2024-04-25T14:35:39.956Z

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Ex-Profi hat sich für Fußball-Heimat entschieden

Nach Wanderjahren in Mönchengladbach, Wuppertal und Aachen kickt Jochen Schumacher wieder für den SV Bedburdyck/Gierath.

Vor der Saison fand in der Kreisliga A ein eher ungewöhnlicher Wechsel statt. Jochen Schumacher verließ die Alemania aus Aachen und ging zum SV Bedburdyck/Gierath. Viele wunderten sich, doch für den erst 25-jährigen Schumacher stand der Wechsel zu seinem Heimatverein bereits länger fest: "Für mich war klar, dass Gierath erster Ansprechpartner ist, wenn es in den Feierabendfußball geht."

Schumacher machte früh auf sich aufmerksam. In der D-Jugend nahm er das Angebot von Bayer Leverkusen an und verließ den SV. Der Weg zum Training war dem jungen Talent und seinen Eltern allerdings zu weit, weshalb er nach sich einem Jahr für Borussia Mönchengladbach entschied. Der "Gierather Jung" durchlief alle Jugendmannschaften der "Fohlenelf" und spielte für die U23 in der Regionalliga. Den Sprung in den Profibereich schaffte Schumacher allerdings nicht - aktuelle Gladbacher Stammkräfte wie Tony Jantschke und Julian Korb versperrten dem Verteidiger den Weg.

Schumacher: "Die Zeit bei Borussia war super. Wir hatten Bedingungen wie in der Bundesliga und mit Sven Demandt einen sehr guten Trainer." Unter anderem stand er dort mit Nationaltorwart Marc-Andre Ter Stegen auf dem Platz. Nach elf Jahren bei der Borussia wurde Schumacher Opfer der Altersreglung und versuchte sich beim Wuppertaler SV. Das Engagement beim WSV war jedoch schneller zu Ende als erwartet. Der Traditionsklubs musste in Insolvenz gehen. 2013 zog es Schumacher dann noch für ein Jahr zur Alemania Aachen. "Für mich war klar, dass Aachen keine langfristige Lösung ist. Aber es hat mich gereizt, noch mal vor 12.000 oder 13.000 Zuschauern zu spielen.", so der heimatverbunde Schumacher.

Im Sommer 2014 entschloss sich der ehemalige Regionalligaspieler, dem bezahlten Fußball den Rücken zu zukehren und sich beruflich neu zu orientieren. Nun steckt er mitten in einer Ausbildung zum Immobilienkaufmann. Doch neben dieser Ausbildung wäre sicherlich noch ein Vertrag bei einem höherklassigen Verein möglich gewesen. "Natürlich gab es Angebote von einigen Oberligaklubs. Auch aus der Regionalliga gab es ein bis zwei Anfragen. Aber ich habe mich entschieden, zu meinem Heimatverein zurück zu kehren und dort weiterzuhelfen", begründet er seine Entscheidung. Während seiner Karriere hielt er den Kontakt zum Verein, verfolgte ständig den Werdegang des SV und versuchte, so viele Spiele wie möglich live zu verfolgen. Der 25-jährige, der schon jetzt viel Schwung in den Verein gebracht hat, erklärt lachend die Besonderheit seines Heimatklubs: "Der Verein lässt dich auf und neben dem Platz klasse Momente erleben", und fügt hinzu: "Der Zuschauerunterschied ist im Vergleich zu den meisten Oberligisten auch kein großer."

Aktuell belegt der SV Bedburdyck/Gierath, bei dem Schumacher aufgrund eines Syndesmosebandrisses erst am vierten Spieltag einsteigen konnte, den dritten Rang - sechs Punkte hinter Spitzenreiter Holzheim. Dass Bedburdyck/Gierath momentan nicht ganz oben steht, erklärt der Rückkehrer so: "Wir mussten unsere Aufstellung aufgrund von vielen Ausfällen häufig verändern und haben mit Nils Reck eine Stammkraft in der Defensive verloren."

Reck, der mit Schumacher zusammen bei Borussia gespielt hatte, musste den Verein nach kurzer Zeit aus beruflichen Gründen wieder verlassen. Schumacher sieht die sportliche Lage dennoch positiv: "Wir haben viel Potenzial und einen ambitionierten Trainer. Es ist kein Beinbruch, wenn es dieses Jahr mit dem Aufstieg nicht klappt. Langfristig sollte das aber schon unser Ziel sein."

Aufrufe: 028.12.2014, 08:00 Uhr
NGZ / Felix StrerathAutor