2024-04-25T14:35:39.956Z

Kommentar

Erstmal gibt es mehrere Verlierer

Fußball verrückt: Trainer Kiefer löst Vertrag in Trier auf - Kommentar

Erstmal gibt es mehrere Verlierer, kommentiert unser Reporter Mirko Blahak den Trainerwechsel bei Eintracht Trier. Warum, lest ihr hier.

Potz Blitz. Das war bisher nur aus der Bundesliga bekannt. Felix Magath verlor am 16. November 2011 seinen Trainerjob beim FC Schalke 04, um zwei Tage später bei seinem Ex-Club VfL Wolfsburg anzuheuern.

Und nun das Ganze in der vierten Liga. Im Grenzbereich zwischen Profi- und Amateurtum. Heute hier, morgen da. Jens Kiefer verabschiedete sich am Donnerstagmorgen bei der Mannschaft von Eintracht Trier, um sich ins Auto nach Homburg zu setzen, wo er mittags als neuer Trainer vorgestellt wurde. Bei dem munteren Bäumchen-wechsel-dich-Spiel gibt es erstmal mehrere Verlierer.

Jens Kiefer: Nach acht Wochen bei der Eintracht hinzuwerfen, trotz eines Vertrags bis Sommer 2015, hat einen faden Beigeschmack. Ohne Zweifel: Kiefer hat gute Gründe. In Trier stellen sich die finanziellen Möglichkeiten anders dar als zunächst gedacht. In Homburg wird er sich in seinem Arbeitsumfeld verbessern - was seine Möglichkeiten bei der Kaderzusammenstellung und wohl auch sein Gehalt angeht. Aber bei allem Ehrgeiz: Vertrag ist Vertrag. Bei den ersten auftretenden Schwierigkeiten - auch wenn sie gravierenderer Natur sind - fahnenflüchtig zu werden, macht einen schlechten Eindruck. Zu dem tragen auch Kiefers Aussagen in den vergangenen Tagen und Wochen bei, mit denen er seinen sich abzeichnenden Wechsel zum FC Homburg ins Reich der Fabel verwiesen hatte.

Eintracht Trier: Mit Roland Seitz hatte mal wieder Kontinuität auf dem Trainerstuhl Einzug gehalten. Und nun das: Nach dem Kiefer-Intermezzo muss schon der nächste neue Übungsleiter her. Und das in einer Phase, wo ein Stühlerücken bei der dringend notwendigen Kaderplanung für die neue Saison ein nicht zu unterschätzendes Störfeuer ist. Das macht sich nicht gut in der Außendarstellung. Unsicherheit regiert. Zu ihr trägt auch bei, dass die Eintracht den Etat kürzen muss und Kiefer deshalb ehedem andere Zahlen aufgetischt worden waren.

SVN Zweibrücken: Triers Regionalliga-Konkurrent wähnte sich mit seinem Trainer Peter Rubeck einig über eine weitere Zusammenarbeit über den Sommer hinaus. Pustekuchen. Sein Abgang nach Trier verschärft die Lage bei den Emporkömmlingen aus der Saarpfalz. Baustellen allenthalben. In der nächsten Saison sehen sie sich alle wieder. Homburg, Trier, Zweibrücken. Für Brisanz ist gesorgt.


m.blahak@volksfreund.de

Aufrufe: 016.5.2014, 10:12 Uhr
volksfreund.de/Mirko BlahakAutor