Rund 30 Vereine von der Kreisklasse bis zur 3. Liga waren am Donnerstagabend dem Aufruf gefolgt und sind am Donnerstagabend nach Garching gekommen. Mehr als 300 Klubs haben sich per Mail gemeldet, dass sie das Projekt unterstützen. Es waren Vereine aus Bayern, Thüringen, Niedersachsen, Berlin und anderen Regionen dabei. Es wurde zudem ein Gremium gebildet, dass nun die Aktion operativ voranbringen soll. "Wir haben gemeinsam einstimmig eine Resolution verabschiedet, die an den DFB und die Landesverbände gerichtet ist", berichtet Kupka, der auch Zustimmung aus der Politik erhalten hat. Kupka weiter: "Man muss ja nur mal den aktuellen Bericht lesen, welche Überschüsse die Bundesliga im Vorjahr erzielt hat. Da reden wir doch über Peanuts, die wir als Amateure fordern." Ob die Aktion erfolgreich sein wird, ist auch für den 78-Jährigen noch nicht abzusehen: "Wir haben mit dem DFB und den Landesverbänden natürlich einen übermächtigen Partner. Da dürfen wir keine Wunder erwarten." Dennoch haben sich schon jetzt gezeigt, dass es bei den Amateurvereinen laut Kupka "einen Trend gibt", dass man über die Verteilung der erwirtschafteten Mittel durchaus streiten will.
Grund des Protestes ist die aus ihrer Sicht ungerechte Verteilung der TV-Gelder. Der gerade zwischen DFB und Deutschen Fußball Liga (DFL) ausgehandelte Grundlagenvertrag steht im Mittepunkt der Kritik, weil die Amateurklubs da ganz schlecht abschneiden. Kupka und seine Mitstreiter, die nun ein Aktionsbündnis aus der Taufe gehoben haben, kritisieren, dass die Amateure zu wenig von den riesigen Einnahmen aus Vermarktung, Ticketing und den Hörfunk- und Fernsehrechten der Profis kassieren. Der DFB lasse sich von der DFL, die den Spitzenfußball in Deutschland verantwortet, über den Tisch ziehen. Der Protest ist nicht nur bei den Medien, sondern auch an der Basis angekommen. "Ich haben in den letzten Wochen zahlreiche Meldungen von Vereinen aus ganz Deutschland bekommen. Da war keine einzige dabei, die unseren Vorstoß negativ sieht. Viele Funktionäre haben einfach nur Danke gesagt", erzählt Kupka, der bei den Verbänden in der Kritik steht. Denn die haben mit einem so massiven Protest der Basis nicht gerechnet, das ist neu für die Funktionäre beim DFB und BFV. "Wir fühlen uns im Stich gelassen, fühlen uns nicht mehr vertreten", so der einhellige Tenor der Amateure. Einer der Kritiker schoss in Richtung BFV-Präsident Rainer Koch: "Herr Koch soll als BFV-Präsident die Belange der Amateurvereine vertreten. Zugleich ist er als Vizepräsident des DFB aber ein Diener der Profiklubs. Das ist ein Zwiespalt. Das ist so, als wenn bei Gericht Verteidiger und Staatsanwalt die gleiche Person wären." Diese geäußerte Meinung tragen viele Funktionäre in Bayern mit.