2024-04-16T09:15:35.043Z

Analyse
Bis zum Umfallen kämpfte Fabio Maiolo (vorne Mitte) mit vollem Einsatz gegen Bubesheim, allerdings erfolglos.  Foto: Reinhold Radloff
Bis zum Umfallen kämpfte Fabio Maiolo (vorne Mitte) mit vollem Einsatz gegen Bubesheim, allerdings erfolglos. Foto: Reinhold Radloff

Erstens kommt es anders...

Der TSV Schwabmünchen kommt verärgert aus Günzburg zurück

Türen knallen, Fäuste krachen gegen Wände, Sporttaschen fliegen nach Fußtritten durch die Luft und dazu noch ein paar nicht zeitungstaugliche Wörter. Der Frust musste erst mal raus. Dann herrschte erst mal Ruhe. Der TSV Schwabmünchen hatte sich seinen Auftritt bei der schwäbischen Futsalmeisterschaft ganz anders vorgestellt.

Ruhig und überlegt sprach Trainer Markus Hanisch zu seinen Spielern in der Kabine vor dem großen Auftritt in der Rebay-Halle in Günzburg. „Zuletzt gewannen wir vor 16 Jahren die schwäbische Meisterschaft. Wir können heute also Geschichte schreiben.“ Und dann kommen die allgemeinen Anweisungen wie „clever spielen, hinten dichtmachen, Geduld bewahren, Abschluss suchen, keine Notbremse, keine unnötigen Fouls“. Doch sind diese Worte auch bei den Spielern angekommen?

Schnell noch ein wenig im Gang der Katakomben aufwärmen, dann geht‘s raus in die gut besuchte Halle. Zusammenstehen im Kreis, sich Mut machen, Anpfiff. Extrem nervös steht Hanisch hinter seiner Mannschaft, auch wenn er es nach außen nicht so zeigt.

Nach ein paar tollen Paraden von Torwart Kilian Röder der etwas überraschende Treffer zum 1:0, bei dem wohl der Gegner zuletzt am Ball war. So richtig konnten die Schwabmünchner aber auch nach der Führung nicht ihr Spiel aufziehen. Bubesheim hielt zu stark dagegen. Als sich alle schon auf die Pause eingestellt hatten, traf Dominik Fiedler in allerletzter Sekunde noch zum 2:0. Eine super Ausgangsposition. Doch es kam anders.

Auch wenn die Schwabmünchner zu Beginn der zweiten Halbzeit Druck machten und überlegen spielten, das legte sich spätestens nach dem Tor des Gegners. Und dann nahm das Verhängnis seinen Lauf. Während die fünf Fouls der Bubesheimer aus der ersten Halbzeit keine Rolle spielten und wie üblich gestrichen wurden, sammelten die Menkinger nach der Pause schnell fünf Fouls, kassierten per Zehnmeter-Strafstoß den Ausgleich und gerieten ein paar Minuten später sogar in Rückstand. Torwart raus, zusätzlicher Spieler rein, Druck machen, das war das Konzept von Markus Hanisch. Doch es ging nicht ganz auf. Thomas Rudolph schaffte zwar den Ausgleich, doch 26 Sekunden vor dem Spielende das entscheidende Schwabmünchner Foul und der verwandelte Strafstoß. Jetzt half alles Anrennen nichts mehr. Der Sieger hieß SC Bubesheim. Wie begossene Pudel schlichten die Schwabmünchner aus der Halle in die Kabine. Bei der anschließenden wohl nicht ganz unproblematischen Besprechung blieb die Türe zu.

„Der Knackpunkt waren die teilweise unnötigen Fouls“, ärgert sich Hanisch maßlos. Mit dem zweiten Zehnmeter war er allerdings nicht ganz einverstanden: „Das vorausgegangene Foul hätte man nicht geben müssen. Denn es war spiel- und turnierentscheidend.“ Er kann seine riesige Enttäuschung über das frühe Ausscheiden bei diesem Turnier nicht verbergen, denn er wollte es eigentlich mit seinem Team als höchstklassigster Verein gewinnen. „Wir haben das Spiel hergeschenkt. Mir fehlen die Worte.“

Auch die Spieler waren verärgert. Gegenseitig Schuldzuweisungen blieben nicht aus. Sie schlichen wie die Handvoll Menkinger Fans unzufrieden aus der Halle.

Aufrufe: 016.1.2017, 07:22 Uhr
Schwabmünchner Zeitung / Reinhold RadloffAutor