Es war einmal ein Tor des Monats

Das bis dahin schnellste Tor Europas filmte Videojournalist Roland Egersdörfer. Für MOZ.de und FuPa Brandenburg ist er am Freitag erneut beim Derby. Auch in der Hoffnung, etwas ähnlich Spektakuläres zu filmen. Eines steht für ihn fest: "Ich werde pünktlich da sein. Damals hatten ja viele dieses Tor verpasst, weil sie noch nicht hingeschaut hatten."

Harry Rath kennt sich aus in den Duellen zwischen Eisenhüttenstadt und Frankfurt. Spielte er doch für beide Vereine und trainiert den Eisenhüttenstädter FC Stahl mit geringer Unterbrechung seit einem Vierteljahrhundert. "Das waren immer umkämpfte Spiele mit knappem Ausgang." Auf die Frage, welches Duell ihm am nachhaltigsten in Erinnerung geblieben ist, antwortet er prompt: "Das 7:4 in der Hinrunde." Sein EFC gewann gegen den Tabellenführer Frankfurt ebenso deutlich wie überraschend, obwohl die Hausherren 2:0 führten und eine Rekordkulisse von 950 Zuschauern im Rücken hatten. zusätzlich flog auch noch FCF-Torwart Tony Schnürer vom Platz.

Apropos fliegen. Am 6. März 2004, also genau heute vor elf Jahren, flog auch einer. Nämlich der Ball. Das Spiel zwischen dem EFC Stahl und dem späteren Absteiger Viktoria Frankfurt lief noch nicht einmal eine Sekunde, als Normen Elsner an der Mittelinie gegen das Leder hämmerte. Nach exakt 3,85 Sekunden landete der Ball im Frankfurter Netz.

Für einige Wochen galt dieser Treffer europaweit als schnellstes nachgewiesenes Tor. In der ARD wurde es zum Tor der Woche und zum Tor des Monats gekürt, Normen Elsner durfte in einer Rate-Show sogar neben Entertainer Harald Schmidt Platz nehmen.

Heute könnte der 35-jährige Industriemechaniker eventuell wieder auflaufen. Elsner steht zwar nur noch für Notfälle zur Verfügung, war jedoch im vergangenen Heimspiel gegen den RSV Eintracht 1949 überraschend in der Startelf.

Auf alle Fälle kommt der zuletzt Gelb-gesperrte Carsten Hilgers zurück. Inwiefern Harry Rath und der EFC tatsächlich Spieler austauschen kann, steht erst kurzfristig fest. Fraglich ist der Einsatz des aktuellen Stahl-Spieler des Jahres Danny Grünberg.

"Ich rechne damit, dass alle auf dieses Derby heiß sind und spielen wollen. Wenn eine ähnliche Überraschung wie im Hinspiel gelingen soll, müssen die Spieler Gras fressen", sagt Harry Rath. Der Waldplatz ist aufgeweicht und so könnten die Kraftreserven entscheiden. Oder vielleicht der ein oder andere Fernschuss. Wie damals, am 6. März 2004.

Den Liveticker zum Spiel Eisenhüttenstädter FC Stahl gegen 1. FC Frankfurt gibt es hier.