2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Romain Schumachers Verein F91 Düdelingen trifft morgen ab 17 Uhr im Pokalfinale auf Fola Esch - Foto: www.paulmedia.lu
Romain Schumachers Verein F91 Düdelingen trifft morgen ab 17 Uhr im Pokalfinale auf Fola Esch - Foto: www.paulmedia.lu

Schumacher: die Chancen liegen bei 50-50

F91-Präsident blickt im Gespräch mit FuPa u.a. auf das Pokalfinale

Romain, Glückwunsch zur Meisterschaft – wie kurz war die Nacht von Sonntag auf Montag?

Die Nacht war nicht sehr sehr lang, also um uns auf den Montag vorzubereiten war sie definitiv zu kurz. Aber das liegt ja in der Natur der Sache und das soll auch so sein!

Canach war am letzten Spieltag der erwartet schwer zu knackende Gegner. Wie hast du das Spiel erlebt?

Allgemein muss man festhalten, dass es eine insgesamt komplizierte und schwierige Saison war. Das ist darauf zurückzuführen, dass wir Gegner mit einer hohen Qualität hatten, ich denke dabei vor allem an Differdingen und Fola, aber es gab auch andere starke Teams. Aufgrund dessen haben wir uns in eine Situation manövriert, in der es aufs letzte Spiel ankam.

Durch seine fußballerische Qualität ist Canach immer ein schwieriger Gegner, das hat sich auch Sonntag bestätigt. Es war positiv, dass unsere Mannschaft es fertigbrachte, verschiedene Dinge auszublenden und ihr Spiel zu spielen und die Partie zu kontrollieren – es war aber sicher keine klare Sache!

Wie lange durfte die Mannschaft am Sonntag feiern? Morgen steht – eine Woche nach dem Ende der BGL Ligue - mit dem Pokalfinale ja gleich das nächste Highlight an.

Ich kenne jetzt das Programm nicht ganz genau, aber ich gehe davon aus, dass Montagabend ein Auslaufen stattfand. Anschließend bekamen sie wahrscheinlich einen Tag frei, worauf dann seit Mittwoch das „Fine Tuning“ für das Endspiel läuft.

Zwei fußballerisch starke Teams werden im Finale aufeinander treffen. Was glaubst du wird den entscheidenden Ausschlag für deinen Verein geben?

Den Ausschlag in einem solchen Spiel, in dem beide Vereine in einer Begegnung auf einem Level gegeneinander antreten, werden Details geben, dazu dann noch die Tagesform. Wichtig für uns ist, dass wir das wichtigste Ziel – den Gewinn der Meisterschaft – erreicht haben. Das war das Resultat einer ganzen Saison während der Pokal ja oft auf ein einziges Spiel ausgespielt wird.

Unsere Spieler müssen den Meistertitel ausblenden und nicht loslassen, um die gewisse Grundspannung fürs Finale aufrechtzuerhalten, damit sie dort ihr höchstes Spielniveau abrufen können. Allerdings zweifele ich nicht im Geringsten daran, wenn ich die Mentalität unserer Mannschaft – vor allem auch in den letzten Spielen – sehe. Ich weiß, dass unsere Spieler auch diesen Pokal unbedingt gewinnen wollen.

Die Chancen liegen bei 50-50 und Details werden am Ende für die Entscheidung sorgen.

Man kann also kaum einen Vergleich ziehen zwischen dem Ligaspiel vor Kurzem und dem Finale. In der Meisterschaft gab es ja ein klares Ergebnis zu euren Gunsten.

Das sind zwei komplett verschiedene Dinge. In der Liga ging es für Fola nicht mehr um ganz so viel. Natürlich wollten sie in Düdelingen gewinnen und gingen ja auch in Führung. Nach diesem Tor, gegen Ende der ersten Halbzeit sowie über den gesamtem zweiten Durchgang hat unsere Mannschaft die beste Leistung gezeigt, die ich überhaupt in dieser Saison von ihr gesehen habe. Wir hatten bei den Torabschlüssen auch das nötige Quäntchen Glück auf unserer Seite. Wir sind aber nicht so blauäugig zu glauben, dass wir Fola meilenweit voraus wären. Das waren jetzt Momentaufnahmen dieses Ligaspiels.

Du sagst es war eine schwierige Saison. Es war aber auch eine starke Saison, sonst wärt ihr nicht Meister geworden. Was waren für dich die größten Unterschiede auf spielerischen Plan unter Dino Toppmöller im Vergleich zu Michel Leflochmoan in der Vorsaison?

Michel Leflochmoan ist ein alter Fuchs, der haargenau verstanden hat, wie der Luxemburger Fußball funktioniert und wie er seine Mittel einsetzen muss. Dazu war ihm klar, dass in Düdelingen etwas mehr dieser Mittel zur Verfügung stehen also bei verschiedenen anderen Clubs.

Dino Toppmöller ist etwas weniger erfahren, da er er ja noch jung ist. Sporttechnisch hat er ein hohes Niveau, was er auch bewiesen hat. Ich denke, dass der Hauptunterschied zwischen beiden ist, dass Toppmöller den traditionell großen Kader des F91 hat rotieren lassen, während Leflochmoan eher auf eine „Stamm 8“ gesetzt hat und nur auf den restlichen Positionen Wechsel vornahm.

Durch diese Rotation konnte Toppmöller die Mannschaft über die gesamte Saison bei Laune halten, etwas was in der Vorsaison am Ende fast schief gegangen wäre.

Noch kurz die Transferperiode angesprochen: Dan da Mota verlässt euch nach neun Jahren. Das tut dem Verein bestimmt weh.

Sicher tut das weh! Dan da Mota ist nämlich nicht nur ein exzellenter Fußballspieler sondern auch eine Integrationsfigur in Düdelingen, die äußerst beliebt ist und das Image des Vereins widergespiegelt hat. Er hat bewiesen, dass er neben seinem sportlichen Wert eine Person ist, die genau verstanden hat, was seine Rolle als Sportler in der Gesellschaft bedeutet.

Als Spieler und als Mensch tut es uns Leid, dass er uns verlassen wird. Auf der anderen Seite haben wir aber Verständnis dafür, dass er nach neun Jahren in Düdelingen noch etwas Neues versuchen möchte. Und ich denke, dass es Zeit wird, dass der Fusionsverein in der Hauptstadt (d.Red.: Racing) anfängt auch seine Rolle zu spielen. Deshalb verstehe ich, dass er sich an einem solchen Projekt beteiligen will – aber es tut schon weh!

Omar Er Rafik stößt dagegen zu euch. Von der Position her kommt er ja nicht als Ersatz für da Mota.

Das stimmt schon, wir müssen noch schauen was wir auf der linken Seite tun werden, wo Da Mota ja hauptsächlich zum Einsatz kam. Er Rafik spielt ja höher und er ist ein Knipser im positivsten Sinne. Deshalb ist er natürlich nicht als Ersatz für da Mota verpflichtet worden, sondern aus Interesse an einem reizvollen Spieler. Wir werden sehen, wie wir die verschiedenen Positionen dann besetzen werden.

Danke für das Gespräch und viel Glück für das Finale!




Aufrufe: 027.5.2017, 10:00 Uhr
Paul KrierAutor