2024-04-25T14:35:39.956Z

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Die Ex-Spieler von Preussen Magdeburg: Ihr Einsatz in den neuen Vereinen könnte negative Folgen haben. F: Harbke
Die Ex-Spieler von Preussen Magdeburg: Ihr Einsatz in den neuen Vereinen könnte negative Folgen haben. F: Harbke

Es droht ein Erdbeben

Preussen Magdeburg wehrt sich gegen Freigabe ihrer Spieler +++ Spieler könnten in ihren neuen Teams unrechtmäßig zum Einsatz gekommen sein

Magdeburg-Ottersleben feierte am Samstag den Pokaltriumph gegen den Schönebecker SC (3:0). Im Tor stand Steven Ebeling, in der Abwehr Dennis Quirin. Für den MSV Börde waren Robert Renger und Mathias Rhode 90 Minuten im Einsatz gegen den SV Förderstedt (3:1). Beim Burger 5:0 gegen Germania Olvenstedt standen Philipp Glage und Keeper Dominik Schumann für ihren neuen Verein auf dem Platz. Was alle diese Spieler gemeinsam haben? Sie sind von Preussen Magdeburg gekommen. Sie sind möglicherweise nachträglich nicht spielberechtigt. Das Weiterkommen im Landespokal ist damit gefährdet! Ein Erdbeben in Sachsen-Anhalts Fußball droht.

Burger BC, Fortuna Magdeburg, Schönebecker SV, MSV Börde, VfB Ottersleben und der MSC Preussen - alle diese Vereine haben ehemalige Spieler von Preussen Magdeburg in ihren Reihen, die zuletzt schon zum Einsatz kamen. Möglich machte dies eine sofortige erteilte Spielberechtigung durch den Fußball-Landesverband FSA, nachdem der Gesamtverein Preussen Magdeburg für die Saison 2015/16 keine Herrenmannschaft für den Spielbetrieb gemeldet hat und das Team aus der Verbandsliga zurückgezogen hat. Gegen die Erteilung der sofortigen Spielerlaubnis - trotz eines "Nein" im Spielerpass - geht der Verein jetzt juristisch vor.

Preussen Magdeburg argumentiert offenbar, dass der Rückzug damit zusammenhängt, dass sich zu viele Spieler bis zum 30. April abgemeldet hatten und angeblich ein Spielbetrieb nicht sichergestellt werden konnte. Die Argumente damals waren jedoch andere, es ging um Geld, welches der Gesamtverein nicht mehr in die Fußballabteilung stecken wollte. Außerdem sei die vorzeitige Abmeldung - und ein weiterer Verbleib inklusive Wieder-Anmeldung - nach Informationen aus dem Spielerkreis bereits seit zwei Jahren üblich gewesen, da der Gesamtverein angeblich bei einer späteren Abmeldung Mitgliedsbeiträge für ein weiteres halbes Jahr vertraglich eingefordert hätte.

Das Sportgericht des FSA weist in einem aktuellen Schreiben an die betroffenen Vereine daher in einer Rückwärtsrolle darauf hin, dass due Erteilung der sofortigen Spielberechtigung möglicherweise zu Unrecht erfolgt ist und damit von vornherein rechtsunwirksam gewesen sein könnte. Die Nachricht an die Vereine endet mit dem deutlichen Hinweis: "Das Risiko des Einsatzes eines betreffenden Spielers liegt beim aufnehmenden Verein".

Aktuell gibt es also ein laufendes Verfahren gegen diese vorzeitige Spielberechtigung. Die Rechtslage ist unklar und im schlimmsten Fall sind die betroffenen Spieler unrechtmäßig zum Einsatz gekommen. Welche Konsequenzen dieser Umstand hat und ob den Vereinen im Landespokal oder in den kommenden Punktspielen eine Niederlage "am grünen Tisch" droht, konnte am Donnerstagabend noch nicht in Erfahrung gebracht werden.

Aufrufe: 013.8.2015, 21:27 Uhr
Thomas RinkeAutor