2024-05-02T16:12:49.858Z

Im Nachfassen
Pures Glück: Fabian Arndt feiert seinen Siegtreffer. Foto: speedphotos.de
Pures Glück: Fabian Arndt feiert seinen Siegtreffer. Foto: speedphotos.de

ETSV Weiche Flensburg: Tor-Premiere und ein Comeback

Jurgeleit: „Fabi ist immer engagiert und hoch motiviert, jetzt hat er sich mal belohnt.“

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Er hatte schwer zu tragen – an dem Kasten Bier, den er den Mitspielern für sein Einstandstor spendieren musste. Doch ein Blick ins Gesicht von Fabian Arndt verriet, dass er diese Schuld gerne einlöste. Der 21-Jährige war nach seinem ersten Saisontor einfach nur glücklich. „Wir gönnen es ihm von Herzen“, sagte Kapitän Marc Böhnke und Trainer Daniel Jurgeleit pflichtete ihm bei: „Fabi ist immer engagiert und hoch motiviert, jetzt hat er sich mal belohnt.“

Der Torschütze des Tages beschrieb seinen großen Moment so: „Weiter Einwurf von Tayfun, ich nehme den Ball mit der Brust an und ziehe ab. Kann sein, dass der Ball noch abgefälscht war. Ich hoffe, dass der viel zitierte Knoten bei mir jetzt mal geplatzt ist.“ Nach seinem Treffer rannte er jubelnd zur Bank und genoss die Glückwünsche der Mitspieler sichtlich. Arndt belebte die Offensive der Gastgeber nach seiner Einwechslung spürbar. Zuvor hatte es an Tempo gefehlt, das Fehlen von Torjäger René Guder machte sich gerade in Hälfte eins bemerkbar.

Zweite Personalie des Tages war das erste Saisonspiel von Kapitän Marc Böhnke. Während der gesamten Hinrunde war der 32-Jährige wegen einer hartnäckigen Schambein-Entzündung zum Zuschauen verurteilt gewesen. „Es wäre auch schon vorher gegangen, aber Daniel wollte mich noch schonen“, erklärte der Routinier. Am Freitag hatte sich im Training angedeutet, dass Böhnke – trotz einer Wirbelblockade, die ihn in der Woche plagte – spielen würde, die endgültige Gewissheit gab es kurz vor dem Anpfiff.

„Das mit den Wirbeln hab’ ich schon beim ersten Kopfball nach zwei Minuten gemerkt“, so Böhnke, dem die erste Halbzeit nach eigenem Bekunden schwer gefallen war. Im zweiten Durchgang wurde es dann besser. „Ich war selbst überrascht, dass ich durchgespielt habe. Für mich war das kein Spiel zum Genießen, sondern zum Reinkämpfen“, sagte er.„Der größere Wille hat den Ausschlag gegeben. Das war kein Leckerbissen heute“, analysierte der Kapitän. „Für die Zuschauer war es nicht ganz so spektakulär heute“, fand auch Daniel Jurgeleit – und dachte an das turbulente 5:3 vor zwei Wochen gegen den Hamburger SV II. Da hatte die Abwehr so manches Mal bedenklich gewackelt, diesmal blieben die Gastgeber stabil und ließen – abgesehen von zwei Großchancen von Dennis Hoins – nur wenig zu.

Die beiden vergebenen „Hochkaräter“ stimmten Hannovers Trainer Mike Barten traurig. „Es fällt mir schwer, Worte zu finden. Meine Mannschaft hat ein richtig gutes Spiel gemacht, mit einem Spitzenteam mitgehalten. Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen, aber dann sind wir einmal unaufmerksam. Dabei hatte ich vor der Weicher Stärke bei Standards gewarnt.“

„Ich bin mit dem Ergebnis und dem Spiel sehr zufrieden. Wir haben mal wieder zu Null gespielt“, freute sich dagegen Daniel Jurgeleit. Hannover trat die Heimreise ohne Punkte und mit einem Verletzten an. Dennis Hoins, der nach einer Gesichtsverletzung mit Schutzmaske spielte, prallte kurz vor Schluss mit einem Gegenspieler zusammen. Die Maske musste runter, der Hannoveraner verließ blutüberströmt den Platz und musste am Spielfeldrand längere Zeit behandelt werden.
Aufrufe: 016.3.2017, 13:00 Uhr
SHZ / USCAutor