auf dieses Spiel“, so Markus Ansorge, auch wenn der Gegner „spielerisch wahnsinnig stark“ sei.

Der Trainer des SVR wird am kommenden Dienstag 50 Jahre alt. Da könnte ihm seine Mannschaft doch am Sonntag in der heimischen Raiffeisen-Arena ein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk präsentieren. Doch Ansorge winkt ab: „Die Mannschaft soll sich selbst beschenken und belohnen.“ Auch wenn die Raistinger als Außenseiter in die Partie gehen, traut er seinem Team alles zu. Nach sechs Begegnungen ohne Niederlage – zuletzt gab’s ein beachtliches 0:0 gegen Spitzenteam Aindling – „hat die Mannschaft dermaßen viel Selbstvertrauen“, so Ansorge, da könne auch ein Gegner eines Kalibers wie Schwaben Augsburg „gern kommen“.

So imponierend die Betonabwehr des Gegners ist, in der Offensive herrschen eher normale Zustände. 38 Tore haben die Augsburger bis dato erzielt, „das ist Ligamittelfeld“, so Ansorge. Hinten reinstellen wollen sich die Raistinger auf gar keinen Fall. „Wir haben uns da schon was zurechtgelegt“, so der Coach. Was genau, will er aber nicht verraten. Kein Geheimnis ist dagegen, dass Ansorge seine Aufstellung verändern muss. Kapitän Fabian Klingl muss aus beruflichen Gründen gegen die Augsburger passen. Ein Ausfall, der wehtut: „Fabian ist ein Schlüsselspieler“, so Ansorge, der deswegen die Abwehr umbauen muss. Möglicherweise muss der SVR-Trainer noch auf einen weiteren Leistungsträger verzichten: Michael Stoßberger klagte während der Woche über muskuläre Probleme. Ein Ausfall würde die Raistinter erheblich schwächen, denn der Allrounder „ist immer für ein Tor gut“, so der SVR-Trainer. Dagegen steht Ludwig Huber wieder vollumfänglich zur Verfügung, auch wenn bei ihm die Kraft wohl noch nicht für 90 Minuten reicht. Die lange Absenz Hubers wurde jedoch durch Neuzugang Murat Ersoy abgemildert. Der 19-Jährige „hilft uns in der Offensive wahnsinnig weiter“, lobt Coach Ansorge. Bauchmschmerzen – allerdings im positiven Sinn – bereitet ihm die Position des Torhüters. Stammkeeper Urban Schaidhauf ist wieder fit. Während dessen Verletzungspause hatte sein Vertreter Pascal Stroehl überzeugende Auftritte: „Er hat seine Chance genutzt“, sagt Ansorge. Wer am Sonntag den Raistinger Kasten hüten wird, ist noch völlig offen.

Die jüngste Erfolgsserie seines Teams ist für ihn jedoch kein Grund, übermütig zu werden. „Wir haben noch nicht viel erreicht“, sagt Ansorge, „für uns ist jedes Spiel wie ein Endspiel.“ Vor dem 0:0 gegen Aindling hatte der SVR dreimal in Folge gewonnen. Schön und gut, doch Ansorge relativiert: Kissing und Ehekirchen seien „potenzielle Abstiegskandidaten“, Olching „nur ein Aufsteiger“. Ein Sieg gegen Schwaben Augsburg hätte da schon ein ganz anderes Gewicht. So weit will Ansorge jedoch nicht gehen: „Ein Punkt wäre schon ein toller Erfolg.“

Zum Spiel

Anstoß: Sonntag 14 Uhr, Raiffeisen-Arena an der Wielenbacher Straße in Raisting

SV Raisting: Stroehl (Schaidhauf) – Stöckl, Franz, Häusler, Leyer, Leitmeier, Baumgartner, Schmitt, Kümmerle, Ersoy, Stoßberger/Huber, Gomez, Weber, Schelle, Seligmann