2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
Lieferte ein anständiges Debüt ab: Sven Mende schüttelt hier Wolfsburgs Torschützen Justin Möbius ab. Foto: Kugel
Lieferte ein anständiges Debüt ab: Sven Mende schüttelt hier Wolfsburgs Torschützen Justin Möbius ab. Foto: Kugel

Erste Niederlage für den VfB Lübeck

Anschluss kommt zu spät

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Mit der ersten Punktspiel-Niederlage im Gepäck kehrte der VfB Lübeck vom Vorjahresmeister aus Wolfsburg heim. Das 1:2 (0:1) fiel letztlich in die Rubrik „unnötig“, denn die Gäste stellten vor 435 Zuschauern phasenweise sogar das bessere Team – insgesamt war es eine Partie auf Augenhöhe. Dass sie trotz der spürbaren Verunsicherung beim VfL II verloren ging, hatten die Hanseaten sich selbst zuzuschreiben.

Beim VfB Lübeck fehlten im Vergleich zum 1:1 gegen Drochtersen/Assel der verletzte Moritz Marheineke sowie Gary Noel (Länderspielreise) und Marc Lindenberg (Bank). Trainer Rolf Landerl beorderte neben Neuzugang Sven Mende auch Henrik Sirmais und den Ex-Wolfsburger Junior Ebot-Etchi neu in die Startformation. Wolfsburgs Trainer Valérien Ismael schickte die gleiche Elf auf den Platz, die in der Vorwoche beim FC St. Pauli II ein 2:2 mitgebracht hatte.

Die Anfangsphase gehörte insgesamt den Gastgebern. Der VfL attackierte früh, wollte zeigen, dass die bisherigen fünf Punkte nicht dem wahren Leistungsstand widerspiegeln. Die Lübecker ließen sich zumindest zeitweise davon beeindrucken. Mit Ausnahme eines Sololaufs von Junior Ebot-Etchi (5., Schuss vorbei) blieben die Bemühungen vor allem im Mittelfeld noch sehr fehlerhaft.

Als dann die rechte VfB-Abwehrseite nach acht Minuten offen stand, ließ sich Robert Schick nicht lange bitten. Der Linksverteidiger flankte, in der Mitte war der als Innenverteidiger aufgebotene Aleksandar Nogovic viel zu weit weg von Marcel Reichwein, sodass der Torjäger fast mühelos zu seinem achten Saisontreffer einköpfte (8.). Sebastian Stolze hatte aus spitzem Winkel noch eine weitere Möglichkeit, als Jonas Toboll mit dem Schuss aus spitzem Winkel Mühe hatte (11.).

Danach fanden die Gäste zunehmend besser ins Spiel, auch weil sie nun selbst – zumindest dosiert – durch Angriffspressing den Spielrhythmus des Gegners störten. Die VfL-Abwehr wirkte nicht immer gut sortiert. Nach herrlichem Maletzki-Pass hatte Ebot-Etchi plötzlich freie Bahn, scheiterte aus spitzem Winkel aber an Keeper Alexander Brunst (16.). Als Marvin Thiel einen Fehlpass eroberte und Mende auf Maurice Maletzki weiterleitete, schoss der Ex-Havelser aus 15 Metern nur knapp drüber (33.). Und nach einer Maletzki-Flanke musste sich Brunst lang machen, um den Kopfball von Panajiotis Haritos über die Latte zu lenken (44.).

In den zweiten Durchgang startete der VfL erneut agil. Aber nur ein Hinterhaltsschuss von Stolze, den Toboll parierte (49.), stand als Torchance zu Buche. Der VfB fand schnell wieder in den Rhythmus, schaffte es aber nicht, aus den Unsicherheiten des VfL Kapital zu schlagen. Binnen 30 Sekunden leisteten sich Amara Condé und Marian Sarr haarsträubende Schnitzer, die jedoch von den Gästen nicht zu einem Torabschluss genutzt wurden (55.).

Und so war die Ismael-Elf dann eben zielstrebiger. Zunächst schoss Justin Möbius nach einer Ecke vorbei (59.). 40 Sekunden später machte er es besser, als er eine Flanke von Marvin Kleihs direkt nahm und aus zwölf Metern stramm zum 2:0 versenkte (59.). Reichwein hatte aus 16 Metern noch eine Chance, alles klar zu machen (63.).

Der Rest des Spiels gehörte dann den Lübeckern, die zunehmend drückten. Die erste Riesenchance ließ Haritos liegen. Nach Balleroberung von Mende hatte Ebot-Etchi den Mittelstürmer bedient, doch der zielte aus sieben Metern links am Tor vorbei (74.). Vier Minuten später hieß es doch 2:1, als der eine Minute zuvor eingewechselte Patrick Bohnsack eine Vorlage des bis zur Grundlinie durchgelaufenen Sirmais verwertete.

In der folgenden Viertelstunde war nun eine Menge Hektik im Spiel, eine klare Ausgleichschance gab es nicht mehr. Als Brunst einen Schuss aus spitzem Winkel von Bohnsack nur abklatschen konnte, war kein Lübecker zur Stelle (82.). So brachten clevere Gastgeber den Sieg über die Zeit.
Aufrufe: 04.9.2016, 16:32 Uhr
SHZ / Christian JessenAutor