2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligavorschau
Das Zünglein an der Waage sind am Wochenende gegen den SC Brühl Pascal Schiffer (l.) und Germania Erftstadt-Lechenich., Foto: Brackhagen
Das Zünglein an der Waage sind am Wochenende gegen den SC Brühl Pascal Schiffer (l.) und Germania Erftstadt-Lechenich., Foto: Brackhagen

ETSC kann Titelkampf entscheiden

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Der sichere Absteiger SC Germania Erftstadt-Lechenich nimmt im Derby gegen den SC Brühl womöglich Einfluss auf die Abstiegsfrage - Euskirchen hat den Aufstieg abgeschrieben, kann aber beiden Spitzenteams noch Punkte abnehmen

Kreis Euskirchen. Der ganz große Wurf - die Meisterschaft für den TSC Euskirchen beziehungsweise der Klassenerhalt für den SC Germania Erftstadt-Lechenich - ist zwar nicht mehr drin, wohl aber eine entscheidende Rolle im Hinblick auf den Ausgang der Saison: Abgesehen vom direkten Aufeinandertreffen in der drittletzten Runde und dem nicht mehr wichtigen Duell gegen den VfL Leverkusen, das beide Klubs aus dem Fußballkreis noch zu bestreiten haben, nehmen sie im Titelrennen (ETSC) oder im Kampf um den Klassenerhalt (Erftstadt) einen wichtigen Part ein.

Dies gilt vor allem für die Kreisstädter, die mit Spitzenreiter FC Wegberg-Beeck am kommenden Sonntag und dem Tabellenzweiten Bonner SC zum Ausklang noch die zwei Aufstiegsaspiranten im Erftstadion empfangen. Die Mannschaft von Paul Esser dagegen hat durch das nun anstehende Derby zu Hause gegen den SC Brühl die Gelegenheit, den Lokalrivalen noch mehr in den Abstiegssumpf zu ziehen.

Die Partie zwischen Wegberg-Beeck und dem ETSC hatte im ersten Jahr unter Trainer Kurt Maus schon einmal enorme Relevanz. Damals — am letzten Spieltag der Saison 2011/12 — stand das Team aus dem Kreis Heinsberg kurz vor dem Titelgewinn und die Euskirchener kämpften um den Verbleib in der Liga.

Durch einen 3:1-Erfolg im Waldstadion vermasselten die Gäste dem Favoriten, der alles für die große Party vorbereitet hatte, die Feierlichkeiten, machten den FC Hennef 05 zum Meister und retteten sich gleichzeitig vor dem Abstieg in die Landesliga.

In der laufenden Spielzeit ist man rund um das Erftstadion von den früheren Existenzsorgen meilenweit entfernt. Auf Rang drei liegend, konnte die Truppe um Kapitän Joannis Foukis die beachtlichen Leistungen der Hinrunde wiederholen und hat die eigenen Erwartungen schon jetzt mehr als erfüllt.

„Die Mannschaft ist mit der durch die personellen Veränderungen nicht gerade einfachen Situation toll umgegangen”, findet Maus, der nun vor eigenem Publikum erneut zum Spielverderber für den FC Wegberg-Beeck werden will. Dass dies gegen eine solche Ausnahmeelf, die im bisherigen Verlauf erst drei Niederlagen einstecken musste, kein leichtes Unterfangen wird, ist selbstverständlich. Genauso eindeutig scheint allerdings auch, dass die formstarken Hausherren — drei Dreier aus den vergangenen vier Auftritten — das Kräftemessen nicht chancenlos und mit einem klaren Vorsatz angehen: „Wir haben immer unseren Teil dazu beigetragen, den Saisonausgang zu beeinflussen. Dieser Linie wollen wir auch diesmal treu bleiben”, erklärt Maus.

Ob der Weg des SC Brühl weiter in der Mittelrheinliga oder eine Klasse tiefer verlaufen wird, liegt nicht zuletzt am Mitwirken von Erftstadt-Lechenich. Auf heimischem Gelände geht es Chefcoach Paul Esser trotz des Derbycharakters weniger um das sportliche Abschneiden des Kontrahenten, als vielmehr um die Zukunft seiner Schützlinge.

„Wir pflegen zu den Brühlern und ihrem Trainer Markus Sabel ein sehr freundschaftliches Verhältnis und wünschen ihnen nicht den Abstieg. Dennoch möchten wir am Sonntag alles raushauen und dreifach punkten”, berichtet der Übungsleiter, der außer Spielführer Basti Schmoll aus dem Vollen schöpfen kann.

„Bei ihm hoffe ich, dass er zumindest auf der Bank sitzen kann.” Die Tatsache, dass der qualitativ gut besetzte Kontrahent aus der Schlossstadt so tief im Keller steckt, zeigt laut Esser, wie hochwertig die gesamte Gruppe besetzt ist.

„Die Vergangenheit hat gezeigt, dass es jedes Jahr einen prominenten Verein trifft — Wesseling-Urfeld oder Hürth sind da nur zwei Beispiele. Diesmal kann es neben Brühl auch Bergisch Gladbach oder Germania Windeck erwischen”, erklärte Esser.

Aufrufe: 013.5.2015, 19:51 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Markus BrackhagenAutor