Schmidt hatte das Team als Nachfolger von Alo Weusthof vor der Saison übernommen und die Biener durch eine schwierige Saison geführt. Dabei schwebte immer das Damoklesschwert der zu erwartenden Nachzahlung von Steuern und Sozialabgaben, die auf den Verein nach einer Steuerprüfung zukommt. Seitdem sechs Spieler im Winter den Verein verlassen hatten, arbeitet Schmidt mit einem Rumpfkader weiter, um die Oberliga-Saison anständig zu Ende zu bringen. Weil diese nervenaufreibenden Monate eine Menge Kraft gekostet haben, hatte Schmidt lange überlegt, ob er für ein weiteres Jahr als Biener Coach zur Verfügung steht. Weil ihm der Verein nach dem Rückzug in die Landesliga keine sportliche Perspektive für die nächsten Jahre aufzeigen konnte, hat sich der 45-jährige B-Lizenz-Inhaber nun entschlossen, den Biener Busch zu verlassen. „Ich gehe nicht im Zorn“, stellt Schmidt klar.
Auf der Suche nach einem Nachfolger ist Bienes Sportlicher Leiter Christian Bruns schnell fündig geworden. Nachdem schon viele Spieler aus der U19 und der U23 des SV Meppen in Biene ihre Zusage für die kommende Saison gegeben haben, wird nun auch Achim Evers ab Sommer am Biener Busch arbeiten. „Mit gefällt der Grundgedanke, aus regionalen Talenten eine Landesligamannschaft zu formen, die auch für die Zuschauer in der Region interessant ist“, freut sich Evers auf seine neue Aufgabe. Diese Möglichkeit scheint bei der U 23 des SV Meppen nicht gegeben, weil der Etat für die Reservemannschaft weiter zurückgefahren wird.
In Biene trifft Evers nach der Sommerpause viele Spieler wieder, die er derzeit in Meppen trainiert. Nach Kersten Kuhl, Bernd Krüssel und Hendrik Eling gab nun mit dem 25-jährigen Innenverteidiger Stephan Hormann der vierte Spieler aus dem aktuellen Kader der U 23 des SV Meppen seine Zusage in Biene. Dass noch weitere Spieler, die in Meppen keine Perspektive mehr sehen, folgen, ist keinesfalls ausgeschlossen.
„Natürlich freue ich mich darauf, dass ich mit den Jungs noch ein Jahr weiterarbeiten kann“, betont Evers, „aber die Spieler kommen nicht nach Biene, weil ich alter Trainer bin, sondern weil sie es sich sportlich verdient haben, sich in der Landesliga zu beweisen.“ Der 31-jährige selbstständige Physiotherapeut aus der Grafschaft Bentheim, der beim SV Meppen seine erste Trainerstation erlebt, weiß aber auch, dass es für die Talente in der Landesliga nicht leicht werden wird. „Da wird sehr guter Fußball gespielt. Aber es geht um Entwicklung. Jedem muss klar sein, dass das etwas Zeit braucht.“
Die Zeit, die Evers und seinen Jungs noch beim SV Meppen bleibt, wollen sie nicht ungenutzt verstreichen lassen. „Der SV Meppen ist für mich eine Herzensangelegenheit“, betont der C-Lizenz-Inhaber, der in der Jugend und in der 2. Herrenmannschaft des SVM kickte, „wir gehen mit der Motivation in den Saisonendspurt, Meister zu werden.“