Eutin 08 entscheidet das Spiel in zehn Minuten

„Wir haben über weite Strecken des Spiels viel Laufarbeit und Engagement gezeigt. Vielleicht hätten wir es länger offen gehalten, wenn der Platzverweis nicht dazwischen kommt. Wir haben denen eine Aufgabe gestellt, die haben es nicht standesgemäß geschafft“, sagte Concorden-Cheftrainer Stefan Köpke, der seine gerade mal 13 gesunden Spieler hochmotiviert ins eigentlich hoffnungslose Rennen schickte. Auf der Bank saßen mit Jan Sell, Jakob Urbat und Yannik Imm (erstmals nach einer langen Pause aufgrund einer Knieverletzung) drei angeschlagene Spieler.

„Es war von den äußeren Bedingungen ein schweres Spiel. Wir haben es gegen den Wind nicht gut gemacht. Es darf aber von uns nicht immer eine Glanzleistung erwartet werden“, sagte Eutins Trainer „Mecki“ Brunner. Dabei entwickelte sich der Spielverlauf wie erwartet.

„Wir hatten 90 Prozent Ballbesitz und alles unter Kontrolle. Es war ein bisschen schwierig, aber ein souveräner Sieg“, analysierte 08-Keeper Lennart Weidner, der fast die gesamte Spieldauer aus seiner Position das Spielgeschehen in Ruhe anschauen durfte.

Mit seinem ungefähr fünften Kontakt holte Weidner den Ball aus seinem Kasten. Nach einen zu kurzen Rückpass von Lucas Irmler bedankte sich TSG-Winterneuzugang Jasper Bandholt mit dem Ehrentreffer eine Minute vor dem Spielende. „Ich finde, in der ersten Halbzeit haben wir unsere Sache sehr gut gemacht. Jeder hat für Jeden gearbeitet. Unser Ziel war es, nach einem Rückstand nicht einzubrechen“, erzählte der lange verletzte Dannie Schindler nach seinem zweiten Saisoneinsatz.

Der Concorden-Kapitän bildete zusammen mit seinen Nebenleuten Arber Azemi und Marcus Schultz sowie den Außenverteidigern Emre Akbulut und Arvid Christoph ein aufmerksames Defensiv-Quintett. Vor allem Schindler, Azemi und Akbulut waren stets hellwach. Da sich auch die Dreierkette davor mit Premton Jashari, Marius Reese und Jasper Bandholt sehr gut ins Defensivgefüge einbrachte, fiel es den Eutinern schwer, Löcher zu finden.

Nach knapp einer Viertelstunde ging ein Schuss von Freddy Kaps von der Strafraumgrenze knapp drüber. Kurze Zeit später scheiterte Florian Stahl nach Hereingabe von Patrick Bohnsack von rechts am glänzend reagierenden Lukas Losch (19.). Den Nachschuss von Benjamin Petrick blockte Akbulut ab. Nach der Möglichkeit für Stahl – erneut nach Vorarbeit von Bohnsack, der sehr aktiv am Offensivleben teilnahm – hatte die Brunner-Elf ihr Kontingent an Gelegenheiten vor dem Seitenwechsel ausgeschöpft. „Hohe Bälle, das wollten wir eigentlich nicht“, erkannte Brunner ein Problem bei sehr böigen Windverhältnissen über die gesamte Spieldauer.

Zumeist ein Kontakt zu viel hinderte die Gäste oft am Eintritt in den Strafraum.„Wir hatten zu wenig Bewegung in der ersten Halbzeit, haben das aber in der zweiten besser gemacht“, stellte Schlussmann Weidner fest. Köpke freute sich, dass die Marschroute aufging: „Uns ist es gelungen, den finalen Pass zu unterbinden. Wir haben es immer wieder geschafft, mit den Innen- und Außenverteidigern sowie den Sechsern Dreiecke zu bilden. Über außen sind die ja stark, da haben wir nicht viel zugelassen.“

In der ersten Viertelstunde nach Wiederbeginn forcierte der Spitzenreiter dagegen auf diesen Positionen. Vor allem die rechte Seite mit dem dorthin gewanderten Petrick (48.) und Bohnsack (49.) erschuf Möglichkeiten. In der 50. Minute war es dann passiert. Bohnsack spielte rechts im Strafraum quer zu Sönke Meyer, der zentral aus vier Metern einschob. Mit einem Ballverteiler Kevin Wölk im Zentrum erspielte sich 08 bis zur 60. Minuten die nötigen Vorteile.

In der 56. Minute beging Akbulut, der bis dahin ein sehr gutes Spiel gemacht hatte, in der gegnerischen Hälfte ein rüdes Frustfoul an Sönke Meyer. Schiedsrichter Falk Schmidt, der im Großen und Ganzen eine sehr gelungene Spielleitung zeigte, blieb gar nichts anderes übrig, als die Rote Karte zu ziehen. Kurz darauf erhöhten Petrick und Stahl in der stärksten Eutiner Phase auf 0:3. „Es war eine Frage der Zeit. Mit dem dritten Tor war es dann okay“, zählte Brunner auf die Geduld seiner Mannschaft.

Schindler, der die Defensive mit Taten und verbal gut organisierte, erkannte: „Gegen Eutin sind Chancen schwer zu verhindern. Nach dem 0:3 haben wir uns wieder gefangen.“ Bis auf zwei Gelegenheiten gab es nichts mehr. „Wir sind nicht unter die Räder gekommen“, resümierte Köpke nach den schlimmsten Befürchtungen zuvor.

Am Ende war man auf Seiten der Gäste zufrieden, die drei Punkte aus dem Augustental mitgenommen zu haben. Das 1:3 ist unter den katastrophalen Prämissen, u. a. mit einer Rückrundenvorbereitung mit sehr dezimierter Trainingsgruppe, auch für die Schönkirchener als Erfolg zu werten.

Concordia Schönkirchen: Losch – Akbulut, Azemi, Schindler, Marcus Schultz, Christoph – Jashari, Reese, Bandholt – Puls (72. Marcel Schultz), Lahi (60. Erkocu).

Eutin 08: Weidner – Witt (46. Klotz), Rave, Meyer, Bork (62. Irmler) – Wölk, Voß (72. Glosch) – Bohnsack, Kaps, Petrick – Stahl.

SR: Schmidt (TSV Gadeland).
Zuschauer: 250.
Tore: 0:1 Meyer (50.), 0:2 Petrick (58.), 0:3 Stahl (59.), 1:3 Bandholt (89.).
Rote Karte: Akbulut (56., grobes Foulspiel).

Nicht vergessen: In der Spieltagsübersicht (rechts) könnt ihr wieder für eure Spieler des Spiels abstimmen und somit an der Wahl zur Elf-der-Woche teilnehmen. Einfach auf das Ergebnis klicken und im Spielbericht unterhalb der Aufstellung Spieler auswählen.