2024-04-16T09:15:35.043Z

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Ausbaufähig: Die Boizenburger (in Rot, hier Jonas Swenson beim Kopfball) feierten mit dem 3:0 gegen den FC Pommern Stralsund ihren bisher einzigen Verbandsliga-Heimsieg.willmann
Ausbaufähig: Die Boizenburger (in Rot, hier Jonas Swenson beim Kopfball) feierten mit dem 3:0 gegen den FC Pommern Stralsund ihren bisher einzigen Verbandsliga-Heimsieg.willmann

Es wäre viel mehr drin gewesen

Fußball-Verbandsliga: Aufsteiger SG Aufbau Boizenburg spielt ordentliche Hinrunde, lässt aber einiges an Punkten liegen

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Die Winterpause ist für die Fußballmänner der SG Aufbau Boizenburg mit dem heutigen Tag Geschichte. Der Verbandsliga-Aufsteiger steigt in die Rückrunden-Vorbereitung ein.

Schließlich wird in der 16er-Staffel bereits am 28. Februar wieder um Meisterschaftspunkte gekickt. Die Elbestädter müssen zum Auftakt auswärts beim Tabellenführer Torgelower FC Greif ran. Das mit der 16er-Staffel ist übrigens überholt. Durch den Rückzug des FSV Bentwisch, der wohl als erster Absteiger eingestuft wird, ist die höchste Landesspielklasse auf 15 Teams geschrumpft (FuPa berichtete). Die Boizenburger müssen also nur noch eine Mannschaft hinter sich lassen, um den angestrebten Klassenerhalt zu realisieren. Die voraussichtliche Annullierung aller Bentwischer Ergebnisse (abhängig vom Ausgang des eingeleiteten Sportgerichtsverfahrens) würde ihnen nicht weh tun - im Gegenteil: Da die Elbestädter ihr Hinspiel gegen den FSV verloren haben (1:3), was daneben nur noch dem FC Pommern Stralsund ,,gelang" (0:5), bleiben sie bei zwölf Punkten stehen. Viele Konkurrenten müssten dagegen abgeben, bei einem erzielten Unentschieden hält sich das mit einem Zähler in Grenzen (Pastow), ein Sieg ,,kostet" dagegen drei kostbare Punkte (Ueckermünde, Anklam, Sievershagen, Friedland).

Bei einem Blick auf die eigene Bilanz ist Aufbau-Trainer Christoph Hachtmann zwiegespalten: ,,Wenn man mir vor der Saison angeboten hätte, mit zwölf Punkten in die Winterpause zu gehen, hätte ich das unterschreiben können. Keine Frage, das ist in Ordnung - aber es wäre viel mehr drin gewesen." Für Hachtmann kam nicht eines der eigenen Ergebnisse glücklich zu Stande. Die drei Siege stuft er als völlig verdient, die drei Unentschieden als eher verschenkte Erfolge ein. Selbst bei den neun verlorenen Spielen habe man mit wenigen Ausnahmen einen guten Eindruck hinterlassen. Nur dass da unter dem Strich eben nichts Zählbares herausgesprungen wäre, was angesichts des Woche für Woche betriebenen hohen Aufwandes ernüchternd gewesen sei, um nicht von frustrierend zu sprechen.Apropos Aufwand: ,,Was der Verein da in der Kürze der Zeit auf die Beine gestellt hat, das war schon aller Ehren wert." Schließlich hatte man den Aufstieg bei der SG Aufbau zu diesem Zeitpunkt noch so gar nicht auf dem Schirm. Der Fokus war auf einen guten Landesliga-Kader ausgerichtet, mit dem man erst in dieser Saison 2014/2015 ganz oben angreifen wollte. Diese Tatsache hatte nicht zu unterschätzende Auswirkungen. Um sich der großen sportlichen Herausforderung zu stellen, stieg die Mannschaft nach der euphorisch gefeierten Meisterschaft praktisch nahtlos in die Verbandsliga-Vorbereitung ein. Man gönnte sich nur eine Woche trainingsfrei. ,,Die fehlende Pause hat man insbesondere vielen Leistungsträgern angemerkt. Sie haben ihr in der Landesliga gezeigtes Niveau noch nicht wieder abrufen können." Das war für den Trainer in erster Linie eine Kopfsache. In puncto Kondition und allgemeine Fitness sah Hachtmann sein Team absolut auf Augenhöhe mit der Verbandsliga-Konkurrenz. Der ein oder andere Misserfolg war für ihn auch der fehlenden Erfahrung beziehungsweise eigenen Naivität geschuldet. Bei Gegnern, die ausschließlich auf kämpferische Tugenden bauten, habe man schnell den Faden verloren und sei in alte Muster verfallen: Statt geduldig mit spielerischen Mitteln auf die Chance zu warten, wurden die Bälle relativ konzeptlos einfach lang hinten herausgeschlagen, in der Hoffnung, dass es der mit neun Treffern auf Position fünf der Torjägerliste geführte Daniel Kruse schon richten werde. Über weite Strecken der Hinrunde stimmte die Chancenverwertung nicht. Und als die Boizenburger dann in Sachen Effektivität zulegten, ließen sie auf der anderen Seite hinten zu viel zu. ,,Unabhängig von der größeren Qualität der Gegner muss unser Defensivverhalten einfach wieder besser werden." Der Aufbau-Trainer baut dabei auch auf den einzigen Neuzugang. Joseph Apeaning hat schon im letzten Hinrundenspiel in Ueckermünde sein Debüt im Aufbau-Trikot gegeben. Hachtmann stuft den 22-jährigen Belgier, der als gebürtiger Ghanaer zwei Staatsbürgerschaften besitzt, als echte Verstärkung ein. Die schnelle Integration in die Mannschaft dürfte durch das einwöchige Trainingslager befördert werden, das die Elbestädter nach den guten Erfahrungen des Vorjahres wieder in der Türkei aufschlagen (8. bis 15. Februar). ,,Wir finden da hervorragende Bedingungen vor. Und dass die Jungs eine Woche zusammen sind, um konzentriert Fußball zu spielen, ist für sie außerdem eine schöne Erfahrung." Alles in allem blickt Christoph Hachtmann sehr optimistisch auf die Rückrunde und glaubt fest daran, mit seinem Team den angepeilten Klassenerhalt packen zu können. Drei weitere Testspiele vor und nach der Türkei-Reise sollen die Vorbereitung komplettieren.

Testspiele der SG Aufbau Boizenburg

24. Januar, 14 Uhr: Grün-Weiß Siebenbäumen - SGA (Lübeck, Kunstrasen)

3. Februar: Lüneburger SK - SGA (Bardowick)

8. bis 15. Februar: Trainingslager in der Türkei

21. Februar, 15 Uhr: TSV Trittau - SGA (Kunstrasen)

Aufrufe: 012.1.2015, 16:46 Uhr
Thomas WillmannAutor