2024-03-18T14:48:53.228Z

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Auf ihn Verlass: Elfmeter sind beim TuS Bonndorf eine Angelegenheit für  Heiko Güntert, die er stets souverän löst. Und  in der Abwehr steht er seinen Mann in der Innenverteidigung. | Foto: Wolfgang Scheu
Auf ihn Verlass: Elfmeter sind beim TuS Bonndorf eine Angelegenheit für Heiko Güntert, die er stets souverän löst. Und in der Abwehr steht er seinen Mann in der Innenverteidigung. | Foto: Wolfgang Scheu

Es "gallmannt" in der Landesliga

Benjamin und Michael Gallmann trainieren den TuS Bonndorf, Klaus Gallmann coacht mit viel Enthusiasmus den FC Neustadt

Sie müssen das bedingungslos vorleben, was nach Niederlagen nicht immer einfach ist. Fußballtrainer müssen positiv denken, positiv reden und handeln, auch wenn es auf dem Platz nicht gut läuft. Geht das? „Nein, nicht immer“, sagt Klaus Gallmann. Nach unglücklichen Niederlagen fühle er sich manchmal leer. Er brauche dann einige Stunden, um das Malheur zu verarbeiten. Etwas resistenter gegen die Leere scheinen Benjamin Gallmann und Tobias Urban zu sein. Sie bringt so schnell nichts aus der Ruhe, was auch am Alter liegen könnte. Klaus Gallmann ist 25, sein Bruder und Tobias Urban haben schon ein paar Trainerjahre mehr auf dem Buckel.

FV Donaueschingen - FC 09 Überlingen (Sa 15:30)Die Niederlage in der Nachspielzeit bei der DJK Villingen „war richtig bitter“, sagt Antonio Szarmach. Hoffnung auf den ersten Saisonsieg zieht der FVD-Trainer nun aus dem Fakt, dass seine Mannschaft „endlich komplett“ sei: Die Stammkräfte Rudenko, Wenzler und Markovic sind zurück im Team und Lipak soll diesmal von Beginn ran. Zudem setzt Szarmach auf den universell einsetzbaren Neuzugang Milan Partenijevic. Die Gäste um Torjäger Kuczkowski „tun sich auch schwer“, speziell auswärts.


TuS Bonndorf - FC Hilzingen (Sa 15:30)
„Wir sind Frohnaturen“, sagt Bonndorfs Coach Benjamin Gallmann von sich, seinem Co-Trainer und Bruder Michael Gallmann sowie Neustadts Trainer Klaus Gallmann, der auch ein Bruder ist. Es „gallmannt“ in der Landesliga. Am vergangenen Wochenende spielte Aufsteiger FC Hilzingen gegen den Hegauer FV. Benjamin Gallmann hat sich das Spiel angesehen: Hilzingen ist der nächste Gegner des TuS Bonndorf, beim Hegauer FV gastiert Klaus Gallmann mit dem FC Neustadt am Samstag. Natürlich haben sich die Trainerbrüder ausgetauscht, Spielbeobachter Benjamin Gallmann gab seine Erkenntnisse dem Neustädter Trainer weiter. „Es hat Vorteile, wenn zwei Brüder in derselben Liga Trainer sind“, sagt Benjamin Gallmann.
An eigen verwertbaren Erkenntnissen brachte der Bonndorfer auch einiges mit: ein Aufsteiger mit großer Qualität, 29 Tore, die sich auf etliche Spieler verteilen, robust, zweikampfstark. Das sind auch die Qualitäten, die der TuS Bonndorf zu bieten hat. Viermal in Folge hat die Mannschaft nicht verloren, Siege in den jüngsten beiden Spielen haben dem TuS wieder Auftrieb gegeben. „Wir müssen die Qualitäten abrufen, die uns starkmachen: hohe Laufbereitschaft, Passqualität, Zweikampfstärke, Präsenz, Konzentration.“ Letzteres ist vor allem deshalb so wichtig, weil oft Kleinigkeiten und Nuancen ein Spiel entscheiden. Einziges Manko: Das Spiel wird auf dem Hartplatz ausgetragen. Wer kickt schon gern auf dieser Piste?


