2024-04-16T09:15:35.043Z

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Wieder Jubeln: Kapitän Max Schonlau will mit den Warburger Sportfreunden zurück in die Erfolgsspur.
Wieder Jubeln: Kapitän Max Schonlau will mit den Warburger Sportfreunden zurück in die Erfolgsspur.

"Es war sehr schwer der Nachfolger von Ludger zu sein"

Max Schonlau, Interimstrainer des Fußball-Bezirksligisten SF Warburg 08, will zusammen mit Siggi Schmitz die Sportfreunde zu alter Lockerheit führen

Warburg. Nur neun Spieltage hielt die Fußball-Ehe zwischen Trainer Oliver Roggensack und den Sportfreunden Warburg. Nach einem guten Saisonstart blieben zuletzt die Ergebnisse beim Fußball-Bezirksligisten aus und es folgte die Trennung. Vorübergehend werden die Spieler Max Schonlau und Siggi Schmitz die Übungseinheiten leiten. Im Interview mit Aaron Reineke äußert sich Max Schonlau zur Trennung, die aktuelle Stimmung und den geplanten Weg raus aus der Ergebniskrise.

Herr Schonlau, der Start unter dem neuen Trainer Oliver Roggensack verlief mit 13 Punkten aus fünf Spielen sehr gut. Dann kamen zuletzt fünf Begegnungen ohne Sieg. Wann und wie kam es zu einem Bruch?
Max Schonlau: Einen bestimmten Moment oder einen Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat, gab es nicht. Es war ein schleichender Prozess, an dessen Ende es einfach besser war getrennte Wege zu gehen. Gegen Nieheim haben wir nach einer guten Leistung unglücklich verloren, es folgte ein ganz schwacher Auftritt in Blomberg und dann wieder ein ordentliches Auftreten beim 0:0 in Borchen. Beim Derby in Peckelsheim waren wir erneut sehr schwach.


Warum hat es zwischen Roggensack und der Mannschaft nicht gepasst?
Schonlau: Ich glaube, dass es sehr schwer war der Nachfolger von Ludger Krull zu sein. Ludger war sehr lange hier, hat im Verein einen Riesenstatus und viele der aktuellen Spieler über Jahre hinweg geprägt. Es hätte auch unter Oliver Roggensack klappen können, wenn die Ergebnisse wie zu Beginn der Saison weiter gepasst hätten.

Waren die Fußstapfen von Erfolgstrainer und Publikumsliebling Ludger Krull letztendlich doch zu groß?
Schonlau: Uns war von vornherein klar, dass es für jeden Trainer sehr schwer werden würde Ludger zu ersetzen. Es war für Olli Roggensack sicher nicht leicht ständig und überall mit einer Vereinsikone verglichen zu werden. Dabei gab es unter Olli auch positive Aspekte, die wir als Spieler in der Form noch nicht kannten. Er hat zum Beispiel sehr viel mit uns Spielern über einzelne Situationen gesprochen und sehr oft Vier-Augen-Gespräche gesucht.


Wie haben sich die ausbleibenden Resultate und die Trennung auf die Stimmung innerhalb der Mannschaft ausgewirkt?
Schonlau: Natürlich ist die Stimmung derzeit angespannt. Jeder Einzelne ärgert sich über die ausbleibenden Resultate und die eigene Leistung. Allerdings verstehen wir uns untereinander weiterhin gut und wollen gemeinsam wieder bessere Resultate einfahren.


Wo legt das Trainerduo Schonlau/Schmitz den Hebel jetzt an?
Schonlau: Wir wollen zurück zur alten Warburger Lockerheit im Spiel. Die bekommen wir nur über hundertprozentige Fitness. Wir werden in den kommenden Wochen weiter an der Spritzigkeit arbeiten, die wir für unser Spiel einfach brauchen. Nur topfit können wir die Konzentration über 90 Minuten hochhalten, dann gelingen auch mal drei Pässe nacheinander und das Selbstvertrauen kehrt zurück.


Was macht Hoffnung, dass bald wieder bessere Ergebnisse kommen?
Schonlau: Der Trainerwechsel muss alle wachgerüttelt haben. Wir packen das gemeinsam an. In den bisherigen Einheiten stimmte der Einsatz und alle zeigen gute Ansätze. Wir haben das Fußballspielen nicht verlernt und brauchen jetzt schnell Erfolgserlebnisse.


Mit Höxter wartet am Sonntag ein scheinbar leichter Gegner. Ist ein Sieg schon Pflicht?
Schonlau: Das wird ein ganz wichtiges Spiel für uns. Wir dürfen nicht den Fehler machen und die Höxteraner auf die leichte Schulter nehmen. Man fährt nicht nach Höxter und gewinnt dort im Vorbeigehen locker 5:0. Die wissen auch, dass es bei uns in letzter Zeit nicht lief und werden uns alles abverlangen.


Angenommen die Mannschaft kehrt in die Erfolgsspur zurück, ist das Trainerduo Schonlau/Schmitz dann vielleicht mehr als eine Übergangslösung?
Schonlau: Ich persönlich habe aktuell nicht die Ambition das Traineramt über einen längeren Zeitraum auszuüben. Wir sind erstmal eine Übergangslösung und der Verein ist bestrebt uns ab der Winterpause wieder einen richtigen Chefcoach an die Linie zu stellen. Ich werde dann die A-Junioren weitertrainieren und mich in der ersten Mannschaft wieder voll und ganz auf meine Aufgaben auf dem Feld konzentrieren können.

Aufrufe: 021.10.2016, 10:25 Uhr
Aaron ReinekeAutor