Besonders dramatisch war die Situation vor fünf Jahren, als der neue Vorstand um den Vorsitzenden Karl-Heinz Gehlen und die damals kommissarische Geschäftsführerin Andrea Klein den Eigenantrag auf Insolvenz gestellt hatten. Dies vor dem Hintergrund von Umsatzsteuer-, Gewerbesteuer- und schließlich Körperschaftssteuerforderungen, weil dem Verein die Gemeinnützigkeit aberkannt worden war. „Durch die Insolvenz ist der Verein nicht am Ende, es ist eine Chance“, sagte damals der beauftragte Rechtsanwalt.
Und er sollte Recht behalten. Im Jahr des 30. Vereinsgeburtstags kann Geschäftsführerin Andrea Schmidt, ehemals Klein, feststellen: „Seit 2011 geht es nur noch aufwärts.“ Durch die Gemeinschaft und den Zusammenhalt sowie die Hilfe von allen Seiten sei der Verein gewachsen. „Eigentlich kann man sagen, dass uns das gut getan hat. Wir alle machen das heute der Sache wegen.“
Heute habe der 1. FC Rheinbach über 300 Mitglieder und 18 Mannschaften im Spielbetrieb, davon sind drei Erwachsenen-Mannschaften, alle anderen Jugendmannschaften, von den Bambini über die F- bis A-Jugend. Stolz ist der Verein auch darauf, dass unter den Jugendmannschaften drei Juniorinnen-Mannschaften mit insgesamt 60 Mädchen im Spielbetrieb sind. „Die B-Juniorinnen spielen jetzt Bezirksliga und die Qualifikation für die Mittelrhein-Liga“, sagte Andrea Schmidt. Die B- und C-Jugend spielen Sondergruppenqualifikation. Der Verein habe sich inzwischen breiter aufgestellt durch die Kooperation mit der Gesamtschule und einer Fußball-AG im Offenen Ganztag.
Möglich sei das Angebot nur durch 35 bis 40 Trainer und Betreuer. Die Kapazität des Platzes sei ausgeschöpft, so Andrea Schmidt, weil der 1. FC die Anlage mit Hockey, Sankt-Joseph-Gymnasium, Realschule, Berufskolleg und künftig der Gesamtschule teile.
Neben Sponsoren gratulierten dem Geburtstagskind 1. FC Rheinbach Karl-Heinz Carle für den Kreissportbund und den Stadtsportbund. Er sei ein Freund des Fußballclubs, so Carle. Bürgermeister Stefan Raetz konnte sich noch gut an das Eröffnungsspiel der Kunstrasenanlage erinnern.
Wie Fachbereichsleiter Wolfgang Rösner stellte auch Raetz fest, dass der Platz in die Jahre gekommen sei und Stadt und Verein perspektivisch eine gemeinsame Lösung für die Sanierung suchen müssten.