2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligavorschau

ETSV Weiche: Rückrunden-Start gegen den Meister

Regionalliga-Fußballer des ETSV Weiche Flensburg erwarten am Sonntag den VfL Wolfsburg II / Routinier Christian Jürgensen ist wieder fit

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Er ist wieder da. Anfang November gab Christian Jürgensen (Foto) sein Comeback beim Fußball-Regionalligisten ETSV Weiche Flensburg. Beim FC St. Pauli II (2:1-Erfolg) wurde der 31-Jährige eingewechselt und spielte 28 Minuten, in den Partien gegen den VfB Lübeck und bei der SpVgg Drochtersen/Assel war „Jürgi“ jeweils über die volle Spielzeit auf dem Platz.

Drei Monate lang war der Defensivspieler außer Gefecht gesetzt. Zu Saisonbeginn zog er sich eine Knochenfraktur am Mittelfuß sowie eine Bandverletzung zwischen dem ersten und zweiten Mittelfußknochen zu. Der Bruch wurde konservativ behandelt, aber der Fuß benötigte lange Zeit Ruhestellung.Verletzungspech – davon war die Mannschaft von Trainer Daniel Jurgeleit in der Hinrunde wahrlich verfolgt. Kapitän Marc Böhnke konnte noch nicht eine einzige Partie bestreiten, Florian Meyer fehlt seit Anfang August. Und auch Angreifer Fiete Sykora (der sich aktuell mit einer Wadenverletzung herumplagt) konnte lediglich in neun Spielen eingesetzt werden.


Das Fußball-Jahr 2016 endet für die Eisenbahner mit „zwei tollen Spielen“ (Christian Jürgensen). Am Sonntag (14 Uhr) kommt Meister VfL Wolfsburg II ins Manfred-Werner-Stadion, eine Woche später ist Tabellenführer und Herbstmeister SV Meppen zu Gast. „Platz eins ist zu 95 Prozent weg“, sagt Daniel Jurgeleit nach den beiden Niederlagen im Derby gegen Lübeck (0:2) und in Drochtersen (1:2).Besonders die Schlappe im Alten Land am vergangenen Sonntag hat dem Tabellendritten schwer zugesetzt – weil sie so überflüssig war. „Dieses Spiel hätten wir nie aus der Hand geben dürfen“, sagt der Trainer und Christian Jürgensen pflichtet ihm bei: „Das 1:0 müssen wir mit allen Mitteln verteidigen.“


Die Aufarbeitung begann am Montag. „Alle waren geknickt und selbstkritisch“, erinnert sich Jürgensen. „Diese Partie haben wir schon stärker durchleuchtet als andere Spiele“, so ETSV-Coach Jurgeleit. Nach der Führung habe die letzte Konsequenz gefehlt“, lautet seine Analyse. Und er schiebt nach: „Wir müssen an der Mentalität arbeiten.“ Einzelkritik gibt es nicht. „Wir haben gute Spieler und einen guten Kader“, stellt Jurgeleit klar. Doch er will mehr sehen. „Wir müssen auch noch die letzten fünf Prozent raushauen und unbedingten Willen in den Zweikämpfen zeigen“, fordert er.


Dabei kann er wieder auf Mittelfeldspieler Nedim Hasanbegovic setzen, der seine Gelb-Sperre abgesessen hat. Der Einsatz von Fiete Sykora ist wegen Wadenproblemen fraglich.Gegner Wolfsburg, im Sommer im Kampf um den Aufstieg in die 3. Liga an Jahn Regensburg gescheitert, hat eine turbulente Hinrunde hinter sich. Trainer Valerien Ismael übernahm im Herbst die Profis, Interims-Nachfolger ist Rüdiger Ziehl. Während die „Wölfe“ auf eigenem Platz durchaus zu überzeugen wissen (unter anderem wurde Meppen 2:1 besiegt), ist die Auswärtsbilanz ziemlich mies – ein Sieg (im Stadtduell bei Lupo-Martini), vier Unentschieden und vier Niederlagen. Bester Schütze ist mit elf Toren Ex-Profi Marcel Reichwein (64 Zweitliga-Spiele für RW Ahlen und den VfR Aalen).


Beide Teams lieferten sich fast immer enge Duelle, die Bilanz ist ausgeglichen (wir berichteten). Im Hinspiel gab es ein 2:2. „Ein tolles Spiel“, erinnert sich Daniel Jurgeleit, „wir sind nach Rückstand zurückgekommen.“ Fiete Sykora hatte das 0:1 besorgt, dann traf Reichwein doppelt und Rene Guder erzielte den Ausgleich.Nach den beiden Partien gegen Wolfsburg II und Meppen wird Bilanz gezogen. Nach dem holprigen Start mit drei Auswärtsspielen in Folge stabilisierte sich das Jurgeleit-Team, legte mit elf Partien ohne Niederlage eine beeindruckende Serie hin. Allerdings ließen die Flensburger nicht nur in Drochtersen Punkte liegen – erinnert sei nur an die Heim-Unentschieden gegen Lupo-Martini Wolfsburg und Havelse oder die Heimniederlage gegen Lüneburg. „Wir waren eigentlich in allen Spielen ebenbürtig oder sogar besser“, sagt Christian Jürgensen.


Der Abwehr-Routinier betont: „Wir schauen nicht auf Meppen, sondern nur auf uns. Wir müssen noch giftiger und galliger werden. Jetzt gilt es, die Sinne zu schärfen.“Weiche hat zweimal in Folge verloren, Wolfsburg zuletzt dreimal hintereinander gewonnen – die Stimmung bei den „Wölfen“ ist gut. „Wenn man sieht, wie wir insgesamt abgeklärter agieren, dann ist da schon eine deutliche Steigerung und Entwicklung zu erkennen. Jetzt wollen wir in den verbleibenden zwei Spielen vor der Pause maximal punkten“, so Nachwuchsleiter und Ex-Profi Pablo Thiam. VfL-Interimscoach Rüdiger Ziehl weiß: „Das wird keine leichte Aufgabe. Die Flensburger haben eine robuste Mannschaft, da müssen wir körperlich dagegen halten. Sie arbeiten viel mit langen Bällen, darauf haben wir uns im Training eingestellt.“

Aufrufe: 026.11.2016, 12:00 Uhr
SHZ / uscAutor