2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Auf dem Fußballfeld: Michael Voss, Volker Bragulla, Horst Kränke und Alfred Weber.  ©MOZ/Jörn Tornow
Auf dem Fußballfeld: Michael Voss, Volker Bragulla, Horst Kränke und Alfred Weber. ©MOZ/Jörn Tornow

Existenz des SV Tauche dank vieler Ehrenamtler

Ein Kraftakt seit 95 Jahren | 187 Mitglieder engagieren sich

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187 Mitglieder sind derzeit im Sportverein Tauche aktiv, der seit 95Jahren besteht. Die Existenz des SV Tauche fußt auf dem hiesigen Engagement freiwilliger Helfer, die jedoch in Sorge sind.

"Dass ich mich hier eingebracht habe, hatte mit den Jugendlichen zu tun, die hier einst im Ort randalierten", erzählt Volker Bragulla, der 2001 die Jugendleitung im Bereich Fussball beim SV Tauche übernahm. Die Kinder wurden durch die Vereinsarbeit sprichwörtlich von der Straße geholt. "Vandalismus kam seitdem nicht mehr vor", berichtet der 53-Jährige. Er ist einer von vielen Ehrenamtlichen, die sich als Trainer, Betreuer, Hausmeister, Organisator oder Kassenwart im Verein ehrenamtlich seit Jahren engagieren. Und das nicht nur nach Feierabend, sondern auch an Wochenenden, wenn Turniere anstehen. "Anders geht es gar nicht", spricht Gerd Schulz aus Erfahrung. "Ohne die Unterstützung der Helfer und Familien könnte der Verein nicht überleben", bedankt er sich für das langjährige Engagement.

95 Jahre gibt es den SV Tauche schon, von den Anfängen als Reit- und Leichtathletikverein ist jedoch nichts mehr zu spüren. Der Fokus liegt seit den 1960er-Jahren auf dem Fussball. Es ist die Zeit, als das Vereinsgebäude errichtet wurde. In ihm sind zwei Umkleidekabinen, sanitäre Anlagen für Männer und Frauen, eine kleine Vereinsstube und ein Lagerraum untergebracht. Doch den Ansprüchen der 187 Sportler, die hier wöchentlich trainieren, wird dieses Haus nicht mehr gerecht. "Wenn wir Gastmannschaften empfangen, dann können die Umkleidekabinen nur im Wechsel genutzt werden - da muss man viel improvisieren", nennt Volker Bragulla einen Schwachpunkt der Anlage. "Seit den 1960er-Jahren wurde hier nichts mehr als Flickschusterei gemacht", bestätigt Alfred Weber, der seit Februar dieses Jahres Vereinsvorsitzender ist. Diese Reparaturen werden seit jeher überwiegend von den Vereinsmitgliedern übernommen, denn finanzielle Unterstützung gibt es nur bedingt. "Von der Gemeinde Tauche sind derzeit zu wenig Gelder für die Vereinsarbeit eingeplant worden und das, was es gibt, wird auf alle Vereine verteilt - da bleibt nicht viel für uns übrig", bedauert Gerd Schulz.

Wie viele Arbeitsstunden die ehrenamtlichen Helfer in den vergangenen Jahren investiert haben, kann keiner der Männer genau sagen. Wie viel es jedoch gewesen sein müssen, sieht man an einem der beiden Fussballfelder, das in einem Topzustand ist. Es gilt als Augenweide unter den Mitgliedern und wurde mit Unterstützung von Sponsoren finanziert. Ein neues Vereinsgebäude würde jedoch mit rund 100.000 Euro zu Buche schlagen, ohne Fördermittel und Sponsoren ist das für den Verein wie auch die Gemeinde jedoch nicht zu stemmen.

Besonders viel Zeit und Kraft stecken die Mitglieder des SV Tauche in die Nachwuchsförderung. Und das hat sich herumgesprochen. Einzelne Spieler haben schon in höheren Ligen gespielt oder sich an Sportschulen ausbilden lassen. Erfolge sind auch diverse Meistertitel der Junioren, der Altherrenmannschaft und der Frauen. Dokumentiert sind diese Momente in einer Galerie von Fotos und Pokalen. "Es sind so viele geworden, dass ein Teil der Pokale in der Gaststätte steht", sagt Gerd Schulz. Wie er hoffen alle, dass die Erfolgsgeschichte des drittgrößten Vereins der Region damit noch nicht zu Ende ist.

Aufrufe: 030.7.2016, 09:09 Uhr
MOZ.de / Annika BischofAutor