2024-05-29T06:38:12.186Z

Der Spieltag
Nach diesem Eckball konnte Thales Keeper Axel Schröder noch klären, wenig später war er beim 2:1 machtlos.
Nach diesem Eckball konnte Thales Keeper Axel Schröder noch klären, wenig später war er beim 2:1 machtlos.

Erster Heimsieg im Derby

Germania Neinstedt bezwingt Stahl Thale II mit 2:1

Verlinkte Inhalte

Dank einer erneuten Energie- und Willensleistung konnte Germania Neinstedt das Derby gegen die zweite Vertretung des SV Stahl Thale gewinnen und sich mit dem ersten Heimsieg der noch jungen Saison endgültig in der Spitzengruppe festsetzen. Dabei machten es die Gastgeber einmal mehr spannender als nötig, gingen letztlich aber verdient als Sieger vom Platz. „Es war ein Derby, das seinen Namen verdient. Wir haben zu viele Chancen liegen gelassen, sodass wir am Ende noch einmal um den Sieg kämpfen mussten“, resümierte Trainer Mario Rollhaus.

Nominell mit derselben Elf der Vorwoche, allerdings dem taktischen Kniff, dass Jakob Ewald zunächst im Sturm begann, schickte Mario Rollhaus seine Elf mit der Devise auf den Platz, das Spiel zu gewinnen. Sein Gegenüber Jens Kersten hatte mit großen Personalproblemen zu kämpfen: „Mit unserer ersatzgeschwächten Mannschaft wollten wir daher in erster Linie defensiv sicher stehen.“ Und sein Plan ging vor allem im ersten Durchgang auf. Tief stehend und umsichtig von Abteilungsleiter Karsten Erdmann organisiert, überließen die Gäste den Germanen zwar viel Ballbesitz, bremsten sie im letzten Angriffsdrittel aber immer wieder aus. Für die Neinstedter Zuschauer war es ein bereits gewohntes Bild in dieser Saison: Die Germanen waren spiel- und feldüberlegen, ließen jedoch Bewegung, Ideen und Präzision vermissen, um den Gegner dauerhaft zu gefährden. So waren es einmal mehr nur vereinzelte Aktionen, die Gefahr versprühten, wie etwa ein Kopfball von Toni Schumann nach Schwarzloos-Ecke, den Axel Schröder im Thalenser Kasten noch von der Linie kratzen konnte oder ein Schuss von Möhring aus Nahdistanz, der in letzter Sekunde noch geblockt wurde. Viel zu selten suchte man in der restlichen Spielzeit den Abschluss, sondern verschleppte das Tempo und machte es den Thalensern leicht. Doch kurz vor der Pause sollte mit etwas Glück doch noch der Führungstreffer fallen: Einen zweiten Ball köpfte Jakob Ewald zurück in den Strafraum, wo Andy Drechsel plötzlich allein vor Schröder stand. Er schob den Ball am Keeper vorbei, allerdings nicht straff genug, sodass ein zurückgeeilter Verteidiger noch vor der Linie retten konnte. Allerdings nicht deutlich genug; Gabriel Schwarzloos stand goldrichtig und schob ein (44.).

Wie schon häufiger in dieser Saison kam die Rollhaus-Elf stärker aus der Kabine und hätte kurz nach Wiederanpfiff erhöhen müssen, als nach einem Abwehrfehler zwei Neinstedter allein aufs Tor zuliefen, Drechsel sich für den Alleingang entschied und sein Schuss erneut auf der Linie gestoppt wurde. Wenig später verpasste es Schiedsrichter Braune nach einem klaren Handspiel von Hoffmann im Thalenser Strafraum auf Strafstoß zu entscheiden. Diesen gab er dann auf der gegenüberliegenden Seite nach einem harmlos aussehenden Zweikampf zwischen Böhnstedt und Gerbothe am Strafraumrand. Der Gefoulte verwandelte gleich doppelt, weil sein erster Versuch wiederholt werden musste (57.). Der überraschende Ausgleich hinterließ sichtbar Wirkung bei den Neinstedtern und umso wichtiger war es, dass man sich die Führung nach einem Standard wenig später zurückholte: Eine Ecke von Schwarzloos köpfte Abwehrchef Cornelius Lindau wuchtig zum 2:1 ein (62.). Doch Stahl war nach dem Ausgleich aufgewacht, gestaltete das Spiel in der Folge deutlich offener und hatte Pech bei zwei unglücklichen Abseitsentscheidungen. „Ab der 70. Minute ist unsere Ordnung verloren gegangen und unsere Abwehr wurde zu oft allein gelassen“, bemängelte Mario Rollhaus. Beide Teams kamen nun zu guten Chancen. Die größte Neinstedter vergab Drechsel, als Schwarzloos nach einem Foul in Strafraumnähe schnell schaltete, den Freistoß sofort ausführte, Drechsel allein vorm Tor aber vorbeischoss. Die klarste Thalenser Gelegenheit hatte erneut Gerbothe, der die Neinstedter Abwehr nun immer häufiger beschäftigte, er scheiterte aber am stark herauslaufenden Karsten König. Als Thale die Abwehrreihe auflöste und Erdmann in die Offensive beorderte, wurden die Räume für Neinstedt immer größer. Doch fahrig und teils haarsträubend wurden beste Kontergelegenheiten verspielt und es musste erneut bis zum Ende um den Sieg gezittert werden. Auch, weil den Gastgebern erneut ein Elfmeter verwehrt wurde, als Drechsel im Strafraum doch deutlich hör- und sichtbar getroffen wurde. Kurz darauf war jedoch Schluss und der erste Heimsieg der Saison perfekt. Mario Rollhaus nahm für die Trainingswoche als wichtigste Erkenntnis mit „dass wir stark am Torabschluss arbeiten müssen“, sein Gegenüber Jens Kersten sprach von einem verdienten Neinstedter Sieg, zollte seiner Mannschaft aber „großen Respekt für die Einstellung den Willen.“

Die Germanen haben den schweren Saisonstart gut gemeistert. Zwar ist die Offensive noch nicht so ins Rollen gekommen wie das zum Ende der Vorsaison noch der Fall war, angesichts der größtenteils defensivstarken Gegner ist das aber noch kein Beinbruch. Man steht mit der besten Abwehr der Liga auf Platz 3 und ist als einziges Team noch ohne Niederlage.

Aufrufe: 021.9.2015, 09:22 Uhr
Germania NeinstedtAutor