2024-05-24T11:28:31.627Z

Ligabericht
Wie begossene Pudel gingen die Altstädter im Sportpark Unterhaching vom Platz: Mario Zitzmann, Kristian Böhnlein, Anton Makarenko und Bastian Horter (von links) konnten sich die Pleite ebenso wie die Routiniers Florian Ascherl und Torwart Andreas Sponsel nicht erklären. F: Mularczyk
Wie begossene Pudel gingen die Altstädter im Sportpark Unterhaching vom Platz: Mario Zitzmann, Kristian Böhnlein, Anton Makarenko und Bastian Horter (von links) konnten sich die Pleite ebenso wie die Routiniers Florian Ascherl und Torwart Andreas Sponsel nicht erklären. F: Mularczyk

"Es geht nur gemeinsam"

Altstädter Routiniers ist der Leistungseinbruch in Unterhaching ein Rätsel +++ Viel Gesprächsbedarf

17 Gegentore in den letzten fünf Pflichtspielen, jüngst ein desaströses 1:6 beim Ex-Drittligisten SpVgg Unterhaching – beim Regionalligisten SpVgg Oberfranken Bayreuth läuft es derzeit nicht rund. Es fehlt die Konstanz – und das ist Spielern und Verantwortlichen ein Rätsel.

„Wir haben schon lange nicht mehr zu Null gespielt“, lässt Mannschaftskapitän Florian Ascherl die zurückliegenden Wochen Revue passieren. „Doch woran es liegt, dass wir solch unterschiedliche Leistungen bringen: Ich weiß es nicht.“ Vor allem das halbe Dutzend an Gegentreffern am vergangenen Wochenende im Hachinger Sportpark wurmt den Abwehroutinier gehörig. „Da rollt eine Welle nach der anderen auf uns Abwehrspieler zu, wir wurden da völlig alleine gelassen“, macht der 33-Jährige auch seinen Vorderleuten gewisse Vorhaltungen: „Ich hatte das Gefühl, unser Mittelfeld hat überhaupt nicht stattgefunden. Die Verteidigung muss vorne beginnen, da nehme ich keinen aus.“


Zum Teil brannte es lichterloh im Altstädter Strafraum, „und unser Zweikampfverhalten war auch richtig schlecht“. Was Ascherl allerdings verwundert: „In Illertissen haben wir es doch auch geschafft, selbst in Unterzahl die drei Punkte mitzunehmen. Da haben wir die Kompaktheit gezeigt, die uns in Unterhaching völlig abgegangen ist.“ 4:2 behielten die Altstädter nach einer Ampelkarte gegen Michael Eckert damals die Oberhand. Beim Training gestern Abend bestand Gesprächsbedarf, es wurde eine ellenlange Liste abgearbeitet und das Videomaterial der höchsten Pleite seit dem Aufstieg im vergangenen Jahr ausgewertet. „Wir haben viel zu viele einfache Gegentore gekriegt, das müssen wir abstellen“, blickt Ascherl nach vorne. „Wenn wir wieder erfolgreich sein wollen, geht das nur gemeinsam“, weiß der Abwehrchef und fordert für das kommende Heimspiel gegen die derzeit schwächelnde U 23 des TSV 1860 München am Samstag um 14 Uhr im Hans-Walter-Wild-Stadion volle Konzentration. Ascherl ist klar: „Wenn wir gegen die kleinen Löwen verlieren sollten, sind wir mitten drin im Abstiegskampf.“
Auch Torhüter Andreas Sponsel, der in Unterhaching durch seine Paraden eine noch höhere Pleite verhinderte, ist der Ansicht, dass es so nicht weiter gehen kann. „Die Basis für unseren Erfolg war immer unser gutes Defensivverhalten. Und das scheint uns in den letzten Wochen etwas abhanden gekommen zu sein.“ Der 29-jährige Forchheimer, der 2013 von Rot-Weiß Erfurt zu den Altstädtern gestoßen war, fordert: „Wir müssen uns wieder einbläuen, dass wir nur als Mannschaft funktionieren. Mit Einzelkämpfern werden wir nichts gewinnen.“


Sponsel glaubt nicht, dass das Team die Aufgabe in Unterhaching nach dem Unterzahl-Sieg in Illertissen auf die leichte Schulter genommen hat. „Diese Flut an Gegentoren kann ich nur damit erklären, dass wir uns nicht genügend gegen die Niederlage gestemmt haben. Ich habe das Aufbäumen vermisst, das wir in Illertissen nach dem Anschlusstreffer der Schwaben zum 2:3 gezeigt haben.“ Da riss sich das Team am Riemen und ließ sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen.
Aufsichtsrats-Vorsitzender Mathias Fleischmann war nach der Packung in Unterhaching „kommentar- und wortlos“: „Ich kann mir diese fehlende Konstanz einfach nicht erklären. Wir sind ja eigentlich davon ausgegangen, dass wir mit fast allen Konkurrenten mithalten können. Und die Mannschaft hat das ja auch bewiesen in den Spielen gegen Regensburg oder die Bayern-Reserve. Aber ein derartiges Auseinanderfallen...“, ließ Fleischmann das Ende des Satzes offen. „Besonders ärgerlich ist, dass wir durch die sechs Stück in Unterhaching nicht nur drei Punkte, sondern vier verloren haben“, macht der Funktionär darauf aufmerksam, dass auch das Torverhältnis am Ende der Saison eine Rolle spielen könnte. „Und da haben wir ja im negativen Sinne kräftig daran gearbeitet.“

Aufrufe: 06.10.2015, 10:23 Uhr
Herbert Steininger / Nordbayerischer KurierAutor