ETSV Weiche effektiv und klar überlegen

Jurgeleit gab Timo Carstensen in der Startelf den Vorzug vor Christoph Dammann. Ansonsten spielte die Mannschaft, die zum Auftakt ein 1:1 beim BV Cloppenburg erreicht hatte.
Gäste-Coach Jürgen Stoffregen vertraute der Elf, die am ersten Spieltag den FC St. Pauli II 4:1 bezwungen hatte.

Die Flensburger hatten die ersten Torannäherungen. Tim Wulff bekam jedoch nicht genug Druck hinter seinen Kopfball (3. Minute), Torge Paetow schoss drüber (5.) und bekam ein Zuspiel von Fiete Sykora nicht unter Kontrolle (7.). 120 Sekunden später jubelten die Niedersachsen: Omar El-Zein hatte ein Zuspiel von Marvin Ibekwe aufgenommen, Patrick Thomsen ,,ausgewackelt" und überlegt ins rechte obere Eck abgeschlossen.

Christian Jürgensen und Tim Wulff behinderten sich beim Kopfball gegense(11.) und vergaben so den möglichen Ausgleich. Kapitän Marc Böhnke forderte seine Mitspieler auf, weniger lange Bälle zu spielen, und herrschte Timo Carstensen an, seine Position zu halten. Weiche war recht unbeeindruckt vom Rückstand, erhöhte den Druck. Und schon in der 19. Minute wurde das Engagement der Flensburger belohnt: Ein langer Einwurf von Torge Paetow in den Strafraum wurde vor die Füße von Josef Shirdel geklärt, der aus dem Gewühl traf.

Der in der ersten Halbzeit sehr agile Marvin Ibekwe verpasste ein Zuspiel von Dominic Hartmann nur knapp (27.). Es war für längere Zeit die letzte ernsthafte Offensivbemühung der Gäste, die mit den ständigen Positionswechseln zwischen Josef Shirdel, Tim Wullf und Fiete Sykora nicht klar kamen und gerade bei Standards Schwächen offenbarten. In der 29. Minute köpfte der aufgerückte Christian Jürgensen einen Eckball von Kevin Schulz zum 2:1 ein. Shirdel forderte vergeblich einen Elfmeter (31.) und hatte Pech bei einem Freistoß aus 25 Metern, der knapp am Tor vorbei strich (36.).

Das 3:1 (41.) köpfte Fiete Sykora, der starke Tim Wulff hatte seinen Sturmpartner mit einer Maßflanke von der rechten Seite bedient. Wulff kämpfte, rackerte, setzte seine Nebenleute immer wieder in Szene - eine herausragende Vorstellung.

Die Hildesheimer Hoffnungen auf eine Wende waren spätestens in der 52. Minute geplatzt. Da verlängerte Josef Shirdel eine Linksflanke mit dem Kopf zu Timo Carstensen, der den Ball nur noch über die Linie drücken musste. Einen Freistoß von Jonas Walter parierte Keeper Nils Zumbeel artistisch mit dem Fuß (59.), zehn Minuten später war der Schlussmann aber machtlos. Der gute Schiedsrichter Lukas Benen (Nordhorn) hatte nach Foul von Niklas Kiene am eingewechselten Ilidio Pastor Santos auf Freistoß entschieden.
Während die Hildesheimer Abwehr noch wartete, dass Benen den Ball freigab, hatte Jonas Walter schon geschossen und getroffen. Zumbeels Protest war vergeblich. Ilidio spielte nur 25 Minuten lang, nutzte diese Zeit aber zu einem äußerst ambitionierten Auftritt. Er holte den Freistoß zum 5:1 heraus, erntete Szenenapplaus für eine Grätsche (74.) und hatte maßgeblichen Anteil am letzten Tor des Nachmittags: Der Brasilianer spielte auf der rechten Seite gleich drei Hildesheimer schwindelig und servierte den Ball maßgerecht auf den Kopf von Tim Wulff, der seine ausgezeichnete Leistung mit einem feinen Kopfball zum 6:1 (76.) krönte. Timo Carstensen hätte fast noch nachgelegt (89.), doch Niklas Kiene kratzte den Ball gerade noch von der Linie.