Erste Saisonniederlage für Schott Mainz II

„Fußball ist kein Wunschkonzert. Es war klar, dass wir nicht eine ganze Saison ohne Niederlage bleiben. Und trotzdem hätte ich darauf heute verzichten können.“ Für Schott-Trainer Patrick Bieger war die Niederlage gegen gut kämpfende Gundheimer zwar ärgerlich, einen Rückschlag im Kampf um die Tabellenspitze wollte er darin aber nicht sehen.

Von Beginn an hielt der TSV kämpferisch gut dagegen und konnte unmittelbar nach dem Mainzer Führungstreffer durch Timo Krix (19.), der eine Freistoßhereingabe von Nils Fischer verwertete, das 1:1 (20.) erzielen. Tobias Gutzler setze nach einem abgewehrten Torschuss von Pascal Böß gut nach und traf per Kopf zum Ausgleich. Im Anschluss hatten innerhalb weniger Sekunden sowohl Böß (25.) als auch Jens Blüm (26.) die Gundheimer Führung auf dem Fuß. Doch Böß verpasste eine scharfe Hereingabe um Haaresbreite und Blüm blieb gegen Schott-Keeper Marco Günther nur zweiter Sieger. Auch eine verunglückte Flanke von Blüm war alles andere als ungefährlich und landete in einem hohen Bogen auf dem Querbalken des Mainzer Tores (30.).

Im Gegenzug sorgte auf der anderen Seite ein Pfiff des Unparteiischen für Aufregung. Nach einem Mainzer Torschussversuch hatte der Schiedsrichter ein Handspiel eines TSV-Verteidigers gesehen. Das hierbei wohl alles andere als Absicht vorlag, nahm Vogel zum Anlass nach Schlusspfiff von einem „geschenkten“ Elfmeter zu sprechen. Dieses Geschenk nahm Paul Schmidt dankend an und verwandelte den Elfmeter souverän zur abermaligen Mainzer Führung (32.). Doch auch diese hatte nicht lange Bestand und konnte durch Hendrik Bitsch schnell egalisiert werden. Bitsch ließ dem Mainzer Torwart mit seinem satten Schuss aus rund 20 Metern keine Abwehrchance (42.).

Auch nach Wiederanpfiff ging es turbulent und teils hektisch weiter. Insgesamt acht Mal musste der Unparteiische die Gelbe Karte zücken. Dass der TSV am Ende als Sieger das Feld verließ lag daran, dass den Mainzern in der Offensive nur wenig gelang und Matthias Gutzler in der 62. Minute seine Torjägerqualitäten unter Beweis stellte. Nach einem abgewehrten Torschuss von Blüm stand er goldrichtig und konnte zum 3:2 einschieben. Die Vorentscheidung verpasste er kurz darauf, als er alleine aufs Tor der Gäste zu lief, diese Chance aber nicht für seinen zweiten Treffer nutzen konnte (69.). Der TSV rettete in der Schlussphase die Führung über die Zeit und durfte sich somit über wichtige und überraschende drei Punkte freuen.

„Der Sieg war wichtig. Jetzt können wir absolut gestärkt in die kommenden Spiele gehen“, sagte der erleichterte TSV-Coach Vogel nach Schlusspfiff.

Für seinen Gegenüber, Schott-Trainer Patrick Bieger, war eine Szene in der 38. Minute ausschlaggebend für die erste Niederlage der Saison. In dieser Minute stoppte Gundheims Benedikt Helfen unfair einen seiner Spieler auf dem Weg zum Tor und sah zum Unmut von Bieger nur die Gelbe Karte. „Er war klar der letzte Mann. Wenn unser Spieler hier durch ist machen wir das 3:1 und gewinnen das Spiel“, war sich Bieger sicher. Trotzdem lobte er den Gastgeber für das kämpferisch gute Auftreten und ist sich sicher: „Hier werden noch einige Mannschaften verlieren.“

Getrübt wurde die Gundheimer Freude über den Dreier durch eine offenbar schwere Knieverletzung von Sven Oswald, dessen Ausfall für Vogel nur „schwer zu kompensieren“ sein wird.

In der nächsten Woche stehen für beide Teams Auswärtsspiele an. Während die siegereichen Gundheimer bei der SG Schornshein/Undenheim zu Gast sind, fahren die Mainzer nach Klein-Winternheim und versuchen dort diese Niederlage vergessen zu machen. Ihre Tabellenführung mussten sie nun nämlich wieder an den SV Horchheim abtreten.