2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligavorschau
Voller Einsatz für den FC Hennef 05: Martin Notz (links), Foto: Bröhl
Voller Einsatz für den FC Hennef 05: Martin Notz (links), Foto: Bröhl

Es geht nur mit viel Sahne

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Der FC Hennef hofft im Duell mit Viktoria Köln auf einen besonderen Tag. Für Trainer Marco Bäumer zählt der kommende Gegner nach wie vor zu den Aufstiegsaspiranten. Besonders Standardsituationen gilt es zu vermeiden.

Das nennt man wohl eine perfekte Woche. Viktoria Köln, der kommende Gegner des FC Hennef 05, feierte zuletzt drei Siege binnen sieben Tage. Den Einzug ins Verbandspokal-Halbfinale garnierte der Fußball-Regionalligist mit zwei Ligaerfolgen gegen Wattenscheid (2:0) und Uerdingen (4:1). Überhaupt hat der Klub aus dem Kölner Süden seit der Entlassung von Claus-Dieter Wollitz im Dezember kein Spiel mehr verloren. Zehn von zwölf möglichen Punkten holte der neue Viktoria-Coach, Thomas Kaczmarek, bislang. Dem 30-jährigen Polen bescheinigt der Hennefer Trainer Marco Bäumer einen tollen Job, stellt aber klar: „Mit Pele Wollitz hätte die Mannschaft wohl auch die Kurve bekommen. Sie hatte einfach eine große Pechsträhne.”

Angesichts der jüngsten Ergebnisse und des prominent besetzten Kaders zählt Bäumer den Kölner Rivalen nach wie vor zu den Aufstiegsaspiranten. „Der Gegner hat die Qualität, den Neun-Punkte-Rückstand auf Aachen noch wettzumachen”, sagt der 42-Jährige. Entsprechend realistisch schätzt Bäumer die Chancen seiner Elf ein. Er vergleicht das Kräftemessen zwischen dem Schlusslicht und dem Ligadritten (So., 14 Uhr) sogar mit einer ungleichen Wettfahrt zwischen einem Trabi und einem Ferrari. „Wir müssen schon einen Sahnetag erwischen, um gegen diesen Gegner etwas ausrichten zu können”, sagt Bäumer. Mit den jüngsten Resultaten – der FCH hat von den letzten neun Partien nur zwei verloren – hat sich jedoch auch seine Mannschaft Respekt verschafft. „Vor der Aufgabe in Hennef habe ich mehr Angst als vor der gegen Uerdingen – das wird ein ekliges Spiel”, rechnet Viktoria-Teammanager Stephan Küsters mit einem Kampf auf Biegen und Brechen.

Die Hennefer scheinen sich in der Tat viel vorgenommen zu haben. Im Training ging es ordentlich zur Sache. „Es hat richtig Spaß gemacht, den Jungs zuzugucken – sie sind in jeden Zweikampf geflogen und haben sich kein bisschen geschont”, berichtet Bäumer. Er mahnt seine Akteure dennoch zur Besonnenheit. Ebenso wichtig wie hart geführte Zweikämpfe sei das Verhindern von gegnerischen Freistößen in der Nähe des eigenen Strafraumes. Schließlich verfüge Viktoria Köln mit Mike Wunderlich über einen Standardexperten. Er hat bereits zwölfmal getroffen – und damit fast genauso häufig wie die gesamte Hennefer Mannschaft (17 Treffer). „Am liebsten würde ich am Sonntag ohne Ecken und Freistöße spielen, aber diese Regel wird sich bis dahin wohl nicht mehr ändern”, sagt Bäumer.

Hoffnung bereitet dem Postbeamten sein Sturmduo. Während Martin Notz im Spiel bei Schalke II (1:1) einmal mehr ein enormes Laufpensum abspulte, traf Denis Wegner zum zweiten Mal in Folge. Der 27-Jährige ist auf dem besten Weg, wieder ganz der Alte zu werden. Während Wegner und Notz gesetzt sein dürften, muss Sertan Yegenoglu weiter zusehen. Er wurde nach seiner Tätlichkeit im Spiel gegen Mönchengladbach II (1:6) für vier Partien gesperrt. Der erkrankte Recep Kartal muss indes weiter auf sein Debüt warten. Neben Tobias Günther und Johannes Jahn ist derweil auch René Dabers wieder ins Lauftraining eingestiegen. Nach seinem im September erlittenen Kreuzbandriss wurde er am Dienstag von seinen Mitspielern mit Applaus auf dem Trainingsplatz begrüßt. Ein Comeback noch in dieser Saison scheint nicht ausgeschlossen und dürfte vermutlich wahrscheinlicher sein als ein Hennefer Sieg am Sonntag.

Aufrufe: 012.3.2015, 20:30 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Tim MiebachAutor