Erster Dämpfer im Derby

Nach dem letztjährigen Aufstieg der Nordendorfer war das erste Aufeinandertreffen seit langer Zeit sehnlichst erwartet worden. Umso größer war die Enttäuschung natürlich nach der deutlichen Niederlage: „Ein Derby zu verlieren tut gleich doppelt weh“, äußerte sich SVN-Spielertrainer Thomas Chirila nach dem Schlusspfiff geknickt. Besonders brisant am Rande: Beide Mannschaften sind in der Jugend in einer Spielgemeinschaft, der JFG Lech-Schmutter, vereint und hatten einige Nachwuchsspieler davon in den Reihen, die früher vielleicht noch Seite an Seite spielten. Einer von ihnen, Nordendorfs Tobias Hammerl, konnte nach nur drei Minuten sogar den Führungstreffer erzielen. Auf der linken Seite setzte sich der Jungspund klasse durch und vollstreckte ins lange Eck. Kurz danach hätte er sein schon prall gefülltes Torekonto weiter ausbauen können, verzog aber aus guter Position (7.). Mit ihrer ersten guten Offensivaktion meldete sich der Gastgeber aber zurück: Eine scharfe Hereingabe von Cornelius Bader wuchtete Matthias Kwoczalla mit dem Kopf ins Tor (9.). Bis auf einen Schussversuch von Nordendorfs Sebastian Lauster, den Heim-Keeper Jürgen Keuwitz stark parierte (15.), mussten die über 100 Zuschauer auf dem idyllischen Sportgelände in Ellgau auf weitere echte Torchancen lange warten. Neben der im Derby obligatorische Härte, die der äußerst souveräne Schiedsrichter Stefan Schwarz (TSV Meitingen) aber im Griff hatte, häuften sich die vielen unnötigen Fehlpässe. Die Schlusstakte der ersten Halbzeit machten dann aber die lange Durststrecke durchaus wett. Zunächst traf Chirila von einem Missverständnis von Torwart und Verteidiger überrascht den Ball nicht richtig (43.), dann bremste Gästeangreifer Christian Langhammer allein aufs Tor zusteuernd unerklärlich ab und verzettelte sich (44.). Fast mit dem Pausenpfiff ging schließlich aber der TSV Ellgau in Führung. Nach einem Diagonalball und einer gescheiterten Abseitsfalle liefen plötzlich gleich vier Spieler allein aufs Tor zu. Der ballführende Johannes Schafnitzel ließ sich seine ganz persönliche Chance auf einen Treffer nicht nehmen und schloss statt Querpass einfach selbst ab. Auflösungserscheinungen nach dem Seitenwechsel Nach dem Seitenwechsel wurden von Minute zu Minute die Auflösungserscheinungen der Gästeabwehr immer deutlicher. Gleich mehrmals stürmten die Ellgauer auf Keeper Stefan Ludes zu. Der eingewechselte Sebastian Jung setzte eine Vorlage von Wolfgang Fendt übers leere Tor (60.). Norbert Ferber scheiterte anschließend im „Eins gegen eins“ (61.). Für eine effektive Chancenauswertung stand vor allem Matthias Kwoczalla, der, nachdem er kurzzeitig angeschlagen auf der Bank pausieren musste, einen langen Ball erlaufen konnte und den Torwart umkurvte (70.). Nach dem 4:1 durch Spielertrainer Christian Kreisel (73.) war der Drops gegen eine resignierende Nordendorfer Mannschaft nun endgültig gelutscht. So war es nur noch dem Spieler des Tages Matthias Kwoczalla gegönnt, mit seinem dritten Treffer für den Schlusspunkt in einem letztendlich einseitigen Derby zu sorgen (88.).
TSV Ellgau: Kewitz, Wetzel, Hurler, Küfner, J. Schafnitzel, Ferber, Bader, Fendt, D. Kwoczalla, Kreisel, M. Kwoczalla (Jung, Schafnitzel, Wenninger)
SV Nordendorf: Ludes, Langer, Beylacher, M. Lauster, Reiner, Schönberger, Chirila, Brugger, Mathie, Langhamer, Hammerl (Lindenmayer, R. Lauster)
Tore: 0:1 Hammerl (3.), 1:1 M. Kwoczalla (9.), 2:1 J. Schafnitzel (45.), 3:1 M. Kwoczalla (70.), 4:1 Kreisel (73.), 5:1 M. Kwoczalla. – Zuschauer: 130. – Schiedsrichter: Stefan Schwarz (TSV Meitingen).