2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Hochgeschraubt: Frisia-Stürmer Kevin Ferchen springt höher als der Hartenholmer Abwehrspieler Robert Hendrik Wasner (li.) und trifft mit seinem Kopfball unter die Latte zum 1:1. Foto: Pustal
Hochgeschraubt: Frisia-Stürmer Kevin Ferchen springt höher als der Hartenholmer Abwehrspieler Robert Hendrik Wasner (li.) und trifft mit seinem Kopfball unter die Latte zum 1:1. Foto: Pustal

Erster Heimsieg für Aufsteiger SV Frisia 03 Lindholm

Gegen den TuS Hartenholm stimmte fast alles

Der SV Frisia 03 Risum-Lindholm schaffte im sechsten Anlauf endlich den ersten Heimsieg in der Schleswig-Holstein-Liga. Mit 3:2 (0:1) besiegte der Aufsteiger am Ende völlig verdient den TuS Hartenholm, überholte den Tabellennachbarn und verbesserte sich auf Tabellenplatz 13.

„Heute stimmte fast alles: Die Ordnung war da, die Einstellung stimmte und der Siegeswille war sichtbar. Nach 60 Minuten war Hartenholm platt. Danach haben wir uns viele hochkarätige Chancen erspielt, mit denen wir dann auch großzügig umgegangen sind. Einziges Manko – wir haben noch zu viele einfache Fehler gemacht. Unsere drei Stürmer haben heute das Spiel entschieden“, war Frisias Trainer Uwe Petersen nach dem Schlusspfiff sehr zufrieden.

Auf der Gästebank herrschte da noch kollektive Enttäuschung. TuS-Trainer Sönke Pries war weder mit dem Spiel noch mit dem Ergebnis zufrieden. „Das war ein ganz schwaches Spiel. Frisia hat es nach der Pause sehr gut gemacht. Wir haben es in der ersten Halbzeit versäumt, mehr aus unseren Chancen zu machen. Aber auf dem Niveau hat keine der beiden Mannschaften etwas in der SH-Liga zu suchen“, fällte der enttäuschte Gästecoach ein hartes Urteil.

Das sah Olaf Petersen etwas anders. „Zugegeben, das war kein schönes Spiel, aber heute zählten für uns nur drei Punkte. Damit sind wir an Hartenholm vorbeigezogen. Im Abstiegskampf gibt es keinen Schönheitspreis zu gewinnen. Jetzt müssen wir den Schwung auch am nächsten Sonnabend mit nach Kropp nehmen und dort punkten“, freute sich Frisias sportlicher Leiter über den ersten Heimsieg der Saison.

Der schien allerdings im ersten Durchgang noch in weiter Ferne zu liegen. Zu schwach präsentierten sich die Gastgeber gegen einen robusteren, schnelleren und zielstrebigeren Gegner. Frisia wirkte unter der Last des geforderten ersten Heimsieges verkrampft. In der Abwehr fehlte die Zuordnung, die Gäste zwangen sie durch hohes Tempo oft zu Eins-gegen-eins-Situationen. Bende Bartlefsen rettete als letzter Mann im allerletzten Moment vor Malte Delfs (11.).

Im Mittelfeld gewann Hartenholm fast alle Zweikämpfe, der Ball war so schnell verloren. Die wenigen Konterversuche prallten an der robusten TuS-Abwehr ab. Die Gäste waren klar überlegen. Jascha Nommensen machte sich bei einem Schuss von Maximilian Kokot ganz lang (20.), parierte den Schuss von Florian Wurst mit dem Fuß (21.). In dieser Drangphase der Gäste gab es kaum Entlastung.

Nach einem hohen Freistoß von Wurst aus 30 Metern fälschte Marvin Bruhn den Ball unglücklich unter die Latte zum 0:1 in das eigene Tor ab (24.). Hartenholm setzte nach, Frisia wirkte angeschlagen. Lasse Paulsen rettete vor Lasse Peters (27.).