FC 07 Furtwangen - FC 08 Villingen II (Sa 15:30)
Wieder ist ein Derby mit Furtwanger Beteiligung das Spitzenspiel. Vor drei Wochen holten sich die Bregtäler in Neustadt die Führungsposition zurück. Jetzt erwarten sie den Tabellendritten aus Villingen, der im Schnitt für drei Tore pro Spiel gut ist. Auswärts hat die U23 allerdings in fünf Partien erst drei Punkte gesammelt. Dass diesmal das Oberliga-Team der Nullachter zeitgleich spielt, „macht schon einen Unterschied“, sagt Furtwangens Spielertrainer Tim Heine. Allerdings sei die zweite Mannschaft auch ohne die übliche personelle Unterstützung „technisch und taktisch sehr weit und vielen überlegen“. zwizwiDoch auch der Spitzenreiter muss sich „spielerisch nicht verstecken“, betont Heine. Nachdem sein Team die jüngsten zwei Heimspiele verloren hat, soll der Vorsprung auf den Verfolger nun mit dem zehnten Saisonsieg vergrößert werden. Neben Prezer und Martin Willmann könnte auch Heine passen müssen, der in Überlingen umgeknickt war.


Hegauer FV - FC Neustadt (So 14:30)
„Ich bin ein Trainer, der seine Spieler gerne lobt“, sagt Klaus Gallmann. Auch nach Niederlagen. „Es bringt ja nichts, dann noch auf sie einzuschlagen.“ Der mit 25 jüngste Trainer in der Landesliga will „keine Spieler, die Angst vor Fehlern haben“. Er will couragierte Spieler, die ohne Hemmungen aufspielen.
Das größte Defizit der Blauen besteht beim Wichtigsten im Fußball überhaupt: Tore. Seit 277 Minuten ist die spielstarke Mannschaft ohne Torerfolg. Klaus Gallmann hat festgestellt, „dass sich die Gegner immer besser auf die Neustädter Spielweise einstellen“. Deshalb denkt er über eine Systemumstellung nach. Weg vom 4-2-3-1. Hin zu mehr Druck vor dem Tor. Am Dienstag wollte er einen Testlauf machen, doch das Unwetter wirkte die Bemühungen ab. Taktik stand gestern Abend auf dem Trainingsfahrplan, mit den Schlüsselspielern wollte er das neue System analysieren. In der jüngeren Vergangenheit gab es für den FC Neustadt im Hegau meistens eins auf die Mütze, davon will Klaus Gallmann nichts wissen: „Statistik ist Vergangenheit.“ Für ihn zählt Sonntag, 14.30 Uhr. „Die Mannschaft gewinnt, die den Sieg mehr will. Die leidenschaftlicher kämpft und spielt“, sagt Klaus Gallmann.



FC Löffingen - SG Dettingen-Dingelsdorf (So 14:45)
Tobias Urban, der Löffinger Trainer, ist bemüht, sportliche Enttäuschungen schnell zu verarbeiten. „Das bringt ja nichts, wenn man zu lange darüber nachdenkt. Es gibt ja keine Zusatzpunkte“, sagt er. Das Glück könnte bei den Rothosen und ihrem Trainer derzeit nicht größer sein, nach drei Niederlagen ohne Torerfolg haben sich die Löffinger zuletzt mit zwei Siegen selbst therapiert. „Ich bin stolz auf die Jungs und was wir gemeinsam in den vergangenen zweieinhalb Jahren geleistet haben. Einfach sensationell“, sagt Urban.
Die Rothosen haben am Sonntag eine delikate Aufgabe vor sich. Die SG Dettingen-Dingelsdorf kommt ins Haslachstadion. „Sie gegen die Spiele sehr aggressiv an, die machen anfangs mächtig Druck“, sagt Urban, „diesem Angriffsdruck müssen wir standhalten“. Nach vorübergehenden Unsicherheiten hat sich die Löffinger Defensive in den beiden jüngsten Spielen stark verbessert gezeigt. „Wir sind heiß“, verspricht Urban. Personelle Entscheidungen sind bei ihm immer offen bis zum Abschlusstraining. „Letzte Woche hat sich noch David Baumann in die Anfangself gespielt“. Urban beorderte ihn links in die Viererkette, „das hat er gut gemacht. Er spielt clever und ist technisch gut.“ Wer schafft es dieses Mal unter die ersten elf?



Aufrufe: 023.10.2014, 22:00 Uhr
Jürgen Ruoff (BZ)Autor