2024-04-23T06:39:20.694Z

Im Nachfassen
Drüber: Keeper Florian Kirschke (rechts) ist beim Schuss von Dennis Hoins (Nr. 11) auf dem Posten. Foto: Hauke Schilling
Drüber: Keeper Florian Kirschke (rechts) ist beim Schuss von Dennis Hoins (Nr. 11) auf dem Posten. Foto: Hauke Schilling

ETSV Weiche: Spielvorbereitung im Bus

Trotz Stau bleibt Jurgeleit-Elf im vierten Spiel in Folge ungeschlagen

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Drei Siege und nun ein Unentschieden in Folge – beim ETSV Weiche Flensburg darf man nach dem 1:1 bei Hannover 96 II zuversichtlich nach vorne schauen. Genauer gesagt auf das Heimspiel gegen Lupo Martini Wolfsburg am Sonntag (14 Uhr). „Wir wollen gar nicht so weit in die Zukunft schauen, sondern von Spiel zu Spiel“, erklärte Mannschaftskapitän Fiete Sykora. Und bisher ist man damit bestens gefahren. „Nach schwerem Start haben wir nun eine kleine Serie hingelegt“, sagte Trainer Daniel Jurgeleit.

Wer weiß, wie das Spiel bei Hannover 96 II gelaufen wäre, hätte es nicht diesen Stau auf der Autobahn bei Walsrode gegeben. Dadurch traf Weiche erst kurz vor Spielbeginn ein, der auf 17.45 Uhr verschoben worden war. 15 Minuten Vorbereitungszeit mussten reichen, sonst wäre die Begegnung gar nicht erst angepfiffen worden, weil das Ricklinger Beekestadion über kein Flutlicht verfügt.

Wer unter den 300 Zuschauern nun meinte, dies sei ein Pluspunkt für die Hausherren, der sah sich getäuscht. Die Gäste hätten dieses Aufeinandertreffen bereits bis zur Pause für sich entscheiden können, vielleicht angesichts der guten Tormöglichkeiten sogar müssen. „Wir hatten uns im Bus mental auf dieses Spiel eingestellt“, sagte Rene Guder. Bereits nach vier Minuten lief er alleine auf den 96-Kasten zu, doch der Torjäger verzog.

Es war nicht die einzige vergebene Möglichkeit, sodass die Hausherren zur Pause mit dem torlosen Unentschieden zufrieden sein mussten. Zumal sie selber angesichts der guten Flensburger Defensivarbeit kaum zu Chancen kamen.Die Zweitligareserve erhöhte nach dem Wiederanpfiff den Druck, doch viele gute Tormöglichkeiten gab es nicht. „Da haben wir für zu wenig Entlastung sorgen können“, weiß Flensburgs Trainer. 96 vergab nach der Führung die Vorentscheidung, als Mike Bähre einen Strafstoß an die Unterkante der Latte schoss. Keeper Florian Kirschke hatte sich vorher beim Ex-Hannoveraner Jannis Pläschke nach der bevorzugten Ecke des Schützen erkundigt. Pläschke tippte auf unten links, Kirschke folgte dieser Empfehlung. Bähre schoss nach oben rechts. „Jannis fragen wir in Zukunft nicht mehr“, sagte Co-Trainer Marc Peetz grinsend.

Das 1:1 resultierte aus einem Klasse-Pass von Fiete Sykora auf den startenden Guder. „Sensationell, ein Geniestreich“, würdigte Peetz den Passgeber, der am Freitag seinen 34. Geburtstag feierte. Neben Sykora und Guder überzeugten auch Jonas Walter sowie die gewohnt zuverlässigen Ostermann-Zwillinge.

„Dieses Glück haben wir uns erarbeitet“, freut sich Rene Guder. Es sprach für die Moral der Jurgeleit-Schützlinge, dass sie trotz der nun einsetzenden Dämmerung klare Sicht behielten und Rene Guder den letztlich verdienten Ausgleich erzielen konnte. Der Spielverlauf unterstrich, dass die bisherigen Erfolge keine Eintagsfliegen sind. „Weiche war ein guter Gegner und gehört zu den Spitzenteams der Liga“, stellt Hannovers Trainer Mike Barten fest. Marc Peetz gab das Kompliment umgehend an die Gastgeber zurück. „Hannover hat eine spielerisch und kämpferisch gute Mannschaft zusammen. Hier werden noch einige Teams verlieren“, war sich der Co-Trainer sicher.

Spätestens auf der – diesmal staufreien – Rückfahrt war Weiches Ärger über den Spieltermin dann auch verraucht. Am Mittwoch hatte Hannover sich noch bei den Flensburgern gemeldet und eine Vorverlegung auf 16 Uhr angeregt. Das war für die Gäste schlichtweg nicht möglich. „Wir müssen ja schließlich auch irgendwann einen Bus bestellen“, so Peetz, der sich wunderte: „Sehr seltsam, dass die U21 eines Profivereins nicht in der Lage ist, für eine Spielstätte mit Flutlicht zu sorgen.“
Aufrufe: 019.9.2016, 13:00 Uhr
SHZ / Dieter Kösel/uscAutor