2024-04-25T14:35:39.956Z

Im Nachfassen

ETSV Weiche: Jurgeleits Umstellungen fruchten

Doppeltorschütze Guder mit beeindruckender Leistung

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Jonas Walter brachte die turbulenten 93 Minuten im Manfred-Werner-Stadion auf den Punkt. „Kein Glück hatten wir in den letzten Spielen genug“, befand der Abwehrspieler des ETSV Weiche Flensburg nach dem ersten Heimsieg der Regionalliga-Saison. „Das war sehr wichtig. Wir haben jetzt sieben Punkte. Das war einzig und allein das Ziel“, sagte Trainer Daniel Jurgeleit.

„Wir haben selbst bestimmt, dass wir verlieren“, analysierte der an Krücken humpelnde Oldenburger Coach Dietmar Hirsch. Seine Mannschaft sei vernünftig ins Spiel gekommen und habe das Geschehen kontrolliert. „Dann haben wir uns die Arbeit mit einem katastrophalen Fehlpass kaputt gemacht“, bedauerte Hirsch. Erst nach der Pause sei ein Ruck durch seine Mannschaft gegangen.

„Da ging das Spiel nur noch in eine Richtung. Hätten wir eine unserer vier, fünf guten Chancen genutzt, hätten wir das Spiel noch gewonnen“, so der Oldenburger Trainer – und erntete verwunderte Blicke. Die Zahl der angeblichen „Hochkaräter“ war denn doch etwas optimistisch angesetzt

.„Wir wollten das Ganze verhaltener angehen“, erklärte Daniel Jurgeleit. Die Führung habe seine Mannschaft gut verteidigt und verwaltet. „Nach dem 2:0 lief das Spiel dann zu 90 Prozent in unsere Richtung“, so der sichtlich erleichterte Weiche-Coach. Aber eben nur zu 90 Prozent. Der Gegentreffer sei zu früh gefallen. „Da wird man unruhig, der Gegner bekommt Oberwasser“, sagte Jurgeleit, der an der Seitenlinie lautstark dirigierte.

Aber der ETSV habe das 2:1 mit Leidenschaft und Cleverness verteidigt. In der Schlussphase ließen die Gastgeber Oldenburg kaum noch an den Ball kommen, schoben sich das Leder gekonnt zu und provozierten Standards wie Einwürfe und Freistöße.

Jurgeleit hatte zwar an der Aufstellung nichts geändert, seine Umstellung nach 15 Minuten fruchtete aber. „Das hatten wir vorher so abgesprochen“, erklärte er. René Guder wechselte in die Spitze, Fabian Arndt auf die linke und Jannis Pläschke auf die rechte Seite. Guder beeindruckte nicht nur wegen seiner beiden Tore. „Wir sind schwer reingekommen, mein 1:0 war dann ein bisschen glücklich. Nach dem 2:1 haben wir ein bisschen gezittert, aber es gut verteidigt und am Ende hoch verdient gewonnen“, freute sich die 21-jährige „Leihgabe“ von Holstein Kiel, die vier der mittlerweile sieben Weicher Treffer erzielt hat.

Was zu denken gab, war der Besuch im Manfred-Werner-Stadion. Gerade einmal 362 Zuschauer waren bei wechselndem Wetter und Regenschauern gekommen. Gegen den Lüneburger SK hatten 499 Besucher Eintritt gezahlt, im Pokal gegen Holstein Kiel waren es etwas mehr als 1000 – allerdings waren etwa 300 Fans aus der Landeshauptstadt mitgereist. Weder Lüneburg noch Oldenburg zählen zu den besonders unattraktiven Gegnern, immerhin waren im vergangenen Jahr fast 2000 Zuschauer zum Topspiel Weiche gegen Oldenburg gekommen.

Den Spielern war es am Sonntag egal – der erste Heimsieg und der Sprung auf den neunten Tabellenplatz waren definitiv wichtiger. Die Fans verabschiedeten alle Akteure mit Komplimenten und freundlichem Applaus.
Aufrufe: 029.8.2016, 18:30 Uhr
SHZ / uscAutor