Glück hatten die Gastgeber, als Wurst nur den Pfosten traf (32.).Im direkten Gegenzug kam Frisia wie aus dem Nichts zu ersten wirklichen Chancen, aber Kevin Ferchen scheiterte an TuS-Torhüter Felix Rathjen, und Tobias Zuth im Nachschuss an Robert Wasner auf der Linie (34.). Hartenholm war einfach präsenter, deutlich gefährlicher.Auch nach der Pause hatten die Gäste zunächst die besseren Möglichkeiten, Wurst verfehlte mit seinem Freistoß aus 24 Metern knapp das Tor (47.). Das war es dann aber auch von Hartenholm.

Während den Gästen sichtbar die Kräfte schwanden, wurde Frisia immer stärker, übernahm das Mittelfeld und kam jetzt auch zu guten Chancen. Nach einem langen Einwurf von Heider verlängerte Paulsen mit dem Kopf auf Ferchen, der aus fünf Metern mit dem Kopf zum 1:1 unter die Latte traf (60.). Das wirkte wie ein Signal für die Gastgeber. Die Einwechslung von Tim Wendt hatte das Angriffsspiel deutlich belebt. Nach Wendt-Pass kam Ferchen einen Schritt zu spät (67.). Frisia erhöhte den Druck, jetzt liefen die Gäste hinterher.

Fast im Minutentakt kamen die Platzherren zu Chancen. Wendt war zu zögerlich (72.), Jannick Bahnsen scheiterte an Rathjen (74.), Leif Johannsen setzte seinen Kopfball über das Tor (75.) und Wendt scheiterte ebenfalls an Rathjen (76.).Dann jedoch war der Bann gebrochen. Unwiderstehlich ließ Tobias Zuth zwei Gegenspieler stehen und traf mit wuchtigem Schuss aus spitzem Winkel zum 2:1 ins kurze Eck (77.).

Und Frisia setzte nach, wollte den Sieg nicht wie gegen Lägerdorf in letzter Sekunde wieder aus der Hand geben. Schüsse von Zuth (81.) und Ferchen (81.) wurden geblockt, Wendt (83.) und Ferchen (84.) scheiterten erneut am guten TuS-Torhüter. Nach toller Kombination von Zuth auf Ferchen stoppte der mustergültig den Ball für Wendt, der ihn aus sechs Metern durch die Beine von Rathjen zum 3:1 in die Maschen jagte (86.).

Das sollte doch die Entscheidung sein! Doch Hartenholm gab sich noch nicht geschlagen. Mit einem Sonntagsschuss aus 16 Metern traf Christian Voigt zum 3:2 in den Winkel (90./+3). Frisia musste noch 120 Sekunden zittern, feierte dann aber umso mehr den ersten Heimsieg.

SV Frisia 03 Risum-Lindholm:
Nommensen – Heider (78. Böckenholt), Bartlefsen, Paulsen, Andresen – Bahnsen, Ruback (63. Leif Johannsen), Marvin Bruhn, Ketelsen (55. Wendt) – Zuth, Ferchen.

TuS Hartenholm:
Rathjen – Meyer, Wasner, B. Bruhn, L. Peters – Kokot (70. Borgert), Voigt, Möller (75. Gensmer), Delfs – Kuberka (60. Ollenschläger), Wurst.

SR:
J. Göttsch (Lütjenburg).
Zuschauer:
150.
Tore:
0:1 Marvin Bruhn (24., Eigentor), 1:1 Ferchen (60.), 2:1 Zuth (77.), 3:1 Wendt (86.), 3:2 Voigt (90./+3).

Nicht vergessen: In der Spieltagsübersicht (rechts) könnt ihr wieder für eure Spieler des Spiels abstimmen und somit an der Wahl zur Elf-der-Woche teilnehmen. Einfach auf das Ergebnis klicken und im Spielbericht unterhalb der Aufstellung Spieler auswählen.

Aufrufe: 03.10.2016, 17:45 Uhr
SHZ / Wolfgang PustalAutor