2024-04-25T14:35:39.956Z

FuPa Portrait
Matthias Dürmeyer (l.) machte in der vergangenen Saison 15 Drittliga-Spiele beim Jahn.  Archivfoto: Eibner
Matthias Dürmeyer (l.) machte in der vergangenen Saison 15 Drittliga-Spiele beim Jahn. Archivfoto: Eibner

Ex-Jahn-Profi (25) macht in Spanferkeln

Matthias Dürmeyers aus Abensberg gibt dem Familienbetrieb statt der Fußballkarriere den Vorzug +++ Beim TSV Bogen kickt er noch

Er klingt überzeugend: ,,Ich bin glücklich, dass es ist, wie es ist." Der Fußballer Matthias Dürmeyer aus Abensberg hat sich für eine neue Rolle in seinem Leben entschieden. Noch in der abgelaufenen Saison kickte der 25-Jährige für den SSV Jahn Regensburg in der Dritten Liga und hatte Aussicht auf weitere Jahre im Profi-Geschäft. Doch der Verteidiger hat vom bezahlten Fußball Abschied genommen: ,,Ich arbeite jetzt in unserem Familienbetrieb, der Spanferkel-Spezialitäten herstellt. Die Profi-Zeit liegt hinter mir." Weiterhin am Ball ist er noch beim TSV Bogen in der Bayernliga Süd.

Vor gut einem Jahr machte der Babone, der über TSV Abensberg, SpVgg Landshut und FC Dingolfing 2011 zu den Rothosen kam, einen Sprung beim Jahn. Über starke Leistungen in der zweiten Mannschaft drängte er sich für die Drittliga-Truppe auf und erhielt seinen ersten Profi-Vertrag. ,,Ich wollte schon als Kind Profi beim Jahn werden. Für mich geht ein Traum in Erfüllung", sagte er damals. In der ersten Saisonhälfte zählte der Abwehrspieler 14 Einsätze, danach geriet er mit Knieproblemen etwas außer Tritt. Am letzten Spieltag durfte er beim designierten Absteiger nochmal ran.

,,In die Regionalliga wollte ich nicht", sagt Dürmeyer. Weiterhin den großen Aufwand zu betreiben und parallel im eigenen Betrieb eingespannt zu sein, stand für ihn in keinem Verhältnis. ,,Ein Spielerberater bot mir an, mich an eine andere Profi-Adresse zu vermitteln, so dass ich mich weiter auf Fußball konzentrieren könne. Aber wegzugehen war für mich keine Option. Daheim werde ich gebraucht." Der 25-Jährige traf eine Entscheidung: ,,Ich höre als Profi auf und arbeite voll in unserer Firma in Abensberg."

Nach Verletzung wieder an Bord

Mit seinem Vater und seinem Bruder führt Matthias Dürmeyer den Betrieb, der sich auf die Weiterverarbeitung von Spanferkeln spezialisiert hat. Die Fußballschuhe wollte er nicht ganz an den Nagel hängen. Der TSV Bogen klopfte an. ,,Der Kontakt kam über Trainer Andreas Wagner zustande, der mal Coach der Jahn-U19 war. Einige frühere SSV-Kicker wie Daniel Nutz aus Abensberg spielen in Bogen. Das hat mir gefallen und auf dem Niveau wollte ich noch weiter kicken." Als Vertragsamateur schloss er sich dem TSV an. ,,Das bedeutet 450 Euro im Monat. In Bogen werden keine Unsummen gezahlt, wie oft erzählt wird."

Die Startphase verlief nicht glücklich. Nach drei Partien zog sich Dürmeyer einen Meniskusanriss zu. Operation und zwei Monate Pause folgten. Vor einer Woche griff er beim abstiegsgefährdeten Bayernligisten wieder an. ,,Ich will spielen, gewinnen und einfach Spaß haben", beschreibt er seine Intention. Ein Profi-Comeback schließt er aus: ,,Es war eine schöne Zeit. Ich habe mich mit einem guten Gefühl verabschiedet. Jetzt zählen andere Sachen im Leben."

Aufrufe: 031.10.2015, 07:00 Uhr
Martin RutrechtAutor