2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Im Hinspiel musste die SpVgg SV (r. Andreas Wendl) bis zur 88. Minute kämpfen, ehe das 1:0 fiel. F: Huber
Im Hinspiel musste die SpVgg SV (r. Andreas Wendl) bis zur 88. Minute kämpfen, ehe das 1:0 fiel. F: Huber

Erstes Gipfeltreffen läutet den Endspurt ein

Fußball-Bayernligist SpVgg SV Weiden erwartet am Freitag um 19 Uhr Jahn Forchheim +++ Gastgeber geben Hoffnung noch nicht auf

Verlinkte Inhalte

Die Hoffnung stirbt zuletzt: Vor allem, wenn man das Restprogramm des Fußball-Bayernligisten SpVgg SV Weiden ansieht. Denn mit Siegen in den drei Heimpartien an den vier noch ausstehenden Spieltagen, bei denen es ausnahmslos gegen Spitzenteams geht, könnte die Elf von Trainer Christian Stadler nochmals entscheidend ins Titelrennen eingreifen. Das erste Gipfeltreffen steht am Freitag um 19 Uhr im Sparda-Bank-Stadion gegen den Tabellenvierten SpVgg Jahn Forchheim auf dem Programm.

Hätte, wenn und aber – hätte sich die SpVgg SV in den Begegnungen gegen Aubstadt, Würzburg und Erlenbach keine Durchhänger erlaubt, wäre die Stadler-Truppe wohl noch Tabellenführer. So aber rangiert sie derzeit mit 59 Punkten auf dem dritten Rang. Der Rückstand auf Spitzenreiter Aschaffenburg und den oberpfälzer Rivalen FC Amberg beträgt fünf, bzw. drei, Punkte – allerdings haben die Weidener eine Partie mehr ausgetragen. Dennoch: „Wir geben nicht auf und wollen den Druck auf die vor uns platzierten Teams aufrecht erhalten“, gibt sich Stadler vor dem Endspurt optimistisch.

Kann er auch, denn was seine Elf wirklich leisten kann, stellte sie zuletzt eindrucksvoll unter Beweis. Zunächst wurde der VfL Frohnlach mit 7:0 aus dem Stadion geschossen, ehe in der Liga eine Woche später mit dem 4:2 beim FSV Erlangen-Bruck die Negativserie gegen die Mittelfranken beendet wurde. Und als Zuckerl gab es dazwischen die Pokal-Sensation gegen den Regionalliga-Tabellenführer und Bayerischen Amateur-Meister FC Würzburger Kickers. Gerade beim 3:0 gegen die Elf um Ex-Profi und Trainer Bernd Hollerbach bot die SpVgg SV eine der bislang besten Saisonleistungen und zog zurecht ins Toto-Pokal-Finale ein, das am 13. Mai zuhause gegen den Sieger des Spiels zwischen der SpVgg Oberfranken Bayreuth und der SpVgg Unterhaching ausgetragen wird.

Aber soweit will Stadler in der gegenwärtigen Situation noch nicht denken. „Wir schauen von Spiel zu Spiel und wollen weiter vorne dabei bleiben“, sagt der Coach der Schwarz-Blauen. Eine lobenswerte Einstellung, wobei – sollte das letzte Fünkchen Hoffnung nicht erlöschen – kein Ausrutscher mehr erlaubt ist. Nicht gegen Forchheim, nicht gegen Aschaffenburg, nicht in Ammerthal und natürlich auch nicht am letzten Spieltag daheim gegen Großbardorf.

Stadler ist dennoch mit dem bisherigen Abschneiden seiner Elf mehr als zufrieden. Als Aufsteiger habe man im letzten Jahr bereits eine tolle Saison gespielt und sich im normalerweise schwierigeren zweiten Jahr erneut im Spitzenfeld der Nord-Gruppe etabliert und im Pokal eindrucksvolle Vorstellungen hingelegt. „Das ist nicht selbstverständlich“, weiß Stadler, der sich auf das Top-Spiel in Forchheim freut. „Solche Spiele sind absolute Schmankerl, die hoffentlich auch mal vom Weidener Publikum honoriert werden“, so der SpVgg SV-Coach weiter.

In der Tat ist es ein Aufeinandertreffen zweier Bayernliga-Schwergewichte, das von vielen Experten vor der Saison auch so vorhergesagt worden war. Sowohl die Weidener als auch die Oberfranken wurden bei der Frage „Wer spielt um die Meisterschaft und den Aufstieg mit?“ häufig genannt. Vollkommen zu Recht, waren beide in der letzten Saison doch ganz weit vorne zu finden. 2012/13 landete Gegner Forchheim nach einem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen mit Amberg und Großbardorf auf dem zweiten Platz und hätte in die Aufstiegsrelegation zur Regionalliga gehen können. Allerdings verzichteten die Oberfranken damals.

2013/14 hätten sie gewollt, aber der Verband versagte ihnen die Zulassung. Zudem verspielten die Forchheimer in den letzten beiden Partien gegen Bayreuth (2:3) und in Ammerthal (1:1) auch noch die sportliche Qualifikation. Heuer sollte es anders sein, jedoch ließ die Mannschaft um Trainer Michael Hutzler die nötige Konstanz vermissen. Außerdem wurde wieder einmal keine Lizenz für die Regionalliga beantragt. Dennoch wollte Forchheim „vorne mitmischen“, was der Fall ist.

„Forchheim spielt meistens munter nach vorne, darauf werden wir eingestellt sein“, so Stadler. Das gelang auch dreimal ganz gut, so in der letzten Saison beim 1:1 in Forchheim und beim überragenden 6:2-Erfolg im heimischen Sparda-Bank-Stadion sowie heuer beim 1:0 bei den Mittelfranken, wo Thomas Schneider in der 88. Minute den Siegtreffer markiert hatte. Eine positive Bilanz also, die die Oberpfälzer gegen Forchheim vorweisen können und beibehalten wollen. Dazu steht Trainer Stadler dieses Mal wieder erneut der komplette Kader zur Verfügung, auch der zuletzt erkrankte Ralph Egeter ist wieder an Bord – beste Voraussetzungen also für den Endspurt.

Aufrufe: 029.4.2015, 19:00 Uhr
Stephan LandgrafAutor