Es wäre mehr drin gewesen für die DJK

Die Vilzinger konnten erneut nur mit einer Rumpftruppe antreten. Die zuletzt fehlenden Christoph Weidner und Erich Vogl rückten in die Startelf. Auf der Bank saß mit dem reaktivierten Zoltan Ambrus, der seit eineinhalb Jahren nur mehr im Bezirksligateam spielt, nur ein fitter Spieler, denn sowohl Hias als auch Matthias Graf plagen sich mit Verletzungen herum und wurden beide daher auch nicht eingewechselt.

DJK drückte gleich aufs Tempo

Vilzing wollte nach der bitteren Pleite in Sonthofen Wiedergutmachung betreiben und drückte von Anfang aufs Tempo. DJK-Coach Uli Karmann ließ seine Mannen hoch anlaufen, und damit kamen die eigentlich sehr spielstarken Oberbayern überhaupt nicht zurecht. Die Gelb-Schwarzen hatten viele Balleroberungen und deutlich mehr Spielanteile. Allerdings fehlte in der finalen Aktion die Präzision, so dass vielversprechende Angriffs- und teils auch Überzahlsituationen nicht zu Ende gespielt wurden. Eine gute Möglichkeit versemmelte Tobias Kordick, der nach toller Vorarbeit von Sebastian Wagner aus sieben Metern in zentraler Position den Ball nicht richtig traf (12.). Nach einer halben Stunde kam Christoph Weidner nach einer Eckballvariante von der Strafraumgrenze unbedrängt zum Abschluss, zielte jedoch genau in die Arme von Rosenheims Schlussmann Dominik Süßmaier. Der TSV 1860 feuerten in der 44. Minute seinen ersten Torschuss ab, der um drei Meter am DJK-Kasten vorbeiging.

Fünf Minuten nach dem Seitenwechsel vergab Kordick die Top-Chance zur Führung. Nach einem Freistoß von Christoph Schwander zog der Stürmer aus acht Metern ab, doch mit den Fingerspitzen lenkte der Ex-Buchbacher Keeper Süßmaier den Ball noch an den Pfosten. In der Folge konnten sich die Rosenheimer besser in Szene setzen und die Partie ausgeglichen gestalten. Korbinian Linner tankte sich über die rechte Seite durch, seine Hereingabe schoss Ex-Regionalligakicker Danijel Majdancevic allerdings zu zentral auf die Kiste von DJK-Torhüter Michael Riederer, der problemlos parieren konnte.

Neuer Schwung durch Ambrus

Große Aufregung dann in der 68. Minute - Majdancevic drehte sich im Strafraum um David Romminger und kam dann zur Fall. Zum Entsetzen der DJK entschied Schiedsrichter Torsten Wenzlik, der über die gesamte Spieldauer viele diskussionswürdige Entscheidungen traf, auf Elfmeter. Josip Tomic verwandelte den Strafstoß mit Hilfe des Innenpfostens zum 0:1. Wenig später setzte erneut Majdancevic ein Ausrufzeichen, sein Versuch aus 18 Metern ging jedoch knapp über den Kasten. Mit der Einwechslung von Ambrus sollte sich das Blatt nochmals wenden. Der technisch versierte Linksfüßler brachte Schwung in das Angriffsspiel der Karmann-Elf. Nach einer schönen Kombination zog Wagner aus 16 Metern ab, Keeper Süßmaier war aber zur Stelle. Der agile Wagner setzte sich dann erneut energisch durch, verfehlte aber aus 18 Metern knapp. Im dritten Versuch sollte es für den erst vor zwei Wochen von der Bezirksliga-Elf nach oben geschobenen Willmeringer klappen. Simon Ertl startete ein schönes Solo, drang in den Strafraum ein und bediente Wagner mit einem genau getimten Querpass. Zunächst konnte der starke Süßmaier reaktionsschnell abwehren, gegen den Nachschuss war er allerdings machtlos (88.) -1:1.

Am Samstag um 17 Uhr steht für Keeper Riederer und seine Vorderleute beim Regionalliga-Absteiger SV Heimstetten das letzte Match vor der Winterpause auf dem Spielplan.

Traienrestimmen
Robert Meyer (1860 Rosenheim):,,Ich denke, wir haben eine sehr intensiv geführte Bayernligapartie gesehen. Wir haben gegen eine sehr gut eingestellte Vilzinger Mannschaft gespielt. Ich war mit der ersten Halbzeit überhaupt nicht zufrieden, wir haben nicht ins Spiel gefunden, die Zweikämpfe nicht angenommen. Meine jungen Spieler haben sich wohl auch etwas von der Atmosphäre beeinflussen lassen. Im zweiten Durchgang haben wir uns dann mehr zugetraut und versucht, Fußball zu spielen. Letztlich geht das 1:1 aber mehr als in Ordnung."

Ulli Karmann (DJK Vilzing): ,,In der ersten Halbzeit war das eine richtig starke Leistung der Mannschaft. Wir haben es aber nicht verstanden, ein Tor zu machen. Wir haben vier, fünf Situationen gehabt, die wir nicht sauber zu Ende spielten, sonst wären das hundertprozentige Chancen gewesen. Aber vom spielerischen her und von der Arbeit gegen den Ball war ich richtig zufrieden, vor allem, wenn man sieht, welche Qualität Rosenheim in der Offensive auf dem Platz hat, aber fast keine Torchance hatte. Dann geraten wir durch einen fragwürdigen Elfer in Rückstand und müssen am Ende muss sogar noch froh sein, dass wir noch den Ausgleich schafften. Eigentlich muss man so ein Spiel gewinnen. Es war schon in Sonthofen so, dass wir für eine ansprechende Leistung nichts geerntet haben und dieses Mal haben wir uns wieder nicht belohnt."b